Hat man noch keine Lust auf eine Lehre, möchte aber doch gerne einen Beruf wie KV oder Informatik lernen? Dafür hat die schulisch organisierte Grundbildung ein passendes Angebot.
Der klassische Weg lautet in der Sekundarschule meistens folgendermassen: Wenn es nicht ans Gymnasium oder an eine andere weiterführende Schule geht, sucht man sich möglichst bald eine Lehrstelle in einem Betrieb. Diese Suche kann sich aber auch als schwierig herausstellen. Vor allem dann, wenn sich im Verlauf der Sekundarschule die eine oder andere schlechte Note angesammelt hat. Das muss aber nicht bedeuten, dass man kein Talent für die Arbeit im kaufmännischen Bereich, der Informatik oder in anderen Branchen hat. Eine schulisch organisierte Grundbildung, kurz SOG, kann eine willkommene Alternative zur klassischen Lehre bieten. Für viele auch deshalb, weil sie sich noch nicht ganz bereit für das Arbeitsleben fühlen und gerne noch ein wenig die Schulbank drücken würden.
Der Spagat zwischen Lernen und Arbeiten
Der Abschluss an einer SOG wie zum Beispiel den WISS Schulen, Benedict oder Minerva ist gleichwertig wie ein Lehrabschluss bei einem normalen Betrieb. Bei beiden Formen erhält man am Schluss ein EFZ-Zertifikat. Was sich unterscheidet, ist der Aufbau der Ausbildung. Die Lehre dauert drei oder vier Jahre und parallel geht man in die Berufsschule. Vorteilhaft ist dabei, dass man sich über eine längere Zeit mit den Lerninhalten befassen kann und nicht wie in der Schule alles auf einmal kommt. Gleichzeitig kann diese Ausbildungsform auch ein Nachteil sein, da der Fokus immer wieder zwischen dem Betrieb und der Berufsschule wechselt. So muss man den Spagat zwischen Lernen und Arbeiten zu beherrschen wissen.
Effizienter durch gebündelten Fokus
Die SOG bietet dazu eine Alternative, die je nach Schule in verschiedenen Modellen aufgebaut ist. Eine mögliche Variante ist, dass die ersten beiden Jahre einer Ausbildung in der Schule stattfinden. Die Theorie wird erlernt und dann in praktischen Übungen angewandt. Danach bewirbt man sich auf eine zweijährige Praktikumsstelle in einem Unternehmen. Dieses Praktikum ist wie eine Lehrstelle zu verstehen. Nur hat man nach zwei Jahren intensiver Ausbildung einen höheren Wissensstand und kann im Unternehmen gleich vollwertig eingesetzt werden. Die Praktikumsstelle ist beinahe Vollzeit und die restlichen Prozente gehen an die Allgemeinbildung in der Schule. Das bedeutet: Man besucht zuerst einen Lernblock und wendet das Gelernte dann im Unternehmen an. So kann man sich auf die Schule fokussieren und wird nicht durch praktische Tätigkeiten abgelenkt – und umgekehrt.
Praxis-Know-how aus erster Hand
In der Schule unterrichten in den meisten Fällen Lehrpersonen, die in der Wirtschaft arbeiten oder sogar ein eigenes Unternehmen führen. So können sie eigene Erfahrungen einbringen, wovon die Schüler:innen besonders profitieren. Zudem sind sie auf dem neuesten Stand und wissen genau, was gerade aktuell und für die Lernenden wichtig ist. Es ist aber wichtig anzumerken, dass diese Schulen als Privatschulen gelten. Dementsprechend fallen die Kosten höher aus. Diese Investition in die Zukunft zahlt sich aber auf jeden Fall aus.
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