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Business Mobilität

Unternehmensmobilität im Wandel – jetzt ist der entscheidende Moment

27.09.2025
von Aaliyah Daidi

Die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Mobilität organisieren, befindet sich in einem tiefgreifenden Umbruch. Wo früher vor allem Fragen nach Kosten, Leasingmodellen oder Fahrzeugtypen im Vordergrund standen, geht es heute um deutlich mehr: Effizienz, Flexibilität, Digitalisierung und die Fähigkeit, schnell auf neue Anforderungen zu reagieren. Schweizer Firmen stehen damit an einem entscheidenden Punkt – und die kommenden Jahre werden zeigen, wie erfolgreich sie diesen Wandel gestalten.

Unternehmen als Schlüsselakteure

Die Rolle der Unternehmen bei der Transformation der Mobilität kann kaum überschätzt werden. Sie betreiben nicht nur grosse Fahrzeugflotten, sondern haben auch direkten Einfluss auf das Mobilitätsverhalten ihrer Mitarbeitenden. Ob Dienstwagen, Poolfahrzeuge, Pendlerstrukturen oder die Integration von Bahn- und Sharing-Angeboten – Firmen prägen den Alltag Hunderttausender Menschen.

Damit sind Unternehmen ein zentrales Element, wenn es darum geht, die Mobilität in der Schweiz effizienter, nachhaltiger und zukunftssicher zu gestalten. Zwar sind Klimaziele ein wichtiger Rahmen, doch für die Firmen selbst spielen auch andere Faktoren eine grosse Rolle: Wettbewerbsfähigkeit, Kostenkontrolle, Attraktivität als Arbeitgeber und die Fähigkeit, innovative Services zu bieten.

Status quo in der Schweiz

In der Schweiz zeigt sich ein gemischtes Bild. Einerseits investieren viele Unternehmen bereits in Elektromobilität, Carsharing-Modelle oder digitale Plattformen zur Steuerung ihrer Flotten. Andererseits stehen zahlreiche Firmen noch am Anfang dieses Weges – oft, weil die Prozesse komplexer sind, als man auf den ersten Blick vermutet.

Es geht um viel mehr als reine CO2-Reduktion. Effizienzsteigerung, Kostenkontrolle und die Attraktivität als Arbeitgeber sind ebenso treibende Kräfte.

Gerade die Ladeinfrastruktur ist ein Beispiel dafür, wie vielschichtig die Umsetzung sein kann. Es geht nicht darum, ein Elektrofahrzeug anzuschaffen. Entscheidend ist die Frage: Wo wird geladen? Reicht die Stromversorgung am Standort? Wie funktioniert die Abrechnung, wenn Mitarbeitende zu Hause laden? Diese Fragen verdeutlichen, dass Unternehmensmobilität längst über den klassischen Fuhrpark hinausgeht und tief in die Infrastrukturplanung hineinreicht.

Herausforderungen und Chancen

Für Firmen ist diese Phase eine grosse Herausforderung – aber auch eine enorme Chance. Wer heute klug plant, kann nicht nur Kosten senken, sondern auch Strukturen schaffen, die langfristig Wettbewerbsvorteile sichern.

Zu den grössten Herausforderungen zählen:

  • Komplexität der Infrastruktur: Vom Lastmanagement am Standort bis zur Heimladelösung für Mitarbeitende.
  • Integration neuer Mobilitätsformen: Bahn, Sharing, Fahrräder oder E-Scooter gewinnen an Bedeutung.
  • Digitalisierung: Transparenz über Kosten, Auslastung und Effizienz ist ohne digitale Tools nicht möglich.
  • Mitarbeitendenbedürfnisse: Flexibilität wird immer wichtiger, gerade mit Blick auf Homeoffice und hybride Arbeitsmodelle.

Doch genau hier liegt auch das Potenzial. Unternehmen können ihre Mobilität neu denken, Prozesse effizienter gestalten und gleichzeitig die Attraktivität für Mitarbeitende erhöhen.

Blick ins Ausland: Was möglich ist

Andere Länder zeigen, welches Potenzial in gutem Flotten- und Infrastrukturmanagement steckt. In den Niederlanden etwa hat die konsequente Förderung von Elektromobilität dazu geführt, dass Unternehmen inzwischen ganze Standorte mit Ladeinfrastruktur ausstatten – inklusive intelligenter Systeme, die Stromverfügbarkeit, Nutzung und Abrechnung automatisch steuern.

In Skandinavien wiederum sind multimodale Konzepte längst Standard: Firmenflotten sind nicht nur elektrisch, sondern auch eng mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Sharing-Diensten vernetzt. Mitarbeitende buchen ihre gesamte Reise über eine zentrale Plattform – vom E-Auto bis zum Zugticket.

Solche Beispiele verdeutlichen, wie weitreichend die Möglichkeiten sind, wenn Infrastruktur, Technologie und Unternehmensstrategie ineinander greifen.

Zusammenarbeit als Schlüssel

Ein zentraler Erfolgsfaktor ist die Zusammenarbeit – zwischen Unternehmen, Energieversorgern, Kommunen und spezialisierten Partnern. Keine Firma kann die Transformation allein stemmen, zu komplex sind die technischen, organisatorischen und finanziellen Fragen.

Genau hier setzen Anbieter wie Flotten­management-Spezialisten oder Beratungs­unternehmen an. Sie unterstützen bei der Analyse, Planung und Umsetzung, damit Firmen nicht nur Fahrzeuge umstellen, sondern ganzheitliche Mobilitätskonzepte entwickeln.

Dekarbonisierung im aktuellen Kontext

Die Schweizer Klimaziele bleiben ein wichtiger Rahmen, doch die Realität in den Unternehmen zeigt: Es geht um viel mehr als reine CO2-Reduktion. Effizienzsteigerung, Kostenkontrolle und die Attraktivität als Arbeitgeber sind ebenso treibende Kräfte.

Gleichzeitig hat die Schweiz in den vergangenen Jahren bereits wichtige Schritte gemacht: Förderprogramme für Elektromobilität, Ausbau öffentlicher Ladepunkte und Pilotprojekte in Unternehmen zeigen Wirkung. 2025 wird entscheidend sein, um diese Dynamik zu verstärken und auch im europäischen Vergleich konkurrenzfähig zu bleiben.

Jetzt ist der Moment

Unternehmensmobilität in der Schweiz steht vor einer entscheidenden Phase. Die Herausforderungen sind gross – von Infrastruktur über Digitalisierung bis zu Mitarbeitendenbedürfnissen. Doch die Chancen sind ebenso gewaltig.

Wer jetzt handelt, kann seine Flotten nicht nur zukunftssicher aufstellen, sondern aktiv die Mobilität von morgen mitgestalten. Der Status quo zeigt: Es gibt viel zu tun. Doch es ist auch eine Zeit voller Möglichkeiten – für Unternehmen, ihre Mitarbeitenden und die gesamte Mobilitätslandschaft.

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