liegenschaft die beliebteste anlagemöglichkeit  schweizer
Immobilien Finanzen Recht Wohnen

Die beliebteste Anlagemöglichkeit der Schweizer

12.09.2019
von Lea Zoss

Wie investiert man sein Geld am sinnvollsten? Diese Frage stellen sich viele vermögende Personen. Eine momentan sehr lukrative Lösung ist die Investition in Liegenschaften. Weshalb das so ist und welche alternativen Möglichkeiten es gibt.  

Eine Studie von Moneyland, welche letztes Jahr erschien, hat untersucht, wie die Schweizer ihr Vermögen anlegen. Es stellte sich heraus, dass immerhin mehr als die Hälfte der Befragten Bargeld als Anlage nutzt. Viele junge Menschen verwenden das Privat- und Sparkonto, um ihr Geld anzulegen. Zudem gelangte man zur Erkenntnis, dass 61 Prozent der Teilnehmenden keine Aktien besitzen. «Je reicher die Anleger sind, desto eher investieren sie in Aktien», meint Benjamin Manz, ein Analyst bei Moneyland. Immerhin jeder Fünfte hat eine bestimmte Geldmenge in Gold investiert. 41 Prozent aller Befragten besitzen ein Eigenheim. Auch hier gilt die Regel: Mit zunehmendem Vermögen und Alter sind Immobilien-Anlagen verbreiteter. Die am wenigsten beliebte Anlagemöglichkeit der Schweizer sind Kryptowährungen wie der Bitcoin. Hierbei sind die Anleger vorsichtig, lediglich 8 Prozent der Befragten investieren in Kryptowährungen.

Traum des Eigenheims

Der Kauf eines Eigenheims ist keine Investition im klassischen Sinne ist. Trotzdem kommen viele dadurch mit dem Immobilienmarkt in Berührung. Aufgrund der tiefen Hypothekarzinsen ist die Finanzierung eines Hauses so günstig wie nie. Auf lange Frist ist es günstiger, ein Eigenheim zu kaufen, als eine Wohnung zu mieten. Ausserdem ist der Kauf eines Domizils eine gute Investition in die Altersvorsorge. Trotzdem gibt es Nachteile. Wenn man in Immobilien investiert, immobilisiert man sein Vermögen wortwörtlich. Deshalb ist es umso wichtiger, dass man diesen Entscheid gut durchdenkt. Die Einstiegshürden sind auf dem Immobilienmarkt ziemlich hoch und das Umschlagsvolumen ist gering, das macht diesen Markt im Unterschied zu anderen anspruchsvoller. Hauptsächlich kleinere und mittlere Anleger sind davon betroffen.

Darauf muss man beim Kauf einer Immobilie achten

Der Standort ist das A und O und einer der preistreibenden Faktoren. Es ist wichtig, dass man sich gut über die Lage der begehrten Liegenschaft informiert. Wie ist die Lärmbelastung? Wo befindet sich die nächste Schule? Wie gut ist man an den öffentlichen Verkehr angeschlossen? Mit solchen und ähnlichen Fragen befasse man sich besser länger als kürzer. Wenn man sich für eine Immobilie entschieden hat, empfiehlt es sich unter Umständen, den Zustand der Liegenschaft von einem Experten prüfen zu lassen.

Zudem ist wichtig, dass man gleichzeitig mit der Suche nach der passenden Liegenschaft wie auch mit der Beratung zur optimalen Finanzierung startet. Denn oft wird den finanziellen Aspekten eines Eigenheimerwerbes zu wenig oder zu spät Beachtung geschenkt. Ein Hypothekarvergleich und professionelle Hypothekarberatung sind daher dringend empfehlenswert. Sie können die Chance auf die Traumimmobilie ebenso signifikant erhöhen wie Geld an laufenden Zinsen zu sparen. Zudem ist bei der Wahl der Hypothek die eigene Steuersituation zu beachten. Gerade für junge Familien ist es zudem empfehlenswert, die Finanzierung abhängig von einer Vorsorgeanalyse zu machen.

Immobilien als Geldanlage 

Wenn man sein Geld in Immobilien anlegen möchte, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Entweder wird eine Liegenschaft gekauft und vermietet oder man investiert in ein Anwesen, indem man Immobilienfonds unterstützt. Natürlich gibt es noch weitere Möglichkeiten, um in Immobilien zu investieren. Vorteile bringt die Immobilienbranche als Geldanlage viele. Hauptsächlich sind Liegenschaften im Vergleich zu anderen Anlagemöglichkeiten krisensichere Sachwerte mit geringen Wertschwankungen. Allerdings sind Liegenschaften an attraktiven Standorten begehrt und deshalb ziemlich teuer geworden. Bis man eine passende Immobilie gefunden hat, dauert es meist eine Weile und es benötigt viel Recherchezeit. Auch sollte man bedenken, dass aufgrund von Reparaturen oder Renovationen Mehrkosten aufkommen.

Wenn man sein Geld in Immobilien anlegen möchte, gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Die Zukunft des Immobilienmarktes

Obwohl die globalen Handelskonflikte eher düstere Konjunkturaussichten liefern und die Hypothekarzinsen auf einem Rekordtief liegen, so bleiben auf dem Eigenheim-Markt Angebot und Nachfrage in einem gesunden Verhältnis. Momentan gibt es keine Anzeichen, die auf stark steigende Preise oder ein Ungleichgewicht im Markt hinweisen. Momentan wird sogar erwartet, dass die Schweizerische Nationalbank im Herbst eine weitere Leitzinssenkung vornimmt und dadurch die Finanzierungskonditionen für Eigenheimkäufer auf lange Frist attraktiv bleiben.

Aktien oder Immobilien?

Nebst den Immobilien sind auch Aktien eine beliebte Anlagemöglichkeit. Auf dem Aktienmarkt darf man den Effekt der Dividende nie unterschätzen. Aktien sind vor allem bei älteren Menschen beliebt, obwohl es sich auch für Junge lohnen würde, in diesen Markt zu investieren. Eine umfassende Analyse von verschiedenen Ökonomen hat allerdings ergeben, dass im Schnitt der 16 untersuchten Länder Wohnliegenschaften langfristig besser rentieren als Aktien. In der Schweiz zeichnet sich jedoch ein umgekehrtes Bild. Noch sind hierzulande Aktien lukrativer. In dieser Analyse wurde das grössere Risiko, welches der Aktienmarkt mit sich bringt, einkalkuliert.

In den vergangenen Jahrzehnten gab es immer wieder Börsenboom- und -crashphasen. Dagegen sind die Renditen von Wohnimmobilien relativ stabil geblieben. Allerdings sollte man bedenken, dass es für den Durchschnittsanleger viel schwieriger ist, sein Vermögen mit Immobilien zu diversifizieren als in ein gestreutes Aktienportfolio zu investieren. Aufgabe der Banken ist es nun, liquide, diversifizierte Portfolios von Wohnimmobilien aufzubauen, sodass es mehr Kunden möglich wird, in Immobilien zu investieren.

Text Lea Zoss

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vorheriger Artikel Ein Online-Tool zur fliessenden Planung der Vorsorge
Nächster Artikel Nachhaltiges Investieren nicht isoliert betrachten