mann hält ein glas whiskey  eiswürfeln vor einem dunklen hintergr, nahaufnahme. symbolbild lebensgenuss
iStock/Liudmila Chernetska
50+ Lifestyle

Mit vollem Genuss in die goldenen Jahre

15.11.2025
von Ayman Duran

Manche sagen, dass man ab 50 langsam aufs Lebensende zugeht. Aber das muss nicht negativ gesehen werden. Mit dem Alter eröffnen sich ganz neue Gelegenheiten, die Lebensfreude neu zu entdecken und aufrechtzuerhalten. Ob mit viel Bewegung oder neuen Hobbys; die Möglichkeiten sind grenzenlos.

Viele Menschen werden nach dem 50. Geburtstag melancholisch und denken, dass die beste Zeit hinter ihnen liegt. Aber dieses Alter bietet meistens mehr Freizeit und öffnet ganz neue Türen, um eine neue Leidenschaft fürs Leben zu entdecken und sich alten oder neuen Interessen zu widmen. Und Freude ist auch ein Heilmittel gegen das Alter: «Denn im Unglück pflegen die Menschen früher zu altern», sagte der altgriechische Dichter Hesiod.

Sammeln und Sonnenschein

Pflanzen und Algen sind nicht die einzigen Organismen, die ihre Lebenskraft aus der Sonne schöpfen. Auch Menschen profitieren von der Wärme und reichlich Vitamin D. Perfekt kombiniert sich das mit der frischen Luft und den schönen Anblicken, die die Natur bietet. Für die Gesundheit ist das auch fördernd. Ein gemütlicher Spaziergang oder eine Wanderung halten das Herz-Kreislauf-System in Form und unterstützen dabei die Gelenke und Muskulatur.

Eine weitere Möglichkeit bietet das Sammeln verschiedenster Dinge. Viele entdecken dabei neue Leidenschaften, wie zum Beispiel alte Münzen oder Briefmarken, die spannende Einblicke in Geschichte und Kultur bieten. Andere widmen sich Pflanzen, besonderen Teesorten, Büchern oder Kunststücken und erweitern so ihr Wissen auf genussvolle Weise. Auch moderne Varianten wie das Sammeln von Schallplatten, Postkarten oder sogar digitalen Werken können inspirierend sein. Dabei geht es nicht nur ums Besitzen, sondern ums Entdecken, Austauschen und Staunen – eine schöne Möglichkeit, den Alltag mit Neugier zu bereichern.

Das gälische «Wasser des Lebens»

Ein schuldiges Vergnügen, das oft im reifenden Alter entdeckt wird, ist Whisky. Bei der älteren Generation sind immer noch grosse Marken wie Macallan, The Dalmore oder Balvenie sehr beliebt, da diese sehr zugängliche, runde und süssliche Whiskys produzieren. Vor allem geniesst die Kategorie Scotch Single Malt immer noch hohes Ansehen.

Jedoch zeigt sich zunehmend auch der Trend zu Blended-Malt-Whiskys, Grain-Whiskys oder Whiskys von unabhängigen Abfüllern wie Douglas Laing oder Gordon & MacPhail, da diese oftmals erschwinglicher sind. Auch geniessen Whiskys von anderen Ländern, vor allem Japan und Irland, grosses Ansehen und zeigen, dass sie sehr gut mit der Qualität der Schotten mithalten können.

Ein schottisches Urgestein

Für Menschen, die sich nicht mit Whisky auskennen, gibt es eine scheinbar unendliche Auswahl an Herkunftsländern. Deshalb lohnt es sich, ein Fachgeschäft oder eine Whiskymesse, zum Beispiel das Whiskyschiff Luzern, zu besuchen. Dort erhält man kompetente Beratung und kann viele verschiedene Whiskys ausprobieren.

Doch das unangefochtene Urgestein im Bereich Whisky ist Schottland. Die Nation im Norden Britanniens besteht aus sechs Whisky-Regionen, welche alle ihre eigene Charakteristik besitzen:

  • Speyside: fruchtig, süsslich, oft mit Vanille und Honig, leicht bis mittelkräftig
  • Highland: vielfältig, blumig/fruchtig bis rauchig, meist vollmundig
  • Islay: stark torfig und rauchig, meist maritim/salzig, intensive Aromen von Seetang und oft medizinische Noten
  • Lowlands: leicht, mild, oft floral oder grasig, wenig torf, selten stark rauchig
  • Campbeltown: vollmundig, leicht salzig, malzig, leicht torfig, oft komplex, maritim, würzig
  • Islands: rauchige Noten, aber weniger extrem, oft maritim, würzig und manchmal fruchtig/floral
    Internationale Vielfalt

Allerdings wird Whisky rund um die Welt in ganz unterschiedlichen Stilen hergestellt. In den USA dominiert der Bourbon, der sich durch seine süssen Aromen von Vanille, Karamell und einem typischen Maisgeschmack auszeichnet. Irischer Whisky hingegen ist bekannt für seine weiche, milde und fruchtige Art. Diese Sanftheit entsteht durch die dreifache Destillation, die ihn besonders rund macht. Japanische Whiskys bestechen durch ihre Eleganz, Leichtigkeit und feinen Nuancen, während kanadische Varianten meist weich, süss und mit einem tieferen Alkoholgehalt daherkommen.

Für Einsteigerinnen und Einsteiger bieten sich besonders die schottischen Regionen Speyside und Lowlands an. Ihre Whiskys sind leicht, fruchtig und süsslich, was sie sehr zugänglich macht. Auch japanische und irische Whiskys sind gute Optionen für den Anfang, da sie meist sanfter und harmonischer wirken. Dabei lohnt es sich, verschiedene Destillerien auszuprobieren, denn selbst innerhalb einer Region kann der Charakter eines Whiskys stark variieren. Dies hängt hauptsächlich von Herstellung, Lagerung und Fasswahl ab.

Vom Volumenprozent zur Holzwahl

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Alkoholstärke. Whiskys mit 40–46 Volumenprozent gelten als trinkstark und sind meist milder und einsteigerfreundlicher. Fassstarke Abfüllungen mit über 50 Volumenprozent sind intensiver und komplexer, können aber nach Belieben mit etwas Wasser verdünnt werden, um zusätzliche Aromen freizusetzen.

Auch die Fassart prägt den Geschmack entscheidend. Bourbon-Fässer verleihen Noten von Vanille, Karamell und einer angenehmen Süsse, während Sherry-Fässer dunkle, fruchtige, nussige und würzige Töne beisteuern. Port- oder Weinfässer wiederum sorgen für ein vollmundiges, fruchtiges und oft etwas tanniges Geschmacksprofil, das dem Whisky zusätzliche Tiefe gibt.

Schliesslich spielt auch das Alter eine Rolle. Länger gereifte Whiskys wirken häufig runder, harmonischer und komplexer, während jüngere Varianten eher lebendig, frisch und fruchtig erscheinen. Letztlich hängt jedoch vieles vom verwendeten Fass ab – es ist der stille Architekt, der dem Whisky im Laufe der Jahre seinen einzigartigen Charakter schenkt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vorheriger Artikel Ruhestand im Blick: So bleibt Geld ein Freund und kein Stressfaktor
Nächster Artikel Von Gipfeln, Spuren und Licht – Winterferien zum Eintauchen