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Künstliche Intelligenz Innovation

Die realen Vorzüge der Künstlichen Intelligenz werden noch unterschätzt

09.12.2021
von SMA

Smarte Computersysteme, die durch maschinelles Lernen einen Zustand der Künstlichen Intelligenz erlangen und  die Menschen dadurch in diversen Feldern unterstützen – so lautet das Versprechen moderner KI-Systeme. Und gemäß Fachleuten scheint sich dieses Versprechen zu erfüllen. Nur: In vielen deutschen Betrieben wird das Potenzial von KI noch verkannt.

»Wir erleben eine Zeitenwende. Die Künstliche Intelligenz (KI) hat die Forschungslabore verlassen und durchdringt atemberaubend schnell unsere Alltagswelt in Form sprechender Geräte und digitaler Assistenten, kooperativer Roboter, autonomer Fahrzeuge und Drohnen.« Mit diesen Worten eröffnen die Forscherinnen und Forscher der »Fraunhofer-Allianz Big Data und Künstliche Intelligenz« ihre Studie »Zukunftsmarkt Künstliche Intelligenz – Potenziale und Anwendungen«. Darin gehen die Autor:innen der Frage nach, in welchen Handlungsfeldern KI heute sowie in Zukunft den größten Nutzen entfalten kann und wie diese Benefits konkret aussehen werden.

Genauer betrachtet werden in der Studie Themen wie autonome Roboter und Transportmittel, Smarte Geräte und Anlagen sowie kognitive Assistenten. Deren Nutzen wird anhand konkreter Anwendungsbeispiele erläutert: So finden selbst-agierende und auf ihre Umgebung reagierende Roboter unter anderem vermehrt in den Fertigungsstraßen der Automobilindustrie Anwendung. In der Frauenhofer-Studie wird dies anhand eines Audi-Werks in Ungarn aufgezeigt, in dem der Konzern die Vorzüge der modularen Fertigung erprobt. Autonom verkehrende Fahrzeuge wiederum wurden vor allem durch die Wagen der Marke Tesla in den Köpfen der Allgemeinheit verankert. Doch mittlerweile kommt das Prinzip auch vermehrt im Personen- und Warentransport zum Einsatz. Und so wichtig diese technischen Errungenschaften für die Industrie, die Logistik und den öffentlichen Verkehr auch sind, stellen sie letztlich doch nur Mosaiksteinchen im Gesamtbild der »Smart City« dar – der »durchdigtalisierten« Stadt, die Aspekte wie Stromgenerierung und -verbrauch sowie die Verkehrsflüsse bedarfsgerecht und intelligent lenken kann. Natürlich profitiert dort auch die Medizin von Künstlicher Intelligenz, beziehungsweise von »Kognitiven Assistenz« (KA): Darunter werden laut Studie Assistenzsysteme verstanden, die Menschen bei der Ausführung kognitiver Aufgaben sowie der Entscheidungsfindungen unterstützen. Diese Systeme kommunizieren in Form von Text oder Stimme mit der Nutzerin oder dem Nutzer, können mit Ambiguität umgehen und bis zu einem gewissen Grad autonome Handlungen ausführen. Dadurch eignen sie sich hervorragend, um Medizinerinnen und Mediziner bei der Erkennung von Krankheitssymptomen sowie dem Stellen einer Diagnose zu unterstützen.

KMU winken (noch) ab

Diese Beispiele, bei denen es sich nur um Auszüge einer weit größeren Anzahl Praxisanwendungen handelt, zeigen zumindest im Ansatz das gewaltige Potenzial von KI-Systemen und maschinellem Lernen auf. Gleichzeitig offenbart sich aber auch eine gewisse Problematik: Alle diese Anwendungsbeispiele stellen große Projekte und Vorhaben dar, deren Umsetzung die jeweiligen Branchen disruptiv verändern werden. Kleine und mittelgroße Unternehmen sehen hingegen kaum Bedarf für die Nutzung dieser neuen digitalen Technologie: Wie eine Befragung von 500 mittelständischen deutschen Firmen durch das Beratungsunternehmen PwC zeigte, schätzen die meisten Geschäftsführer:innen das Potenzial von KI für ihren Betrieb als gering ein. Fast die Hälfte gab an, dass sie KI als »nicht relevant« ansehen. Konkret zum Einsatz kommt die Technologie bei etwa vier Prozent der Befragten, während 17 Prozent zumindest eine Einführung planen.

Für die Fachleute von PwC könnte sich diese ablehnende Haltung in Zukunft rächen: Firmen, die das Potenzial von KI für neue und produktivere Arbeitsstätten verkennen, könnten mittel- bis langfristig den technischen Anschluss verlieren. Als positiv sei allerdings die Tatsache zu werten, dass die Nutzung von KI in mittelständischen Betrieben zunehmen wird – da die KI-Planer:innen von heute die Anwender:innen von morgen seien.

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