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Intimität in langfristigen Beziehungen wieder aufleben lassen: So gehts

16.02.2024
von Linda Carstensen

Sex. Das ist das erste, was vielen einfällt, wenn von Intimität die Rede ist. Dabei bedeutet »intim sein« viel mehr. Intimität kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden, zum Beispiel physisch und emotional.

Intimität beschränkt sich nicht auf filmreife Kommunikation ohne Worte und bombastischen Sex rund um die Uhr. Intimität ist ein Zustand tiefster Vertrautheit. Es gibt nicht nur eine physische Intimität, sondern auch eine emotionale, mentale und spirituelle.

Die physische Intimität, die meist als die wichtigste und einzige angesehen wird, bezieht sich auf körperliche Anziehung, sexuelle Aktivitäten und Berührungen. Emotionale Intimität wird erreicht, wenn Gefühle, Gedanken und Erfahrungen ausgetauscht werden. Mental intim wird ein Paar, wenn es sich gegenseitig unterstützt und ermutigt, Ziele zu erreichen. Spirituelle Intimität entsteht, wenn Überzeugungen und Werte geteilt werden.

Intimität fördert das Gefühl einer tiefen Verbundenheit und des gegenseitigen Vertrauens.

Doch wieso ist Intimität überhaupt so wichtig für eine funktionierende Beziehung? Intimität fördert das Gefühl einer tiefen Verbundenheit und des gegenseitigen Vertrauens. Wer Intimität erfährt, fühlt sich emotional sicher und verstanden. Paare, die eine offene und ehrliche Kommunikation pflegen, entwickeln ein besseres Verständnis füreinander. Dies kann das Auftreten von Missverständnissen und Konflikten reduzieren.

Intimität hat auch positive Auswirkungen auf die körperliche und mentale Gesundheit. Sie kann Stress reduzieren, das Immunsystem stärken und das allgemeine Wohlbefinden verbessern. Außerdem lernen Menschen in intimen Beziehungen viel über sich selbst. Sie erkennen ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen und lernen, wie sie liebevoll und achtsam mit ihrem/ihrer Partner:in umgehen können.

Wie Paare Intimität herstellen können

Externe Faktoren wie der Beruf, familiäre Verpflichtungen und andere Alltagsstressoren können viel Zeit und Energie beanspruchen, die ansonsten für die Pflege der Beziehung genutzt werden könnten. Dies kann dazu führen, dass intime Momente zu kurz kommen. Es ist wichtig zu erkennen, dass solche Herausforderungen normal sind und in praktisch allen Beziehungen auftreten. Ihre Bewältigung erfordert oft bewusste Bemühungen, Empathie, offene Kommunikation und gelegentlich professionelle Unterstützung.

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Folgende Verhaltensweisen können die Intimität in einer Beziehung fördern:

  • Vertrauen schaffen: Vertrauen muss immer wieder neu aufgebaut werden, zum Beispiel nach Enttäuschungen durch unerfüllte Erwartungen. Vorhandene Eifersucht sollte thematisiert werden. Alle Beziehungspersonen sollten das Gefühl haben, sie selbst sein zu dürfen und sich nicht verstellen zu müssen.
  • Sich öffnen: Kennt der/die Partner:in die wirklichen Gedanken und Gefühle? In einer Beziehung sollte man ehrlich sein und sagen, was man denkt und fühlt. Das erfordert Mut, weil das Feedback auch negativ ausfallen könnte.
  • Als Team arbeiten: Ein Paar sollte sich gegenseitig unterstützen. Es sollte auch in schwierigen Zeiten gemeinsam an einer Lösung arbeiten. Neben den verliebten Zeiten gibt es nämlich auch solche, in denen sich Paare rund um die Uhr streiten können. Keine Angst, das geht wieder vorbei. In schwierigen Zeiten sollte man sich umso mehr bemühen, füreinander da zu sein und so gut wie möglich kommunizieren, was man gerade braucht.
  • Keine falsche Harmonie: Keine Lust auf Streit? Es kann passieren, dass der/die Partner:in einige Themen nicht anspricht oder die eigenen Bedürfnisse und Wünsche hinten anstellt. Es scheint alles in Ordnung zu sein. Jedoch ist überhaupt nicht alles in Butter – und das kann zu Unzufriedenheit führen. Es braucht Mut zur Diskussion, aber wenn gestritten wird, dann respektvoll. Das bedeutet, auch bei emotionalen Themen nicht persönlich oder verletzend zu werden.
  • Keine Geheimnisse: Das Verschweigen von Kleinigkeiten oder harmlose Notlügen sind tolerierbar, aber wichtige Dinge zu verschweigen ist ein No-Go. Umgekehrt ist permanente Kontrolle und Nachbohren aber auch nicht gesund. Eine Balance zwischen beidem zu finden, ist nicht immer einfach. Schließlich ist eine solide Ehrlichkeit ein exzellenter Baustein für Nähe.

Diese Punkte klingen relativ einfach, bedeuten aber in der Realität viel Beziehungsarbeit.

Das Ziel sollte nicht eine filmreife Idealbeziehung nach Hollywood-Klischee sein, sondern eine Partner:innenschaft mit viel Nähe und Intimität. Und Intimität geht nicht verloren, wenn die erste Verliebtheit – in der man immer zusammen sein will und alles toll findet an dem/der anderen – vorübergeht.

Auch wenn sich viele Aspekte des Lebens verändern, fällt es Paaren in einer intimen Beziehung leichter, Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen. Sexuelle Intimität trägt zur körperlichen Zufriedenheit bei und stärkt gleichzeitig die emotionale Bindung. Insgesamt sind alle Ebenen der Intimität ein wichtiger Bestandteil einer gesunden und erfüllenden Beziehung, die zu langfristigem Glück beitragen kann.

ChatGPT empfiehlt regelmässige Qualitätszeit

ChatGPT ist zwar keine Beziehungsexpertin, jedoch ist es spannend zu erfahren, was die künstliche Intelligenz für Informationen aus dem Internet zusammenträgt. Um Intimität aufrechtzuerhalten, braucht es laut der KI bewusstes Bemühen und Engagement beider Partner:innen. Weiter empfiehlt ChatGPT: »Die Aufrechterhaltung von Intimität in langfristigen Beziehungen erfordert offene und ehrliche Kommunikation, regelmäßige Qualitätszeit zusammen und die Wertschätzung der Einzigartigkeit jedes Partners und jeder Partnerin.«

Es sei wichtig, sowohl körperliche Nähe als auch gemeinsame Interessen zu pflegen und flexibel zu bleiben, um sich an Veränderungen im Laufe der Zeit anzupassen. Respekt, gegenseitige Unterstützung und die Bereitschaft, bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, würden ebenfalls dazu beitragen, die Intimität langfristig zu bewahren. Letztlich ist Intimität auf jeden Fall ein komplexes und vielschichtiges Thema, das individuelle betrachtet werden muss – damit ist auch ChatGPT einverstanden.

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