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Erholung Pflege Gesundheit

Thalasso: Gesund durch die Kraft des Meeres

29.05.2020
von Flavia Ulrich

Einen Tag am Meer verbringen, die salzige Luft einatmen und mit den Füssen durch das angenehme Wasser waten – man weiss, dass dies dem Körper und der Seele gut tut. Die Thalasso-Therapie nimmt sich diese Kraft des Meeres zur Hilfe, um die verschiedensten Krankheiten zu behandeln.

Das Wort «Thalasso» kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet schlicht «Meer». Dies erklärt den Hauptaspekt dieser Therapieart – nämlich die heilende Wirkung von Meerwasser, Algen und der Umgebung in der Nähe von salziger Meeresluft. Verschiedene Behandlungen helfen bei der sogenannten Thalasso-Therapie, Krankheiten wie Rheuma und Herz- oder Hautkrankheiten auszukurieren.

Seit Jahrtausenden bewährt

Mithilfe des Meeres gesund zu werden, ist kein Mythos. Bereits seit Tausenden von Jahren schwören die unterschiedlichsten Völker auf dessen Heilkraft. Der griechische Dichter Euripides liess sogar verlauten: «Das Meer reinigt uns von allen Krankheiten.» Im 18. Jahrhundert wurde dann diese Heilkraft in der Doktorarbeit vom englischen Arzt Richard Russell erstmals wissenschaftlich bestätigt. Demzufolge können verschiedene Hauterkrankungen durch Algen geheilt werden. Ausserdem eignet sich Meerwasser ausgezeichnet zur Behandlung von Lymphknoten. Seine Forschungen belegten ausserdem, dass Bewohner von Küstenorten nicht von Krankheiten wie Skrofulose – einer Art der Hauttuberkulose – betroffen waren. Und dies aufgrund des gesundheitsfördernden Klimas und der salzhaltigen Meeresluft.

Das Meer reinigt uns von allen Krankheiten. Epides

Für die Thalasso-Behandlung nach Frankreich

Ende des 19. Jahrhunderts eröffnete der Doktor Louis Bagot schliesslich das erste Thalasso-Therapiezentrum im Westen Frankreichs. In erster Linie behandelte man dort in der Nähe des Meeres Rheumakranke und Patienten mit Gelenkproblemen, da diese Behandlungsart bei solchen Erkrankungen besonders hilfreich ist. Auch heute sind die französischen Thalasso-Institute noch beliebt und viele Wellnessbegeisterte und Patienten reisen in die Bretagne, um ihre Krankheiten dort mit dem Meerwasser behandeln zu lassen. Neben dem Top-Kurort Frankreich hat auch Tunesien in Sachen Thalasso-Therapie viel zu bieten und ist bei Touristen für solche Behandlungen sehr angesehen.

Frei atmen

Vor allem bei chronischen Atemwegs- und Hauterkrankungen eignet sich die Thalasso-Therapie sehr gut. Das Klima am Meer sowie die salzige und dadurch schadstofffreie Luft tut der Lunge gut. Auch unser grösstes Organ, die Haut, profitiert davon. Wenn zusätzlich noch weitere Behandlungen durch Meerwasser oder Algenpackungen gemacht werden, kann dies weiterhin den Kreislauf anregen und Schadstoffe herausfiltern. Dies führt zu neu gewonnener Energie und der Stärkung des Immunsystems.

Salz als Wundermittel

Doch wieso ist die Meeresluft so wichtig und gesundheitsfördernd? Die in der Luft enthaltenen Stoffe wie Salz, Kalium, Magnesium, Kalzium und Sulfate gelangen durch die Brise an der Meeresküste in kleinsten Partikeln in die menschlichen Atemwege. Vor allem das enthaltene Salz hat viele positive Nebenwirkungen: Es fördert die Durchblutung in den Schleimhäuten und dadurch deren Widerstandsfähigkeit. Das salzhaltige Wasser im Meer ist entzündungshemmend und somit auch für die Gesundheit der Haut äusserst förderlich. Weitere Stoffe im Wasser sind Natrium, das den Stoffwechsel beschleunigt und zu schnellerer Zellerneuerung führt und Kalium für die Entschlackung. Auch das wichtige Spurenelement Jod, das in der Schilddrüse zwei wichtige Hormone herstellt und allgemein sehr wichtig ist für unseren Körper, ist im Meerwasser enthalten.

Das salzhaltige Wasser im Meer ist entzündungshemmend und somit auch für die Gesundheit der Haut äusserst förderlich.

Beruhigende Wirkung

Nicht nur der Körper profitiert von der Behandlung mit Thalasso, auch bei psychosomatischen Beschwerden wie Schlafstörungen oder Stresszuständen kann eine solche Therapie hilfreich sein. Die angenehme Behandlung führt zu einer geförderten Entspannung und lässt einen den stressigen Alltag ausblenden. Speziell bei Bädern im Meerwasser lässt das Salz den Patienten gefühlt im Wasser schweben. Diese Leichtigkeit wirkt sich ausgleichend und beruhigend auf den Körper aus. Anspannungen lösen sich – man fühlt sich rundum vitalisiert.

«Echte» Thalasso-Behandlungen

Auch in Ländern ohne Meeranschluss und sogar in den eigenen vier Wänden ist eine Form von Thalasso-Therapie möglich. Dies mit speziellen Badesalzen und Algenpackungen, die man in der eigenen Badewanne anwenden oder im Spa geniessen kann. Dennoch ist die originale Thalasso-Behandlung nur in speziellen Behandlungszentren maximal 300 Meter vom Meer entfernt möglich. Ferner braucht es in zertifizierten Institutionen ausgebildete Ärzte und Therapeuten, die einer Behandlung von Anfang bis Schluss beiwohnen und die Patientinnen und Patienten beim Heilungsprozess aktiv unterstützen.

Unterschiedliche Therapiearten

Es gibt ganz viele unterschiedliche Behandlungsformen. Eine davon ist die Inhalation von Meeresluft, die vor allem bei Atemwegserkrankungen hilfreich ist. Diese Therapie beinhaltet meist lange Spaziergänge am Strand, alleine oder in einer Gruppe. Weiterhin sind Algenpackungen eine beliebte Möglichkeit der Thalasso-Therapie. Dabei pulverisiert man Algen und trägt sie wie eine Maske auf die gewünschte Hautstelle auf. Dies führt zu einer Entschlackung und entzieht dem Körper somit giftige Schadstoffe.

Vor jeder Therapie ist es jedoch wichtig, sich zuerst medizinisch untersuchen zu lassen. Besonders bei einigen Vorerkrankungen wie beispielsweise einer Schilddrüsenüberfunktion oder einer Jodunverträglichkeit ist es wichtig, im Vorhinein einen Arzt zu konsultieren.

Text Flavia Ulrich

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