Um Luzern ranken sich so einige Drachensagen. Die bekannteste davon ist wohl die Geschichte um den Drachenstein. Was hat es damit auf sich?
Unheimliche und faszinierende Gestalten bevölkern seit eh und je die Sagen- und Märchenwelt der Menschen. Einer davon ist der Drache. Die echsenhaften, beflügelten Wesen sind in so mancher Erzählung und Legende zu Hause. So auch in der Schweizer Geschichte rund um den Drachenstein.
Der Legende nach ereignete sich im August 1421 Folgendes: Der Bauer Stämpfli erblickte bei Rothenburg eine feuerspeiende Drachengestalt am Himmel. Angeblich liess der Drache etwas zur Erde fallen. Vor Schrecken fiel Bauer Stämpfli in Ohnmacht. Als er wieder zu sich kam, fand er neben sich einen runden Stein mit einem speziellen Muster: den Drachenstein.
Magischer Stein oder Meteorit?
Konnte der Bauer Stämpfli damals tatsächlich einen Drachen am Himmel beobachten? «Was wirklich geschah, werden wir wohl nie erfahren», sagt Benedict Hotz, Konservator des Natur-Museums, in welchem der Drachenstein heute bestaunt werden kann. «Bereits im späten 18. Jahrhundert verglich der Physiker und Astronom Ernst Florens Friedrich Chladni die Beobachtung des Bauers mit Phänomenen beim Fall von Meteoriten. Bis heute konnte aber kein Bezug zwischen dem luzerner Drachenstein und einem wirklichen Meteoritenereignis um Luzern hergestellt werden, – was nicht heisst, dass der Bauer Stämpfli damals nicht tatsächlich den Fall eines Meteoriten beobachtet haben könnte.»
Da Drachen keine beobachtbaren Wesen sind, kann jede und jeder in der Fantasie sein Bild des Drachens weiterentwickeln.Benedict Hotz, Konservator Erdwissenschaften Natur-Museum
Drachen in Luzern
Die Sage des Drachensteins ist jedoch nicht die einzige dieser Art aus der Region Luzern. Ebenfalls im Jahre 1421 soll ein junger Mann in eine Drachenhöhle gestürzt sein. Die Drachen krümmten ihm jedoch kein Haar, sondern halfen ihm dabei, den Winter zu überstehen. Zudem flog 1499 angeblich ein Drache über die Stadt Luzern.
«Eine wichtige Person im Zusammenhang mit den Drachengeschichten ist Renward Cysat, nach 1574 Stadt- oder Staatsschreiber von Luzern», erklärt Benedict Hotz. «Er hielt die Drachenbeobachtungen von Bauern, Jägern und Holzarbeitern um die Stadt Luzern schriftlich fest und war wohl als Mann seiner Zeit noch stark in den Ideen des Mittelalters verwurzelt, wo Wunder- und Aberglauben zum Alltag gehörten.»
Grenzenlose Fantasie
Die Faszination Drache dauert bis heute an, noch immer pilgern Menschen ins Natur-Museum, um den Drachenstein zu bestaunen. Warum ist das so? «Da Drachen keine beobachtbaren Wesen sind, kann jede und jeder in der Fantasie sein Bild des Drachens weiterentwickeln», erläutert Benedict Hotz. «Ähnlich wie Dinosaurier faszinieren sie in der Vorstellungswelt – und jagen uns in der Sicherheit der eigenen Stube einen wohligen Schauer über den Rücken.»
was überliefert ist war vor internet und medien, vor radio und fernseh . wir bekommen eine weltgeschichte aufgetischt die längst neu geschrieben wird. felszeichnungen zeigen menschen mit dinosauriern, die offiziell längst ausgestorben waren lange vor erscheinung der menschheit , oder ist die menschheit älter als uns gesagt wird? ich kann mir schon vorstellen das wahrheit darin liegt und es womöglich im mittelalter vereinzelt drachen gab . wie dem auch ist sollten wir der weltgeschichte wie sie gelehrt wird fragen stellen und selber antworten finden .
Gibt es heute noch
Ein schöner Zufall, gerade heute diesen Artikel über Drachen entdeckt zu haben. Ich halte heute in Waldenburg (Sachsen)für Kinder eine Lesung aus meinen Drachenbüchern. Meine Drachen sind fast immer die Guten. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es sie einmal wirklich gegeben hat. Ob sie Feuer speien konnten oder nicht, ist dabei völlig egal. Es sollte auch zu denken geben, dass die „Sagen“ um Drachen ein weltweites Phänomen sind. Warum wohl?