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Südaustralien – exzellente Weine und eine unterirdische Kirche

18.05.2019
von Moreno Oehninger

Obwohl sich keine der zehn bekanntesten Sehenswürdigkeiten von «Down Under» in Südaustralien befinden, hat der Bundestaat um die Hauptstadt Adelaide enorm viel zu bieten – von exzellenten Weingebieten über atemberaubende Natur bis hin zu einer unterirdischen Stadt.

Australien gilt als eine der beliebtesten Reisedestinationen von Herrn und Frau Schweizer. Die Rundreisen, vor allem für Erstreisende, beschränken sich jedoch vorwiegend auf den östlichen Teil des vielfältigen Kontinents; von Sydney hoch ans Great Barrier Reef und vielleicht noch einen Abstecher ins Landesinnere zum berühmten Ayers Rock. In einer zweiten Etappe entscheiden sich dann viele für den westlichen Teil und starten die Rundreise in Perth. South Australia bleibt da oftmals auf der Strecke – zu Unrecht! «Fokus» nimmt die Leserinnen und Leser mit auf eine Tour durch den südlichen Bundesstaat.

Vielfältiges Adelaide

Südaustralien spiegelt grundsätzlich den ganzen Kontinenten im Miniatur-Format wider und überzeugt Jung und Alt mit wilder, ursprünglicher Natur, dem Outback sowie endlos scheinenden, abgeschiedenen Sandstränden. Ursprung der meisten Rundreisen ist die Stadt Adelaide. Sie ist die grösste Stadt des Bundesstaates und zugleich die Hauptstadt und eine der wenigen Ortschaften in Australien, welche nicht als Sklavenkolonie errichtet wurde. Adelaide gilt als die Festival-Hauptstadt Australiens und trägt den Übernamen «City of Churches». Das Stadtzentrum ist komplett von Grünflächen umzingelt. Die vielen Wander- und Velowege laden zum Erkunden ein und auch der Zoo sowie das weltberühmte Adelaide Oval befinden sich hier. Das Kulturzentrum Adelaides ist die sogenannte «North Terrace». Hier befindet sich beispielsweise der Botanische Garten, das National Wine Centre aber auch das South Australia Museum, welches die grösste Sammlung indigener Kulturobjekte besitzt.

Adelaide ist die grösste Stadt des Bundesstaates und zugleich die Hauptstadt.

Auch Gourmets kommen in der Kulturmetropole auf ihre Kosten. Der Central Market ist der grösste Gemüse- und Obstmarkt der westlichen Hemisphäre. Die Küste um Adelaide ist ideal für «Whale-Watching» oder um in einem Käfig mit den Haien zu schwimmen.

Südlich von Adelaide befindet sich Kangaroo Island, die drittgrösste Insel Australiens und beliebt bei Naturliebhabern. Man sagt, dass sich hier die faszinierende Wildnis des fünften Kontinents am ursprünglichsten erhalten habe. Rund ein Drittel der Insel sind Nationalparks oder Schutzgebiete. Im Sealbay Conservation Park wandern Touristen durch riesige Kolonien australischer Seelöwen und sehen im Flinders-Chase-Nationalpark die Remarkable Rocks – imposante Felsformationen – sowie unzählige Kängurus und Koalas.

Exzellente Weingebiete

Südaustralien gilt als exzellente Weingegend. Ausserhalb von Adelaide befinden sich 18 der grössten Weinbauregionen des Landes mit über 200 verschiedenen Weinbaubetrieben. Die diversen Regionen, wie beispielsweise Barossa, Coonawarra oder McLaren, beheimaten zudem mehrere preisgekrönte Weingüter der Weltklasse. Auch der weltbekannte Penfolds Grange kommt aus Südaustralien. Touristen können ausgiebig Weine degustieren, vom Cabernet Sauvignon bis zum Riesling, sowie weitere Gourmet-Produkte kosten.

Ausserhalb von Adelaide befinden sich 18 der grössten Weinbauregionen des Landes.

Traumhafte Landschaften

Wenn man von Adelaide Richtung Norden aufbricht, dann zum Ikara-Flinders Ranges Nationalpark. Nach einer rund fünfstündigen Autofahrt, mit einem Allradfahrzeug versteht sich, befindet man sich inmitten einer gebirgigen Landschaft mit tiefen Schluchten und weiten Talflächen. Mit einem Rundflug kann man den Wilpena Pound bestaunen, ein Gebirgskessel, der einem natürlichen Amphitheater gleicht und das Zentrum des Nationalparks ist.

Noch weiter nördlich, aber immer noch in Südaustralien liegt der Lake Eyre National Park. Prachtstück des Nationalparks ist der riesige Salzsee Lake Eyre, der nur zur Regenzeit Wasser trägt und genau genommen aus zwei Seen besteht, welche über einen Kanal miteinander verbunden sind. Durchschnittlich erreicht das Wasser aus den jährlichen Monsunregenmengen nur alle acht Jahre den Lake Eyre. Komplett gefüllt war er drei Mal binnen der letzten 130 Jahre. 

Coober Pedy – das Loch des weissen Mannes

Direkt neben dem Lake Eyre National Park, liegt die Kleinstadt Coober Pedy – ein absolutes Muss für Touristen. Eine Stadt mit rund 3 500 Einwohnern, die einem Science Fiction Roman entsprungen sein könnte. Der Name leitet sich aus den Aborigine-Begriffen «kupa» und «piti» ab, was übersetzt «das Loch des weissen Mannes» bedeutet. Aufgrund des immer noch aktiven Opal-Abbaus, aber auch wegen den immensen Temperaturen, die oft auf über 40 Grad Celsius ansteigen, lebt ein grosser Teil der Bevölkerung in unterirdischen Höhlen – in sogenannten «Dugouts».

In der Opalhauptstadt der Welt (70 Felder bedecken rund 5 000 Quadratkilometer) können Touristen ihre eigene Schürflizenz erwerben und in bester Goldrauschmanier nach den Opalen stöbern. Man wohnt in unterirdischen Hotels, kann eine unterirdische Kirche sowie alte Opalminen besuchen.

Südaustralien hat für jedermann etwas zu bieten und dem Bundestaat rund um die Stadt der Kirchen wird bei Rundreisen zu Unrecht zu wenig Beachtung geschenkt. Dank der vielfältigen Natur und den aussergewöhnlichen Landschaften sowie den Weinregionen kommen Ruhesuchende, Wagemutige und Hobby-Sommeliers gleichermassen auf ihre Kosten.

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