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Wenn Körper, Geist und Seele eins werden

27.08.2019
von Chantal Somogyi

Yoga ist gut für die Gesundheit und unser Wohlbefinden. Zudem bringt Yoga den Geist in den gegenwärtigen Moment und sorgt für Klarheit und Aufmerksamkeit. Um die Übungen korrekt auszuführen, muss man Vieles beachten.

Der Begriff «Yoga» wird von dem indischen Wort «Yuj» abgeleitet, welches «Vereinigung» bedeutet. Die indisch-philosophische Lehre umfasst nicht nur körperliche Übungen. Yoga ist auch eine Anleitung, wie man Körper, Geist und Seele in den Einklang bringt. Man wird friedlicher und kann besser mit alltäglichen Stresssituationen umgehen. Sarah Keller* ist Physiotherapeutin, Yoga- und Pilateslehrerin. Sie betont: «Yoga macht den Körper kräftig, beweglicher und geschmeidiger. Man fühlt sich jung und lebendig.»

Grundsätzlich spielt es keine Rolle, zu welcher Tageszeit man Yoga praktiziert. Traditionell trainiert man die Übungen am Morgen bei Sonnenaufgang.

Ein Training für alle Körperteile

Bei einer klassischen Yoga-Einheit trainiert man so gut wie alle Muskelpartien des Körpers. Dadurch wirkt der Körper schön geformt und straff. «Yoga kräftigt den ganzen Körper, verbessert die Haltung und das Körpergefühl», erklärt die Yogalehrerin. Überwiegend ruhende Körperstellungen im Yoga heissen «Asanas». Gemäss Sarah Keller werden durch die Körperstellungen Blockaden im Körper gelöst. Bei verkürzten und verspannten Muskeln oder bei verklebtem Bindegewebe können Asanas helfen. Die Stützmuskulatur wird gekräftigt und die Wirbelsäule dadurch besser stabilisiert.

Yoga gegen Stress

Die indisch-philosophische Lehre fördert die Gesundheit auf viele Weisen. Während des Praktizierens wird der Entspannungsnerv Parasympathikus angeregt. Die Ausschüttung des Stresshormons Kortisol wird zudem gehemmt. Der Mensch entspannt sich und der Körper kann sich regenerieren. Wer regelmässig Yoga praktiziert, wird mit der bewussten Atmung vertraut gemacht. Dadurch lassen sich Stresssituationen besser vermeiden. «Yin Yoga wird immer beliebter. Es sorgt für einen Ausgleich zu einem hektischen und stressigen Alltag», meint die Yogalehrerin. Yin Yoga ist ein ruhiger und meditativer Yoga-Stil. Die Asanas werden vorwiegend im Sitzen oder Liegen ausgeführt und für mehrere Minuten passiv ohne Muskelaktivität gehalten. So erreicht man die tiefer liegenden Bindegewebsschichten.

Wer regelmässig Yoga praktiziert, wird mit der bewussten Atmung vertraut gemacht.

Gelassener durchs Leben

Yoga wirkt sich positiv auf die persönliche Stimmung aus. Man hat mehr Freude an der Bewegung. Die Yogalehrerin hebt hervor: «Der Mensch lernt, sich selbst zu lieben, die eigenen Bedürfnisse zu respektieren und seine Seele zu nähren. Das Praktizieren von Yoga führt zu Gelassenheit, innerer Ruhe, Selbstvertrauen und Zufriedenheit.» Die Entspannung kann sich auch auf das Verhalten auswirken. Gemäss der Yogalehrerin entwickelt ein Mensch mehr Mitgefühl. Zudem wird dem Menschen der Umgang mit allen Lebewesen bewusster. Man isst beispielsweise auch gesünder bzw. nimmt weniger Giftstoffe zu sich oder gönnt sich mehr Pausen. «Dadurch wird man glücklicher, stärker und fitter. So erkennt ein Mensch seinen wahren Wesenskern», bringt Sarah Keller zum Ausdruck.

Eine bewusstere Atmung

Die Atmung sollte während der Ausführung von Asanas immer frei und regelmässig fliessen. Es wird immer durch die Nase ein- und ausgeatmet. Laut Sarah Keller empfiehlt es sich, Yoga mit der «Ujjayi-Atmung» (Atem mit dem Reibelaut) zu praktizieren. Die Atemzüge werden durch den Widerstand, welcher durch die Verengung der Kehle entsteht, tiefer und länger. «Es entsteht ein Rauschen im Hals, welches an das Rauschen des Meeres erinnert. So hört man den Atem und merkt, wenn dieser ins Stocken gerät. Dies sollte aber nicht passieren», fügt die Yogalehrerin hinzu.

Die optimale Ausführung

Bei Yoga geht es nicht darum, immer besser zu werden. Es geht allein darum, sich gesund zu halten. Denn bei falscher Ausführung einer Asana, kann schnell eine Überdehnung entstehen. Daher empfiehlt es sich, Wissen und Können den Übungen anzupassen, um Fehler zu vermeiden. «Wichtig ist ein regelmässiges Praktizieren, um Fortschritte zu erreichen, damit sich die positiven Wirkungen des Yogas entfalten können», erklärt Sarah Keller. Die Yogalehrerin rät dazu, einen Anfängerkurs oder Workshop zu besuchen, um mit den Yoga-Basics vertraut zu werden. Grundsätzlich spielt es keine Rolle, zu welcher Tageszeit man Yoga praktiziert. Traditionell werden die Übungen am Morgen bei Sonnenaufgang ausgeführt. Körper und Geist sind auf diese Weise optimal auf den Tag vorbereitet. Die Yogalehrerin empfiehlt: «Die Übung ‹Sonnengruss› eignet sich gut, um in den Tag zu starten. Zudem kann es gut tun, am Abend Yoga zu praktizieren. Es entspannt, macht den Kopf frei und kann zu besserem Schlaf verhelfen.»

Yoga-Übung: Die Krokodilhaltung (Makarasana)

Für diese Übung benötigt man keine scharfen Zähne. Es handelt sich bei dieser Asana um eine Drehung in die Rückenlage. Die Beine werden angewinkelt auf eine Seite gekippt, der Kopf in die Gegenrichtung gedreht. Ein oder beide Arme werden zur Seite oder nach oben auf den Boden abgelegt. Diese Asana stärkt die Wirbelsäule und löst Blockaden und Verspannungen im Rücken.

*Namen wurden geändert

Text Chantal Somogyi

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