Ivan Imstepf wollte seinen Geburtstag feiern und etwas bewirken. Seine Cousine Marion unterstützte ihn dabei – ohne zu ahnen, dass diese Idee schon bald einem Menschen das Leben retten würde.
Zum 30. Geburtstag organisierte Ivan ein dreitägiges Open Air mit Familie und Freunden im Wallis – und verband das Fest mit einem Registrierungsanlass für die Blutstammzellspende. «Ich wollte das Thema bekannter machen und meine Freunde motivieren, sich als potenzielle Spenderinnen und Spender zu registrieren. Denn es ist so einfach und kann so viel bewirken», sagt er. 180 Gäste kamen – darunter auch seine Cousine Marion. Für sie sollte es mehr als ein schönes Wochenende werden.
Zwischen Soundcheck und Stammzellen
Das Festgelände errichtete Ivan auf dem Land ihres gemeinsamen Grossvaters. Marion half mit und stellte den Infostand auf. «Ein riesiges Plakat, Socken, Broschüren – wir wollten, dass möglichst viele Personen sich registrieren», erzählt Ivan. Marion selbst füllte den Fragebogen direkt am nächsten Tag aus und bekam anschliessend ein Testkit nach Hause geschickt. Teststäbchen mit einer Speichelprobe zurückgeschickt und schon war sie im Register. «Ich hätte nie gedacht, dass es so schnell und unkompliziert ist – und im besten Fall kann man damit ein Leben retten. Mehr als ein guter Grund, sich zu registrieren.»
Vom Infostand zur Lebensspende
Nur drei Monate später erhielt Marion einen Anruf von Blutspende SRK Schweiz: Sie kam als Spenderin infrage. Eine schwerkranke Person war auf ihre Blutstammzellen angewiesen. Ende November fuhr Marion zur Kontrolltypisierung nach Sion, zwei Monate später erhielt sie die Bestätigung: Sie war der passendste genetische Match. Am 5. und 6. Februar fand die Spende statt. «Manche warten jahrelang auf so einen Moment – bei mir ging alles blitzschnell. Ich war überrascht, aber auch stolz, helfen zu dürfen.»
Das wohl schönste Geschenk
Bei der peripheren Blutstammzellspende – der heute häufigsten Methode – werden die Stammzellen direkt aus dem Blut gewonnen. Dafür erhält man über mehrere Tage ein Medikament, das die Blutstammzellen vermehrt und aus dem Knochenmark ins Blut überführt. Die Entnahme selbst findet in einem Spital statt und dauert etwa vier bis sechs Stunden. In Ausnahmefällen ist es notwendig, an zwei Tagen zu spenden. Bei Marion handelte es sich um solch einen seltenen Fall. «Ich war sehr müde danach, aber es ging mir gut – innerlich fühlte ich mich unglaublich erfüllt. Es ist ein grossartiges Gefühl zu wissen, dass man womöglich ein Leben gerettet hat.»
Als sie Ivan von der Spende erzählte, war er tief bewegt. «Es ist wohl das schönste Geschenk, das aus meinem Geburtstag entstehen konnte.»
Blutstammzellspende – so einfach gehts
Wer kann sich registrieren?
Gesunde Personen zwischen 18 und 40 Jahren, die in der Schweiz krankenversichert sind.
Wie funktioniert die Registrierung?
Onlineformular auf www.blutstammzellspende.ch ausfüllen. Nach Erhalt des Testkits per Post einfach den Wangenabstrich durchführen, zurückschicken – und schon ist man im Register.
Was passiert danach?
Da die Gewebemerkmale von Spender:in und Empfänger:in exakt übereinstimmen müssen, werden die meisten registrierten Personen nie um eine Spende gebeten. Kommt es jedoch zu einem passenden Match, erhält man umfassende Informationen über den Ablauf. Die Spende ist stets freiwillig – ein «Nein» ist jederzeit möglich.
Warum mitmachen?
Mit einer Blutstammzellspende kann man einer Person mit einer lebensbedrohlichen Blutkrankheit die Hoffnung auf Weiterleben schenken.
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