Facility-Management im Spannungsfeld von Effizienz, Nachhaltigkeit und Nutzererwartungen
Ein Gebäude ist wie ein lebendiger Organismus – ein hochkomplexes Zusammenspiel unzähliger Einzelteile. Wenn diese Harmonie gestört ist, spüren wir es sofort: unangenehme Temperaturen, stickige Luft, ein Verlust an Komfort. Doch wenn alles reibungslos funktioniert, werden Gebäude zu Orten der Inspiration, fördern Produktivität und bieten Raum zur Entspannung. Genau diese Balance zu erreichen, ist die zentrale Herausforderung des modernen Facility-Managements.
Der Blick auf Gebäude hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Funktionalität – Strom, Wasser, saubere Flure – reicht längst nicht mehr aus. Komfort, Produktivität und Nachhaltigkeit sind in den Mittelpunkt gerückt. Moderne Gebäude sollen nicht nur Grundbedürfnisse erfüllen, sondern Mehrwert schaffen: für die Menschen, die sie nutzen; die Umwelt, die sie umgibt; und die Eigentümer, die sie finanzieren.
Die wachsenden Erwartungen an Gebäude
Gleichzeitig hat das Bewusstsein für Energie und Ressourcen massiv zugenommen. Energie ist längst nicht mehr nur eine Zahl auf der Rechnung, sondern ein politisches und gesellschaftliches Thema. Gebäude, die ineffizient betrieben werden, belasten Umwelt und Geldbörsen der Eigentümerinnen und Eigentümer gleichermassen. Investoren erwarten Transparenz und verlangen Nachhaltigkeitszertifikate: Wie effizient wird das Gebäude betrieben? Welche Daten liegen zum Ressourcengebrauch vor? Diese Informationen sind mittlerweile essenziell, um fundierte Entscheidungen zu treffen und ESG-Vorgaben zu erfüllen.
Parallel dazu steigen die Ansprüche der Nutzenden. Mitarbeitende und Mieterinnen und Mieter legen immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit und Transparenz: Woher stammen die Lebensmittel in der Kantine? Wie ressourcenschonend wird das Gebäude gereinigt? Wie nachhaltig ist der Wasserverbrauch? Die Nutzenden erwarten umweltfreundliche Gebäudekonzepte, während Investoren gleichzeitig auf langlebige, kostenoptimierte und nachhaltige Bauweisen setzen. Und auch Unternehmen müssen diese Trends nicht nur erkennen, sondern Räume schaffen, die Arbeit, Meetings und Verpflegung nahtlos integrieren.
Gebäude werden dadurch zunehmend zu Ökosystemen, die nicht nur funktional sind, sondern auch inspirieren und einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Es sind Orte, auf die Menschen stolz sein wollen.
Stärkerer Fokus auf Hospitality
Die Rolle des Facility-Managements hat sich grundlegend verändert: Es geht längst nicht mehr nur um Wartung und Reinigung. FM-Dienstleister entwickeln sich zu strategischen Partnern, die durch Daten, Technologien und kreative Lösungen neue Massstäbe schaffen. Ihre Aufgabe ist es, Gebäude so zu betreiben, dass sie effizient, nachhaltig und gleichzeitig inspirierend sind.
Ein Beispiel: In vielen Büros verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Alltag. Mitarbeitende erwarten Flexibilität – von schalldichten Rückzugsorten bis hin zu Meetingräumen, die sich in Lunch-Lounges verwandeln lassen. Diese Bedürfnisse verändern nicht nur die Gestaltung von Arbeitsplätzen, sondern auch die Rolle des Facility-Managers. Er wird zum Gastgeber, zum «Smart Steward», der das Wohlfühlen und die Produktivität der Nutzenden ins Zentrum stellt.
Technologien wie das Internet of Things spielen dabei eine Schlüsselrolle. Intelligente Gebäudeleitsysteme und Sensor-Technology liefern Echtzeitdaten, die Prozesse und Ressourcen optimieren. So lassen sich nicht nur Kosten sparen, sondern eben auch andere Wertetreiber rundum Gebäude und Infrastruktur, welche für die Nutzenden wie auch für Investoren an Relevanz zu genommen haben, erhöhen. Licht, Temperatur und Luftqualität können automatisch angepasst werden, basierend auf den individuellen Bedürfnissen und der Tageszeit – effizient, nachhaltig und komfortabel.
Gebäude als Erlebnisräume
Die Zukunft des Facility-Managements liegt in der Gestaltung von Erlebnissen, die Menschen inspirieren und nachhaltig sind. FM-Dienstleister werden zu Datenexperten, Nachhaltigkeitspionierinnen und Gastgebenden. Gebäude sollen nicht nur effizient und ressourcenschonend sein, sondern die Lebensqualität ihrer Nutzenden verbessern. Facility-Management verbindet Wirtschaftlichkeit, Technologie und menschliche Bedürfnisse zu einer Schlüsseldisziplin für lebenswerte Gesellschaften.
Am Ende ist ein Gebäude mehr als die Summe seiner Teile: Es ist ein Ort, der das Leben bereichert – für alle, die es nutzen.
Über ISS Schweiz
Den 14 200 Mitarbeitenden von ISS Schweiz geht es darum, über den reinen FM-Betrieb und die reine Instandhaltung hinauszugehen – sie gestalten Lebensräume, in denen sich tagtäglich über eine Million Menschen wohl und sicher fühlen, inspiriert werden und ihr volles Potenzial entfalten können.
Unsere Arbeit ist mehr als nur ein Job: Wir schaffen Mehrwert für unsere Kunden, unsere Mitarbeitenden und die Umwelt als Ganzes.
www.iss.ch
Zum Autor
André Nauer ist ausgebildeter Hotelier und seit 1998 Teil des Teams von ISS, zunächst in der Rolle des Regionaldirektors im Gesundheitswesen. Im Jahr 2001 wurde er in die Geschäftsleitung berufen. Seine Beförderung zum CEO von ISS Schweiz erfolgte 2003. Vor seiner Zeit bei ISS sammelte Nauer umfangreiche Erfahrungen in leitenden Positionen in der Hospitality-Industrie.
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