
Dr. Roman Bolliger
CEO Swiss Circle AG
Triathlon gilt als eine der härtesten Sportarten, da drei unterschiedliche Disziplinen ohne Unterbruch aneinandergereiht werden. Verglichen mit der Entstehung einer Immobilie gleicht Triathlon aber einem Spaziergang. Denn von der Idee über die Entwicklung, Finanzierung, Planung, Realisierung, Vermarktung bis zum Betrieb sind weit mehr als nur drei Disziplinen zu absolvieren.
Immobiliensportler sind nicht nur mit zahlreichen Disziplinen und langen Distanzen herausgefordert, sie müssen auf ihrem Weg auch noch zahlreiche Hürden überwinden. Im Laufe der letzten 30 Jahre, in denen es unser Netzwerk nun schon gibt, konnten wir beobachten, wie sich die Immobilienhürden in Abhängigkeit von den jeweils herrschenden ökonomischen, ökologischen, gesellschaftlichen, rechtlichen und demografischen Rahmenbedingungen verändern können. Glücklicherweise verlieren Hürden auch einmal an Höhe. Dazu gehört z. B. die Finanzierung von Immobilien, die durch tiefe Zinsen sowie durch neue, vielfältige Finanzierungsansätze einfacher geworden ist. Daneben gibt es auch technische Herausforderungen, die durch Forschungserkenntnisse kleiner geworden sind, etwa das Bauen mit Holz oder der Schutz vor Brandgefahren. Auch Schätzungsrisiken sind dank hoch entwickelter Bewertungsmethoden überschaubar geworden.
Engagieren Sie sich für den Abbau von Hürden in der Immobilienwirtschaft! – Dr. Roman Bolliger
Trotz dieser positiven Beispiele ist nicht zu übersehen, dass Immobilienprojekte mit zahlreichen Hindernissen konfrontiert sind, die es früher nicht oder nur in geringerer Höhe gab. Neue Hürden haben sich insbesondere rund um die Themen Energie, Nachhaltigkeit, Politik und Effizienz ergeben.
Energetische Hürden
Energie war vor nicht allzu langer Zeit im Überfluss vorhanden und die umweltschädlichen Wirkungen von Energiegewinnung und -verbrauch waren kein Thema. Heute hingegen werden eine nachhaltige Energiegewinnung und der haushälterische Umgang mit Energie von unserer Gesellschaft vehement gefordert. Und da Immobilien grosse Mengen an Energie benötigen, ist unsere Branche davon besonders stark betroffen. Als Folge daraus werden immer höhere Anforderungen an Immobilien gestellt. Diese können zwar grundsätzlich erfüllt werden, doch haben sie in der Regel eine preistreibende Wirkung. Um das Preisniveau nicht noch stärker in die Höhe zu treiben, ist es angebracht, bei Energiefragen vermehrt zwischen Musts und Nice-to-haves zu unterscheiden.
Nachhaltigkeit
Die Forderung nach mehr Nachhaltigkeit im Immobiliengeschäft stellt niemand infrage. Trotzdem ist sie für unsere Branche eine grosse Herausforderung, da sie den Einsatz zusätzlicher Ressourcen erfordert. Ein Blick auf die ESG-Aktivitäten der Immobilienbranche zeigt, dass diese Ressourcen vorwiegend in ökologische Massnahmen fliessen und weniger in die Bereiche Social und Governance. Trotzdem hat das Denkmuster der Nachhaltigkeit mittlerweile an Akzeptanz gewonnen. Das zeigen etwa die Fortschritte bei der Solartechnik, der Kreislaufwirtschaft, der Beachtung der Barrierefreiheit von Immobilien oder der Transparenz bei der Berichterstattung von Immobilienunternehmen.
Politische Hürden
Als Meister im Aufstellen von Immobilienhürden hat sich mittlerweile die Politik erwiesen. Während in den Jahren des Wachstumsoptimismus der Bau neuer Liegenschaften von Politik und deren Wählerschaft freudig empfangen wurde, hat die Stimmung gedreht. Immer neue Forderungen von Interessengruppen wie etwa Naturschutz, Denkmalpflege oder Raumplanung führen zu politischen Vorstössen, die die Bereitstellung neuer Immobilien erschweren. Dazu kommen Nachbarinnen und Nachbarn, welche die ihnen zur Verfügung gestellten politischen und rechtlichen Mittel gerne auch zur Verfolgung egoistischer Ziele verwenden. In diesem Umfeld ist Besonnenheit in der Politik, Vernunft im Abstimmungslokal und Weitsicht in der Nachbarschaft gefragt.
Effizienzdruck
Während sich die Immobilienbranche lange Zeit in gemächlichem Tempo entwickeln konnte, hat sich das Tempo mittlerweile verschärft. Die Zeiten von Immobilien als viel zu tief bewertete Bilanzposten sind vorbei. Es wird genauer bewertet und schärfer kalkuliert, wodurch die Margen ab- und der Druck zur Effizienzsteigerung zugenommen hat. Nicht alle Immobilienunternehmen haben die Effizienzhürde geschafft, sind der Konzentration zum Opfer gefallen und vom Markt verschwunden. Wer aber die Zeichen erkannt hat, hat seine Unternehmung zu einer leistungsfähigen Organisation getrimmt und kann damit dem Konkurrenzdruck trotzen. Dabei spielt die Digitalisierung eine grosse Rolle. Richtig eingesetzt führt sie zu besseren Entscheidungen, höherer Geschwindigkeit und einer grösseren Effizienz. Dass die Digitalisierung mittlerweile zu den meistbeachteten Themen unserer Branche gehört, lässt hoffen, dass wir auch diese Hürde meistern werden.
Hürden abbauen!
Auf den folgenden Seiten lernen Sie Immobilienprojekte und -akteure kennen, die trotz zahlreicher und hoher Hürden erfolgreich sind. Wenn es uns gelingt, unnötige Hürden abzubauen, können noch viel mehr Immobilienlösungen realisiert werden, die Projekte beschleunigen und zu tieferen Preisen und günstigeren Mieten führen. Ob Immobilienakteur, Käuferin, Mieter oder Stimmbürgerin: Engagieren Sie sich für eine Immobilienbranche ohne unnötige Hürden! Zum Vorteil von uns allen, denn wir sind ausnahmslos und in jeder Situation auf genügend leistungsfähige und bezahlbare Liegenschaften angewiesen.
Text Dr. Roman Bolliger, CEO Swiss Circle AG
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