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IStockPhoto/Marcus Millo
Digitalisierung Smart Home

Smart Home: Wie die Digitalisierung in unsere Wohnung einzieht

06.09.2023
von Cedric Keiser

Unternehmen wie Apple, Amazon oder Google erobern mit ihren Smart-Home-kompatiblen Sprachassistenten den Gebäudemarkt. Die Revolution in unseren vier Wänden verspricht mehr Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz.

Dieter von Arx, Leiter iHomeLab Visitorcenter, El. Ing. ETH

Dieter von Arx
Leiter iHomeLab Visitorcenter
El. Ing. ETH

Das iHomeLab ist das Forschungszentrum für Gebäudeintelligenz der Hochschule Luzern. Dieter von Arx El. Ing. ETH und Leiter des iHomeLab Visitorcenters betreibt angewandte Forschung zu Gebäudeintelligenz. Seine Beschreibung von Smart Homes lautet folgendermassen: «Ein Smart Home ist eine intelligente Gebäudetechnik, die verschiedene Anwendungen und Services im Gebäude betreiben kann. Diese Services ermöglichen schliesslich, dass die Immobilie sicherer, energieeffizienter und komfortabler wird.» Die Sicherheit kann zum Beispiel durch neue Gebäudesicherung verbessert werden: Wenn das Haus bemerkt, dass sich jemand nähert, können Anwesenheitssimulationen Licht und Fernseher ein- und ausschalten und dadurch abschreckend wirken. Auch Sensoren im Haus können feststellen, ob sich eine Person darin aufhält, wenn eigentlich niemand vor Ort sein sollte. Zum Beispiel wenn die Bewohner:innen in den Ferien sind.

Das Smart Home als Gesundheitsprävention

Am iHomeLab beschäftigt man sich mit vielen Aspekten eines Smart Homes. Eines davon ist die Auswertung des Verhaltens der Bewohner:innen. Besonders in Einzelhaushalten könnte diese Anwendung wichtig werden. Ändern sich plötzlich Gewohnheiten der Person, kann die intelligente Gebäudetechnik Alarm schlagen. Dahinter könnte eine neue Krankheit wie zum Beispiel Demenz stecken. Etwas simpler und doch sehr wirksam sind smarte Lampen, die Bewegungen im Haus oder in der Wohnung erkennen. Gerade jetzt, wo die Menschen mehr auf den Energieverbrauch sensibilisiert sind, schalten sie den Lichtschalter beim Toilettengang in der Nacht nicht ein. Dabei können schlimme Stürze geschehen. Von Arx erklärt den Nutzen der neuen Technologie: «Wenn ein smartes Gebäude feststellt, dass jemand aufsteht, schaltet es einfach ein dezentes Nachtlicht ein, damit man etwas sieht.»

Optimierte Ernährung

Auch für sportlich ambitionierte Menschen kann ein Smart Home hilfreiche Unterstützung bieten. Kennt das Gebäude die sportlichen Ziele und somit die Ernährung, kann die intelligente Küche gesunde Rezepte oder Produktvorschläge anzeigen. Ein smarter Kühlschrank scannt den Inhalt und kann so direkt einen Einkaufszettel schreiben. Auch ältere Menschen kann es dabei unterstützen: Stellt das Smart Home fest, dass die Person noch zu wenig getrunken oder die Medikamente nicht eingenommen hat, erinnert es sie über eine Sprachassistenz daran.

Young Handsome Man hält Smartphone mit Active Smart Home Anwendung. Person tippt auf den Bildschirm, um die Lichter im Raum ein- und auszuschalten. Es ist gemütlicher Abend im Apartment.

Bild: IStockPhoto/gorodenkoff

Eine Veränderung, die Wirtschaft und Gesellschaft betrifft

Smart Homes sind teuer und deshalb vorerst eher Luxus als Standard. Auch die Baubranche muss sich diesem Wandel anpassen. Doch schon bald könnten die intelligenten Gebäude unser Leben rundum komfortabler und sicherer gestalten. Für von Arx ist der Erhalt der Selbstständigkeit von Bewohner:innen deshalb wichtig: «Das Gebäude darf der Person nicht alle Arbeit wegnehmen, sonst nimmt es den Sinn des Lebens weg.»

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