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Digitalisierung Editorial

Die digitale Evolution: Warum KMUs in der Schweiz den Sprung ins Digitale wagen sollten

27.10.2023
von SMA
Christoph Küng, Präsident der Swiss LegalTech Association (SLTA) und Head Legal Products bei Logol AG

Christoph Küng
Präsident der Swiss LegalTech Association (SLTA) und Head Legal Products bei Logol AG

 

Liebe Leserinnen und Leser

Die Schweiz, weltweit bekannt für ihre Präzision, Innovation und Wirtschaftsstärke, steht vor einer goldenen Gelegenheit: Ihre KMUs – das Rückgrat unserer Wirtschaft – könnten als Leuchtturmbeispiele für erfolgreiche Digitalisierung dienen.

Die Digitalisierung ist aber für viele KMUs eine Herausforderung. Sie erfordert Investitionen, Kenntnisse der unterschiedlichen Technologien, qualifiziertes Personal und eine grundlegende Anpassungsbereitschaft.

Trotz all dieser Herausforderungen ist es für KMUs unerlässlich, die Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung ernst zu nehmen und Strategien zu entwickeln, um diese Hürden zu überwinden. Die Potenziale, die sich durch die Digitalisierung eröffnen, von Effizienzsteigerungen bis hin zu völlig neuen Geschäftsmodellen, können den Unterschied zwischen Wachstum und Stagnation ausmachen.

Die Schweizer Bevölkerung, technologisch versiert und digital vernetzt, fordert nach zeitgemässen digitalen Lösungen. Es ist eine Welt, in der Einkaufsentscheidungen mit einem Klick getroffen werden und der Zugriff auf Dienstleistungen rund um die Uhr erwartet wird. Das Wort «Effizienz» hat in der Schweizer Geschäftswelt stets Resonanz gefunden. Durch die Integration digitaler Werkzeuge können Geschäftsprozesse nicht nur schneller, sondern auch fehlerfreier gestaltet werden.

Nie zuvor hatten Unternehmen solch tiefen Einblick in das Verhalten und die Vorlieben ihrer Kunden. Jeder Klick, jede Interaktion birgt Wert. KMUs, die sich dieser Daten bedienen, können massgeschneiderte Angebote und Lösungen anbieten. Globalisierung bedeutet, dass selbst lokale KMUs mit internationalen Giganten konkurrieren. Die rasche Anpassungsfähigkeit und Flexibilität, die Digitalisierung ermöglicht, kann hier den entscheidenden Vorteil bieten. Eine Online-Präsenz kennt keine geografischen Grenzen.

Ein physischer Laden in Bern und ein Online-Shop, der die ganze Welt bedient, müssen kein Widerspruch sein. In einem ständig wechselnden Marktumfeld sind KMUs, die sich digital anpassen, besser gewappnet gegen unvorhergesehene Veränderungen. In einem Land, das so viele multinationale Talente beherbergt, ist ein modernes, digitales Arbeitsumfeld oft ein entscheidendes Kriterium bei der Arbeitswahl. Trotz anfänglicher Investition sind die langfristigen Einsparungen erheblich – sei es durch Automatisierung, Reduzierung von Fehlern oder den Wegfall redundanter Prozesse. Digitalisierung, richtig umgesetzt, kann auch den ökologischen Fussabdruck eines Unternehmens massgeblich reduzieren.

Inmitten dieser Vorteile sollte auch die Rolle der Innovation, insbesondere der künstlichen Intelligenz (KI), nicht unterschätzt werden. Während viele denken, dass KI vor allem grosse Konzerne und technologiegetriebene Branchen betrifft, ist sie für KMUs genauso relevant. Oft ist der Schlüssel zur erfolgreichen Implementierung von KI nicht unbedingt die Technologie selbst, sondern das Verständnis darüber, wie sie am besten eingesetzt werden kann, um spezifische Geschäftsziele zu erreichen. So lassen sich mittels KI die Kundenbetreuung, der Vertrieb und das Marketing und diverse Supportfunktionen wie etwa HR und Buchhaltung verbessern. Auch die Optimierung von Lieferketten, die Sicherheit und Qualitätskontrolle und generell alle Routinetätigkeiten lassen sich optimieren.

KI verändert die Art und Weise, wie zukünftige Arbeitskräfte ausgebildet werden. KMU könnten dabei eine führende Rolle spielen, indem sie Partnerschaften mit Bildungseinrichtungen eingehen, um spezialisierte Kurse und Trainingsprogramme zu entwickeln. Auch das Gesundheitswesen, ein Sektor, in dem viele KMU tätig sind, wird durch KI revolutioniert. Von der verbesserten Diagnose bis zur personalisierten Medizin könnten KMU neue Möglichkeiten zur Betreuung ihrer Patienten entdecken, was zu einer qualitativ hochwertigeren Versorgung führt. Im Transportwesen könnten KMU von der Entwicklung autonomer Fahrzeuge profitieren, sei es durch den Verkauf dieser Technologien, durch Partnerschaften mit grösseren Unternehmen oder durch die Anpassung ihrer Geschäftsmodelle an eine Welt, in der der herkömmliche Transport infrage gestellt wird.

Diejenigen KMUs, die die Möglichkeiten erkennen, die KI bietet, und die notwendigen Schritte unternehmen, um sie in ihre Geschäftspraktiken zu integrieren, werden am besten positioniert sein, um in einer immer komplexeren Wirtschaftslandschaft erfolgreich zu sein.

Abschliessend möchte ich betonen, dass es für die schweizerischen KMUs nicht nur darum geht, sich dem digitalen Zeitalter anzupassen, sondern auch darum, es zu prägen. Es ist eine Gelegenheit, die Rolle der Schweiz als Innovator und Vorreiter in einer vernetzten Welt zu stärken. Das 21. Jahrhundert gehört den Mutigen, den Visionären und denjenigen, die bereit sind, sich der digitalen Revolution zu stellen.

In diesem Sinne ermutige ich Unternehmende, Mitarbeitende und Innovatoren in der Schweiz, die digitale Reise nicht nur als Herausforderung, sondern als einmalige Gelegenheit zu sehen.

Mit freundlichen Grüssen
Christoph Küng

Text Christoph Küng, Präsident der Swiss LegalTech Association (SLTA) und Head Legal Products bei Logol AG

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