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Editorial Mobilität

Schweizer Mobilität – Welche Wege führen zum Ziel

04.03.2023
von SMA

 

Patrick Bünzli

 

Die Mobilität befindet sich im Umbruch und das klassische Firmenfahrzeug verliert an Wichtigkeit. Neue Antriebsformen mutieren von klassischem Diesel oder Benzinverbraucher zu fossilfreien Energieverbrauchern. Arbeiten im Homeoffice hat sich etabliert, Onlinemeetings oder Schulungen sind integrierter Bestandteil von nachhaltigen Firmenphilosophien geworden und das tägliche Pendeln reduziert die zukünftig zu berichtenden Ökobilanzen. Welche Mobilitätsformen sind für die Firmen absehbar und was für Mehrwerte kann der Schweizer Mobilitätsverbandes sffv bieten.

Trends bei der Firmenmobilität zeigen auf, dass sich Firmen vom klassischen Firmenfahrzeug distanzieren und sich Richtung einer individuell nutzbaren Mobilitätspauschale annähern. Natürlich werden sich die vielmals beschrifteten Liefer- und Servicefahrzeuge nicht ersetzen lassen, aber die noch eingesetzten «Motivations-Firmenautos», welche keinen wirtschaftlichen Impact haben, werden zunehmend durch alternative Incentives ersetzt werden. Die Strategie von flexibler Mobilität wird sich gegen «Mein Firmenauto/Mein Parkplatz»  durchsetzen. Klar nach dem Motto: «Für jeden Anspruch die bestmögliche Mobilitätsform.» Es ist cooler, den Zug zu benutzen, wenn man die Zeit zum Arbeiten nutzen kann oder für die letzte Meile auch einmal auf ein Elektrovelo oder E-Scooter umsteigt. Hierfür werden neue Modelle notwendig werden und auch der steuerliche Aspekt wird neu ausgehandelt werden müssen.

Es ist cooler,den Zug zu benutzen, wenn man die Zeit zum Arbeiten nutzen kann oder für die letzte Meile auch einmal auf ein Elektrovelo oder E-Scooter umsteigt.

Was heisst dies aber alles für die Firmenmobilität? Werden keine Fahrzeuge mehr beschafft werden müssen, sind Abo-Modelle, Carsharing oder Nutzung des öffentlichen Verkehrs das neue Erfolgsmodell. Der Schweizer Mobilitätsverband sffv geht davon aus, dass es eine Kombination sein wird. Neue Firmen werden die verschiedenen Verkehrsträger beispielsweise auf einer Firmen-App zugänglich machen und das Abrechnen auch für die Finanzabteilung vereinfachen. In der fragmentierten Anbieterlandschaft ist dies kein einfaches Unterfangen. Für die All-in-One-Lösung aller schweizerischen und europäischen Angebote wird es noch eine Weile dauern. Genau hier kommt der Mobilitätsverband ins Spiel. Die bisherige Strategie: «informieren! vernetzen! unterstützen!» wird weiterhin Bestand haben und das Angebot wird weiter dem Zusammenbringen neuer Modelle und Angebote ausgerichtet.

Da das klassische Firmenauto zukünftig vermehrt elektrisch betrieben wird, benötigt es zusätzliche und neue Kompetenzen. Mit der ganzheitlichen Schulung «electrify-now» wird die Ausbildung der verantwortlichen Personen in den Unternehmen berücksichtigt und zusätzliche Fähigkeiten in der Mobilität aufgebaut. Neben den Ausbildungsthemen wird auch die nationale und internationale Vernetzung an Wichtigkeit zunehmen. Verbindungen zu anderen Verbänden und Plattformen wie die Zusammenarbeit mit der Fleet and Mobility Management Fédération Europe (FMFE) sind vorhanden. Die Europäische Zertifizierung für nachhaltige Unternehmensmobilität (ECSM), ist eine länderübergreifende Entwicklung, welche die Mobilitätsstandards messbar macht. In der Schweiz werden die diversen Interessen in der Roadmap Elektromobilität des Bundes zusammengefasst und eine Vielzahl von Initiativen verfolgt. Genau diese Initiativen werden den zukünftigen Mobilitätswandel beflügeln und neue Modelle und Möglichkeiten zur Marktreife führen.

Text Patrick Bünzli

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