Wann haben Sie das letzte Mal gelacht? Mich hat gerade eine Zeichnung einer Alp auf dem Käseeinpackpapier zum Lachen gebracht, welche der nette Verkäufer als Überraschung aufgemalt hat. Lachen gibt uns ein gutes Gefühl. Dafür sind Glückshormone verantwortlich, die während des Lachens in einer Region des Gehirns produziert werden und dann in die Blutbahn gelangen. Gleichzeitig baut das Lachen Stresshormone ab.
Schon Aristoteles wusste: «Lachen ist eine körperliche Übung von grossem Wert für die Gesundheit.» Welche Vielzahl von positiven Auswirkungen das Lachen auf unseren Körper hat, konnte die Wissenschaft in den vergangenen Jahren zeigen – im Sinne der Redensart: «Lachen ist die beste Medizin.» Lachen wirkt sich positiv auf die Atmung, den Kreislauf und das Immunsystem aus und es kann sogar Schmerzen erträglicher machen.
Eine grosse japanische Studie fand heraus, dass Menschen, die mehr lachen, länger leben und ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Wer häufig mit anderen Menschen lacht, verringert das Risiko, später im Leben wegen funktionellen Einschränkungen alltägliche Dinge wie Körperpflege oder Hausarbeit nicht mehr selbstständig ausführen zu können. Ein selbstständiges Leben bis ins hohe Alter gelingt Menschen offenbar eher, wenn sie häufig gemeinsam mit anderen Menschen oder für sich alleine lachen.
Mit anderen Personen im Austausch zu sein, von ihnen verstanden und ernst genommen zu werden, macht uns stark.
Beziehungen sind bis ins hohe Alter zentral. Wenn wir sozial gut eingebettet sind, empfinden wir uns als Teil einer Gemeinschaft, die uns stützt. Mit Bekannten, Freundinnen und Freunden können wir nicht nur gute Gespräche führen, Ausflüge machen und lachen. Menschen, die uns nahestehen, können uns auch im Alltag unterstützen oder in schwierigen Situationen zur Seite stehen.
In Kontakt zu bleiben, stärkt unser Wohlbefinden. So tut es gut, wenn wir Erlebnisse, die uns ausserordentlich freuen oder traurig machen, mit anderen Menschen teilen. Sprechen Sie mit vertrauten Personen über das, was Sie bewegt. Nehmen Sie sich Zeit für ein Gespräch mit Freundinnen, Freunden und Bekannten. Fragen Sie nach, wie es Ihren Mitmenschen geht. Mit anderen Personen im Austausch zu sein, von ihnen verstanden und ernst genommen zu werden, macht uns stark.
Für eine gute Gesundheit im Alter ist neben sozialen Kontakten auch regelmässige Bewegung von grosser Bedeutung. Fachpersonen empfehlen, mindestens zweieinhalb Stunden pro Woche Alltagsaktivitäten auszuüben, bei denen man etwas ausser Atem, aber nicht unbedingt ins Schwitzen kommt. Dazu zählen zügiges Gehen, Velofahren oder Gartenarbeiten. Wenn Sie intensiver trainieren und beispielsweise joggen, langlaufen oder schwimmen, reicht eine wöchentliche Bewegungsdauer von mindestens eineinviertel Stunden. Sie können intensivere und weniger intensive Bewegungsarten natürlich auch kombinieren.
Beliebte Sportarten bei älteren Menschen sind Wandern, Nordic Walking, Feldenkrais, Qi Gong, Krafttraining, Gymnastik, Radfahren oder Schwimmen. Ist etwas dabei, das Ihnen Spass machen könnte? Es ist nie zu spät, um mit einer Bewegungsaktivität zu beginnen und diese langsam aufzubauen. Um die Selbstständigkeit lange zu erhalten, sind auch Kraft- und Gleichgewichtsübungen wichtig. Bauen Sie mindestens an zwei Tagen pro Woche muskelkräftigende Bewegung ein, zum Beispiel Treppensteigen oder Kniebeugen. Oder stehen Sie beim nächsten Zähneputzen nur auf einem Bein. Vielleicht denken Sie dabei an etwas, das Sie zum Lachen bringt.
Wir alle werden unaufhaltsam älter. Dabei kann einem angesichts der zunehmenden Beschwerden und Beschwerlichkeiten das Lachen manchmal vergehen. Versuchen Sie in solchen Zeiten, sich selber im Spiegel anzulachen. Sie werden den positiven Effekt spüren. Ein Post-it mit Smiley-Gesicht kann Sie daran erinnern, dies regelmässig zu tun. Oder lächeln Sie zurück, wenn eine andere Person Ihnen ein Lächeln schenkt. Bringen Sie noch heute einen Freund oder eine Freundin zum Lachen. Lachen ist eine gute Medizin, ganz ohne unerwünschte Nebenwirkungen.
Text Sibylle Brunner, Beauftragte für Prävention und Gesundheitsförderung Kanton Zürich
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