In der militärischen Friedensförderung leisten Frauen einen unverzichtbaren Beitrag. Mit ihrem Engagement an internationalen Missionen tragen sie zur erfolgreichen Auftragserfüllung bei. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich bereits über 1000 Schweizerinnen an solchen Einsätzen im Ausland beteiligt und damit einen Beitrag für den Frieden in Gebieten geleistet, die von Gewalt, Konflikten und Krieg geprägt sind.
Seit sich die Schweizer Armee an friedensfördernden Einsätzen im Ausland beteiligt, haben sich rund 13 000 Personen zugunsten dieses Armeeauftrags engagiert, darunter mittlerweile über 1000 Schweizerinnen. Sie standen vom Kosovo und Bosnien-Herzegowina, dem Nahen Osten, Mali oder der Demokratischen Republik Kongo bis hin im Kaschmir oder in Korea im Einsatz.
Dass sich Frauen an Missionen in diesen Ländern beteiligen, ist im Hinblick verschiedener Aspekte wichtig und ein entscheidender Faktor, der zum Erfolg der Auftragserfüllung beiträgt. Einer dieser Gründe steht im Zusammenhang mit den kulturellen Gegebenheiten vieler Einsatzgebiete. So haben weibliche Armeeangehörige im Austausch mit lokalen Bevölkerungen einen anderen Zugang als ihre männlichen Kollegen. In verschiedenen Kulturen ist es nach wie vor undenkbar, dass Frauen mit fremden Männern sprechen. Als Grundsatz gilt vielerorts: Männer sprechen mit Männern und Frauen sprechen mit Frauen.
Eine internationale Mission erhielte ohne weibliche Armeeangehörige deswegen nur zur Hälfte Einblick in eine fremde Gesellschaft, respektive nur 50 Prozent der relevanten Informationen zur Beurteilung der Sicherheitslage vor Ort. Doch nicht nur im Umgang mit der einheimischen Bevölkerung stellt die Beteiligung von Frauen ein Mehrwert dar: Auch innerhalb einer Mission beeinflussen sie diese positiv.
So zeigt die Erfahrung bestehender und vergangener Einsätze, dass sich die Anwesenheit von Frauen in Teams oder Kontingenten positiv auf den Umgang miteinander auswirkt. Selbstverständlich ist das Engagement von Männern ebenso wichtig. Auch in der Friedensförderung gilt: Gemeinsamkeit führt zum Erfolg.
Die Gründe, warum sich Frauen in einem militärischen Umfeld im Ausland engagieren, sind unterschiedlich. Einige von ihnen absolvierten den regulären Militärdienst in der Schweiz und haben dabei ihr Interesse für die Friedensförderung entdeckt.
Ein Einsatz ist für Frauen jedoch nicht davon abhängig: Ebenfalls Frauen, die keine Rekrutenschule absolvierten, steht die Möglichkeit eines Engagements in der militärischen Friedensförderung im Kosovo sowie Bosnien-Herzegowina offen – sie durchlaufen vor dem Ausbildungskurs eine rund dreiwöchige einsatzbezogene militärische Grundausbildung. Als Fachspezialistinnen übernehmen sie anschliessend Funktionen, die ihrem beruflichen Hintergrund entsprechen.
Oftmals steht somit das zivile Fachwissen im Vordergrund. So gibt es Peacekeeperinnen, die in der Schweiz beispielsweise im Bereich der medizinischen Versorgung arbeiten und die militärische Seite ihrer Tätigkeit kennenlernen und sich entsprechendes Fachwissen aneignen wollen.
Dieses nehmen sie nach dem Einsatz wiederum mit in die Schweiz und können es in ihrer zivilen Arbeit einbringen. Dasselbe gilt für viele andere Berufe: Lastwagenfahrerinnen, Köchinnen, Schreinerinnen, HR-Beraterinnen oder auch Kommunikationsfachfrauen finden im Auslandseinsatz im Kosovo bei der Swisscoy eine entsprechende Funktion.
Ebenfalls sind häufig Absolventinnen von geisteswissenschaftlichen Studienrichtungen unter den Angehörigen der sogenannten Liaison and Monitoring Teams (LMT) im Kosovo oder der Liaison and Observation Teams (LOT) in Bosnien-Herzegowina vertreten.
Ihr während des Studiums gesammeltes Wissen in den Bereichen der Politikwissenschaften, Geschichte, oder auch Ethnologie kann einen erheblichen Mehrwert für diese Beobachtungsteams darstellen, da sie die Informationen der lokalen Gesprächspartner gegebenenfalls differenzierter beurteilen können.
Schade, dass man als Frau, die eine RS + Uof-schule absolviert hat, nicht für einen Einsatz zugelassen wird nur wegen genügendem Englishkenntnis.