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Von Herzen schenken

16.12.2017
von Sybille Bruetsch-Prevot

Schenken hat nicht primär etwas mit dem Geldbeutel zu tun, sondern mit Einfühlungsvermögen und Kreativität. Zu spüren, dass sich der Schenkende Gedanken gemacht und sich mit einem beschäftig hat, macht Freude. So geht von Herzen schenken.

Stress lass nach, was soll ich wem schenken? Ganz Clevere führen eine Geschenkeliste, die sie das ganze Jahr über ergänzen. So ist es im Dezember ein Leichtes, das Passende zu finden. Was aber, wenn man nicht ganz so organisiert durchs Leben geht?

Viel Geld macht noch kein Geschenk

Eine 70-Millionen-Dollar-Jacht unter dem Weihnachtsbaum? Oder einen 76-Karat-Diamanten für 25 Millionen Dollar? Die Halskette, an dem die Preziose baumelt, kostet übrigens nochmals zwei. Millionen. Es gibt aber auch Schnäppchen wie die Brosche für bescheidene 40‘000 Dollar. Dafür ist sie mit echtem Mondstaub verziert. Absurd? Nein. In Amerika existieren Kataloge für Luxus-Geschenke, für alle, die zwar jede Menge Geld, aber keine Fantasie haben. Und ob der Luxusliner mit Helikopter-Landeplatz von Herzen kommt, wagt man zu bezweifeln. Genau, Geschenke sollen von Herzen kommen. Und doch: Eine Orange mit Watte zu bekleben und sie der kleinen Schwester zu Weihnachten zu schenken, hat so seine Tücken. Vor allem, wenn sie sich eine Frozen-Elsa-Barbie wünscht.

Wünschen darf man sich alles

Kinder wünschen sich ja oft Dinge, die wir Erwachsenen zu grell, zu laut oder zu Plastik finden. Wie gerne hätten wir, sie würden sich nur Spielsachen aus Holz, spannende Bücher oder Experimentiersets wünschen. Doch was steht da zuoberst auf dem Wunschzettel? Ein Glitzer-Einhorn, das leuchtet. Quietschbunte Monster, die von alleine aus dem Ei kriechen. Dann doch lieber die blaugefrorene Barbie. Bei Kindern lautet die Devise: Wünschen darf man sich alles. Und je aufwändiger der Wunschzettel gestaltet, desto grösser die Wahrscheinlichkeit, dass das Christkind auch geheime Herzenswünsche erfüllt, die nicht unbedingt pädagogisch wertvoll sind.

Nützliche Geschenke von Kindern

Umgekehrt macht es Kindern Freude, Selbstgebasteltes zu verschenken. Aber noch einen Bilderrahmen zum Aufstellen oder einen Kalender zum Aufhängen? Natürlich freuen sich alle über Kunstwerke aus Kinderhänden. Noch schöner ist es aber, wenn man das Geschenk auch brauchen kann. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Risotto-Mischung für den Götti, der kaum Zeit zum Einkaufen und Kochen hat?

Natürlich freuen sich alle über Kunstwerke aus Kinderhänden.

200 g Risotto-Reis, 40 g getrocknete Tomaten, 10 g Pinienkernen, 20 g getrocknete Steinpilze und 1 Esslöffel Rosmarin in ein 400-ml-Glas füllen, Rezept dazu und fertig. Sieht hübsch aus und schmeckt. Oder Anzündhilfen für Grosseltern mit Cheminée: Zeitungen in lange Streifen reissen oder schneiden, zum Zopf flechten und beide Enden mit einem Stück Schnur zu einer Schlaufe zusammenbinden. Mehrere Zöpfe in eine schöne Schachtel legen und verschenken. Grössere Kinder basteln aus Kalenderbildern, Postern oder anderen schönen Prints Couverts. Ein Couvert vorsichtig auseinandernehmen, die Vorlage aufs Bild legen, nachzeichnen und ausschneiden. Anschliessend falten und kleben. Eine hübsche Etikette aufkleben, fertig! Wer möchte, kauft farblich passende Karten und steckt sie ins Couvert. Es gibt übrigens auch Plexiglas-Vorlagen, die das Couvertbasteln vereinfachen.

Kinder basteln anders

Wer mit Kindern bastelt, sollte giftfreie Farben und lösungsmittelfreie Klebestoffe verwenden. Abgerundete Scheren verringern die Verletzungsgefahr. Eine Kinderschürze oder ein grosses Hemd eignet sich, um die Kleider zu schützen. Wer einen Bastelnachmittag mit Kindern plant, sollte sich primär Zeit nehmen und die eigenen Erwartungen herunterschrauben. Kinder haben eigene Ideen und ihre eigene Kreativität. Kindergeschenke sollen nicht perfekt werden – genau darin liegt ihr Reiz. Übrigens können sich Kinder noch nicht so lange am Stück mit einer Bastelarbeit beschäftigen. Sechsjährige können gerade mal 30 Minuten lang aufmerksam sein. Bei grösseren Basteleien also mehrere Bastelnachmittage einplanen. Wer beim Werkeln Weihnachtsmusik hört, steigert auch die eigene Vorfreude aufs Fest. Es gibt Familien, die beim Backen oder Basteln noch Jahre später immer dieselbe Weihnachts-CD in den Player schieben.

Auf Nebensätze achten, auf Ausrufezeichen oder – ganz einfach – auf glänzende Augen beim Weihnachtsbummel.

Aufmerksamkeit macht schenken einfach

Frauen sind schwierig, Männer noch schwieriger. Jedenfalls beim Beschenken. An aussergewöhnlichen Events haben die meisten Männer aber Freude. Selber Bier brauen, für einen Tag einen Tesla fahren, einen Airbus fliegen (im Flugsimulator) – es gibt nichts, was es nicht gibt. Aber auch über kleine, edle Dingelchen, die den Alltag verschönern, freuen sich Männer. Zum Beispiel über Schlüsselkappen in Silber oder Edelstahl, die Schlüssel in ein Schmuckstück verwandeln, das man gerne in die Hand nimmt. Frauen sind in der Regel einfacher zu beschenken. Was es beim Schenken braucht, ist vor allem Wachsamkeit! Auf Nebensätze achten, auf Ausrufezeichen oder – ganz einfach – auf glänzende Augen beim Weihnachtsbummel. Es stimmt übrigens nicht, dass sich Frauen nur über kleine Päckchen mit glitzerndem Inhalt freuen. Nichts macht Frauen glücklicher als Aufmerksamkeit. Wenn die junge Mutter, die seit Monaten nicht mehr durchschlafen konnte, einen Gutschein für Baby- freie Nächte bekommt, freut sie sich wohl mehr als über einen Brilli am Finger. Und mit einem Salsa-Kurs macht man der Kuba-Begeisterten mehr Freude als mit einer Perlenkette – vor allem, wenn sich der tanzfaule Partner entschliesst mitzugehen. Ja, manchmal verlangen Geschenke, die ein Lächeln ins Gesicht zaubern, eben nach einem Opfer.

Text Sybille Brütsch-Prévôt

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