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Alyssa Carson: «Die Raumfahrt hilft uns, über den Tellerrand zu schauen»

22.11.2022
von Andrea Tarantini

Die 21-jährige Amerikanerin Alyssa Carson studiert Astrobiologie am Florida Institute of Technology und träumt davon, Astronautin zu werden. Sie nahm an allen 13 Weltraumcamps der NASA teil und schloss als erste Person  deren Passport Program ab. Im Interview spricht sie über ihre Leidenschaft und die Bedeutung der Raumfahrt für sie.

Alyssa Carson, woher kommt deine Leidenschaft für den Weltraum? 

Ich habe mich schon immer dafür begeistert, es war fast wie eine Besessenheit. Mein Vater sagt stets, dass ich ihm schon früh viele Fragen zum Universum stellte. Diese entstanden wahrscheinlich aus meinem Interesse an der Zeichentrickserie The Backyardigans, die ich immer geschaut habe. 

Welche Bedeutung hat die Raumfahrt für dich?

Die Raumfahrt hilft uns Menschen, über den Tellerrand hinauszuschauen und unsere Grenzen zu erweitern. Sie unterstützt uns dabei, neue Ideen zu finden und unser Wissen zu vergrössern. Viele der Technologien, die wir heute im Alltag nutzen, wurden ursprünglich für die Weltraumfahrt entwickelt.

Was ist das Wichtigste, das du bisher über die Raumfahrt gelernt hast?

Vor Kurzem haben wir frische Bilder vom James-Webb-Weltraumteleskop erhalten mit neuen Perspektiven des Weltraums. Sie zeigen, wie riesig der Weltraum wirklich ist.

Was repräsentiert die NASA für dich? 

Die NASA war sehr erfolgreich und wird auch weiterhin eine Vorreiterrolle in der Weltraumforschung spielen. Die Raumfahrtindustrie hat sich jedoch stark weiterentwickelt und es gibt nun auch private Agenturen. Das finde ich sehr interessant, weil wir zum ersten Mal an mehreren Projekten gleichzeitig arbeiten können.

Du hast alle 14 Besucherzentren der Weltraumbehörde besucht. Was hat dich dabei am meisten beeindruckt?

Ich fand es sehr inspirierend, so viele begeisterte Menschen zu sehen, die von ihren Erfahrungen berichteten.

Es geht nicht darum, vor unseren Problemen auf der Erde zu fliehen. Alyssa Carson

Du möchtest an der für 2033 geplanten Marsmission teilnehmen. Wie hoch stehen die Chancen, dass dieser Traum für dich in Erfüllung geht?

Ich werde natürlich alles geben, um mich dafür zu bewerben. Letztendlich möchte ich aber einfach etwas zur Raumfahrtindustrie beitragen und es ist mir unwichtig, in welcher Form das sein wird.

Was denkst du über die Besiedlung des Mars? 

Das wird ein langwieriger Prozess sein. Ziel der ersten Missionen ist es, möglichst viel über den Planeten zu erfahren, um ihn lebenswerter zu gestalten. Ich sehe den Mars jedoch nicht als Planeten B. Es geht nicht darum, vor unseren Problemen auf der Erde zu fliehen.

Welche Rolle spielen Frauen in der Raumfahrtindustrie?

Momentan arbeitet man daran, mehr Frauen für die Raumfahrt zu begeistern. Es ist wichtig, dass junge Frauen Vorbilder haben und wissen, welche Berufe sie ergreifen können. Ich versuche immer, sie zu ermutigen und ihnen zu sagen, dass sie die Möglichkeit haben, das zu tun, was sie lieben.

Interview Andrea Tarantini & Léa Stocky

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