
Christine Viljehr
Leiterin Fachbereich Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung,Amt für Jugend und Berufsberatung (AJB) des Kantons Zürich
Diese Frage markiert den Anfang des Berufswahl-Fahrplans. Sie stellt sich aktuell den Schülerinnen und Schülern der 2. Klasse der Sekundarstufe. Doch so schnell diese Frage gestellt ist, so lange kann es dauern, sie zu beantworten. Immerhin haben die Jugendlichen viele Möglichkeiten, sich beraten und informieren zu lassen. Schnupperlehren spielen dabei eine zentrale Rolle. Doch alles der Reihe nach.
Berufswahl-Portal, Schulhaussprechstunde und Berufsinformationszentren (biz) bzw. Laufbahnzentren
Zu Beginn des Berufswahlprozesses sollten sich die Jugendlichen mit ihren Interessen, Stärken und Neigungen auseinandersetzen – am besten im Gespräch mit den Eltern, mit Berufsberatenden in den Schulhaussprechstunden oder in einem der kantonalen Berufsinformationszentren (biz) und Laufbahnzentren. Informationen über die Vielfalt der Berufswelt erhalten die Schülerinnen und Schüler im Berufswahl-Portal des Kantons Zürich (berufswahl.zh.ch) oder über berufsberatung.ch.
Info-Veranstaltungen
Die kantonalen Berufsinformationszentren (biz) und Laufbahnzentren sowie viele Lehrbetriebe bieten Info-Veranstaltungen zu Berufsfeldern an. Mit dem Besuch einer solchen Veranstaltung finden die Schülerinnen und Schüler heraus, ob ihnen ihr Wunschberuf tatsächlich zusagt. Viele dieser Veranstaltungen werden auf dem Berufswahl-Portal ausgeschrieben.
Schnupperlehre
Als nächstes sollten die Jugendlichen in einer Schnupperlehre die reale Arbeitswelt kennenlernen. Dafür müssen sie die Bewerbungsunterlagen zusammenstellen. Dazu gehören der Lebenslauf und ein Bewerbungsschreiben, das die Lehrbetriebe neugierig macht und bei ihnen den Wunsch weckt, die Schülerinnen und Schüler kennenzulernen.
Am besten klären die künftigen Schnupperlernenden bei den Betrieben vorgängig telefonisch ab, ob sie die Bewerbungsunterlagen einreichen dürfen. Telefonieren kann zwar Mühe bereiten, doch die Gespräche stärken das Selbstvertrauen.
Schnupperlehren dauern in der Regel zwischen einem und drei Tagen. Während dieser Zeit dürfen die Jugendlichen erfahrenen Berufsleuten über die Schultern schauen, Fragen zum Arbeitstag stellen und oft auch einfache Arbeitsschritte selber ausführen. Dabei erhalten sie Einblick in die Sonnen- und Schattenseiten ihres Wunschberufs.
Am Ende einer Schnupperlehre müssen die Schülerinnen und Schüler unbedingt darauf achten, dass sie vom Lehrbetrieb eine Rückmeldung erhalten – am besten schriftlich mit dem Formular «Rückmeldung zur Schnupperlehre». Die Rückmeldung gibt Auskunft darüber, ob sich die Jugendlichen für den entsprechenden Beruf eignen. Fällt das Feedback sehr gut aus, sollten die Schülerinnen und Schüler die Rückmeldung ihren Bewerbungen auf eine Lehrstelle beilegen.
Noch mehr Schnupperlehren
Eine einzige Schnupperlehre reicht nicht. Denn es ist unsicher, ob es mit der Lehrstelle im Wunschberuf klappen wird. Deshalb sollten die Schülerinnen und Schüler auch in verwandten oder in anderen Berufen, die sie interessieren, schnuppern. Die zusätzlich gewonnenen Erfahrungen in der Berufswelt fördern die Zuversicht, die richtige Wahl für ihre berufliche Zukunft treffen zu können und unterstützen schliesslich die erfolgreiche Lehrstellensuche.
Text Christine Viljehr, Leiterin Fachbereich Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung, Amt für Jugend und Berufsberatung (AJB) des Kantons Zürich
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