energieeffizient hnen
Nachhaltigkeit Bau & Immobilien Energie

Energieeffizient wohnen leicht gemacht

06.01.2020
von Antonia Vogler

Um nachhaltig und energieeffizient zu wohnen, kann man sehr viel mehr tun, als bloss darauf zu achten, überflüssiges Licht in der Wohnung auszumachen. Es ist einfacher, als gedacht und höchste Zeit, sich diesbezüglich zu informieren.

Oftmals denkt man beim Thema energiebewusstes Wohnen gleich an teure Investitionen. Es gibt aber einige Dinge, die man selbst mit kleinstem Budget tun kann, um umweltfreundlicher zu residieren. Manchmal sogar ohne einen einzigen Rappen auszugeben. Aber auch grössere Ausgaben lohnen sich. Das Gute daran: Man spart Energiekosten und tut gleichzeitig das Richtige für die Umwelt.

Alltagstipps

Hier folgen die wichtigsten, simpelsten Massnahmen im Bereich des nachhaltigen Wohnens. Generell ist es besser, auf kurzes Stosslüften zu setzen anstatt die Fenster zu kippen und über längere Zeit geöffnet zu lassen. Durch letzteres geht nämlich eine Menge Wärme – und somit auch Energie – verloren. Apropos Wärme: Man sollte sich zudem überlegen, die Raumtemperatur gegebenenfalls etwas zu senken. Aber bitte nicht übertreiben: 21 bis 22 Grad gilt als Idealtemperatur. Im Bereich Beleuchtung ergibt es Sinn, auf Spar- und LED Lampen zu wechseln, denn herkömmliche Glühbirnen benötigen deutlich mehr Energie.

Energieeffiziente Gebäude

Viele Ursachen eines grossen Energieverbrauchs liegen jedoch nicht in persönlichen Verhaltensweisen, sondern in der Beschaffenheit des Gebäudes, in welchem man lebt. So kann etwa bei einer zu schwachen Verglasung der Fenster oder bei ungenügend gedämmten Dächern und Wänden die Gefahr bestehen, dass viel Wärme verloren geht. Des Weiteren lohnt es sich,  Sonnenenergie – zum Beispiel für die Warmwassergenerierung – zu nutzen oder eine Komfortlüftungsanlage mit entsprechender Wärmerückgewinnung einzubauen. Um eine passende Lüftung zu erwischen, sind eine gründliche Recherche und der Vergleich verschiedener Modelle unabdingbar. Dasselbe gilt für die richtige Heizungsanlage, welche ebenfalls Wunder bewirken kann in Sachen reduzierter Energieverbrauch und CO2-Ausstoss.

Man sollte sich zudem überlegen, die Raumtemperatur gegebenenfalls etwas zu senken. Aber bitte nicht übertreiben: 21 bis 22 Grad gilt als Idealtemperatur.

Das finanzielle Extra

Ob man nun neu baut und sein Haus besonders energieeffizient errichten will oder aber ein bereits bestehendes Gebäude entsprechend umbaut: Finanziell kann sich das auszahlen, auf eine längere Frist gesehen. Zusätzlich bietet «Das Gebäudeprogramm» vom Bund und von den Kantonen Förderbeträge. Diese kann man für besonders energieeffiziente Neu- und Umbauten, die ein bestehendes Gebäude energietechnisch aufbessern, beantragen. Aline Tagmann vom Bundesamt für Energie erklärt die Entstehung des Gebäudeprogramms: «Die finanzielle Förderung im Gebäudebereich hat im energie- und klimapolitischen Instrumentenmix eine hohe strategische Bedeutung. Insbesondere bei Mietwohnungen hatten Anreize für energetische Sanierungen gefehlt.» Die Richtlinien dafür, wer sich für solche Förderbeträge qualifiziert und welche Massnahmen unterstützt werden, sind kantonal unterschiedlich.

Die grundsätzlichen Regeln

Aline Tagmann beschreibt folgende, generell gültige Richtlinie: «Die gewählten Lüftungs- und Heizungs-Installationen müssen eine hohe Qualität aufweisen, damit Gebäudeprogramm-Fördergelder gesprochen werden.» Dabei führt sie detaillierter aus: Wärmepumpen sollten dem System-Modul-Standard entsprechen; ein Schweizer Qualitätsstandard, der sicherstellt, dass eine gewisse Effizienz bei der Planung, der Inbetriebnahme und dem Betrieb der Wärmepumpe gegeben ist. Bei Holzfeuerungen müssen QM-Holzheizwerke verwendet werden – dies dient zur Qualitätssicherung. Ein möglichst kostengünstiges und effizientes System wird dadurch garantiert. Auch bei der Installation von Solarwärme-Anlagen sollte auf anerkannte Module gesetzt werden. Wer die Isolation vom Dach und den Aussenwänden verbessert, hat zu beachten, dass ein tiefer U-Wert erreicht werden muss, um Fördergelder zu erhalten. Der U-Wert bezeichnet den Wärmeverlust eines bestimmten Bauteils. Hierfür ist eine gute Planung essentiell. Das Bundesamt für Energie empfiehlt einen GEAK Plus (Gebäudeenergieausweis der Kantone mit Empfehlungen). Dieser ist für den Erhalt von Fördergeldern in gewissen Fällen Pflicht.

Zertifikate von Minergie

Bei Modernisierungen und Ersatzneubauten kann man sich im Kanton Zürich an den Minergie-Standards orientieren, um Fördergelder zu erhalten. Dafür müssen die Standards erreicht werden, welche bei Sanierungen eine Qualifikation für das Minergie-A-, bei Ersatzneubauten für das Minergie-P-Zertifikat, ermöglichen. Die Minergie-Standards stehen schweizweit für Qualität und Effizienz. Weiterführende Links zum Gebäudeprogramm und zu Minergie finden sich in der Infobox.

Wohin führt das?

Die Effekte von einem energieeffizienten Gebäude sind nur positiv, denn die Schweiz kann den CO2-Ausstoss gesamthaft minimieren und einen wichtigen Beitrag zur Klimapolitik beitragen. Aber nicht nur das: Wenn Firmen vermehrt auf erneuerbare Energien setzen, stärkt dies auch unsere inländische Energie- und Ressourceneffizienz – und somit auch unsere Wirtschaft. Hier kommt die RE100 Initiative ins Spiel (siehe Infobox).

Bauen und Sanieren für die Umwelt

Wer sich für Fördergelder des Gebäudeprogramms anmelden möchte, findet unter folgenden Links Informationen zu verschiedenen Themengebieten:

Die RE100 Initiative

Die RE100 ist eine Initiative, die nachhaltige Energien im Geschäftsbereich fördert – und das international! Viele einflussreiche Firmen beteiligen sich, um bis spätestens 2050 hundert Prozent auf erneuerbare Energien umgestellt zu haben. Also nicht nur in der Produktion, sondern auch in Firmen-Gebäuden! Somit trägt diese Initiative zu der Entwicklung einer nachhaltigen Wirtschaft bei. Die Liste der einflussreichen Unternehmen, die sich bereits beteiligen, ist lang. Mit dabei: Apple, Adobe, Coca Cola, Facebook, und viele weitere.

Mehr Informationen unter:
www.there100.org

Liste der Firmen, die sich bereits beteiligen, unter:
www.there100.org/re100-members

Text Antonia Vogler

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vorheriger Artikel Wenn dem Akku der «Pfuus» ausgeht
Nächster Artikel Susanne Hochuli: Nachhaltig leben kann Spass machen