idyllische landschaft in den alpen  blühenden wiesen im frühling
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Editorial Schweiz

Wir haben es in der Hand

29.09.2022
von SMA
Sandra Helfenstein, Co-Leiterin Kommunikation, Schweizer Bauernverband

Sandra Helfenstein
Co-Leiterin Kommunikation
Schweizer Bauernverband

Was ist das Beste an der Schweiz? Die Antwort dürfte stark variieren, je nachdem wen man fragt. Denn die Schweiz hat zahlreiche Vorzüge. Unser Land ist vielseitig, sicher, demokratisch und wir haben einen der höchsten Lebensstandards weltweit. Wohlstand lässt sich unter anderem daran messen, wie viel Geld wir für das tägliche Essen ausgeben müssen. In der Schweiz braucht ein durchschnittlicher Haushalt 6,7 Prozent des verfügbaren Einkommens dafür. In Deutschland ist es mehr als das Doppelte. In sehr armen Ländern geben die Menschen mehr als die Hälfte ihres Geldes für Lebensmittel aus. Bei uns ist Essen also schon fast ein «Schnäppchen». Schnäppchen auch deshalb, weil wir dank unserer Agrarpolitik und den Direktzahlungen in Sachen tier- und umweltschonender Produktion geradezu ein Vorzeigeland sind. 

Die Kehrseite dieser Medaille ist, dass rund ein Drittel aller produzierten Lebensmittel gar nie gegessen wird, sondern vielmehr im Abfall landet. Die Lebensmittelbereitstellung braucht Ressourcen, vom Bauernhof über den Transport, die Verarbeitung bis in den Laden. Die Ressourcennutzung lässt sich auf jeder Stufe optimieren, aber nicht komplett verhindern. Umso wichtiger ist es, dass wir das Essen wertschätzen und möglichst nichts wegwerfen. So können wir alle einen relevanten Beitrag zum Schutz des Klimas und der Umwelt leisten. Und das ganz ohne Verzicht! Dabei sollten wir auch unsere Ansprüche überdenken: Ein kleiner Apfel, ein krummes Rüebli oder ein Joghurt einen Tag über dem Verfallsdatum sind problemlos geniessbar. 

Mit jedem Einkauf bestimmen wir, was und wie die Landwirtschaft produziert. Denn jeder Einkauf ist schlussendlich eine Bestellung an die Adresse der Bauernfamilien. Je mehr besonders tier- und umweltfreundliche Lebensmittel über die Ladentheke gehen, desto mehr Bauernhöfe können ihre Produktion umstellen. Und dank unseren tiefen Ausgaben fürs Essen haben wir diesbezüglich auch finanziell einen gewissen Spielraum. Machen wir das Beste aus unserem schönen Land!

Text Sandra Helfenstein, Co-Leiterin Kommunikation, Schweizer Bauernverband

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