schienen in einem bahnhof. symbolbild nachhaltigere zukunft im schienen-  kraftverkehr
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Nachhaltigkeit Sponsored Energie

«Jede Branche kann und muss ihren Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft leisten»

21.12.2024
von SMA

Pascal Beyerle, Geschäftsleitungsmitglied der Helbling Technik AG, erklärt im Interview, wie durch unabhängige Beratung und innovative Produkt- und Systementwicklungen nachhaltige Lösungen für Schienen- und Kraftfahrzeuge entwickelt und umgesetzt werden.

Pascal Beyerle,Geschäftsleitungsmitglied

Pascal Beyerle
Geschäftsleitungsmitglied

Herr Beyerle, die Helbling Technik AG positioniert sich mit dem Claim «Innovationen für eine nachhaltige Zukunft». Welches sind die wichtigsten Dienstleistungen, um dieses Versprechen für Ihre Kunden einzulösen?

«Innovating a sustainable future» ist der Claim der ganzen Helbling-Gruppe. In jedem unserer Mandate und Projekte stellen wir uns und unseren Kunden die Frage, was der Beitrag zur Nachhaltigkeit ist. In der Produkteentwicklung wenden wir zudem den entwicklungsbegleitenden «Eco Design»-Prozess an. Hierbei geht es um Fragen des Materialeinsatzes, des Energieverbrauchs und der Kreislauffähigkeit des jeweiligen Produkts.

Für welche Branchen vor allem? Und welche haben besonders grossen Nachholbedarf bzw. entsprechend Potenzial, nachhaltiger zu werden?

Jede Branche kann und muss ihren Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft leisten; jede hat ihre spezifischen Herausforderungen. Ich selbst verantworte den Bereich für Mobilitätslösungen. Bei Schienen- und Kraftfahrzeugen liegt derzeit der Fokus auf dem Ersatz fossiler Brennstoffe durch nachhaltige Energieträger. Wir reden hier von der «Dekarbonisierung».

Was sind konkret die grössten Herausforderungen in Ihrem Bereich und bei der von Ihnen erwähnten Dekarbonisierung von Schienen- und Kraftfahrzeugen?

Die grösste Herausforderung bei der nun anstehenden Skalierung der nachhaltigen Mobilität ist derzeit die Infrastruktur – also beispielsweise die Bereitstellung von Ladesäulen und deren Erschliessung. Dazu kommt der deutlich höhere Bedarf an elektrischer Energie. Solche Fragen stellen sich im Bereich der Kraftfahrzeuge Flottenbetreiber wie beispielsweise Gemeinden mit ihren Bussen und Kommunalfahrzeugen, Logistikunternehmen und Blaulichtorganisationen.

Wie wichtig ist dabei die technische Beratung, um Flottenbetreiber und Gemeinden auf ihrem Weg zur Klimaneutralität zu unterstützen?

Die technische Beratung bietet eine wichtige Grundlage, auf der anschliessend passende und richtig dimensionierte Lösungen für eine dekarbonisierte Mobilität entwickelt werden können. Dabei bietet Helbling die Besonderheit, dass Beratung und Entwicklung unabhängig und technologieoffen aus einer Hand angeboten werden können.

In der Schweiz ist der Bahnbetrieb bereits weitestgehend dekarbonisiert – die Züge werden elektrisch angetrieben. Gibt es hier weitere Potenziale?

Ja. Beispielsweise die Lebensdauer eines Schienenfahrzeuges im Rahmen einer Modernisierung zu verlängern, leistet per se bereits einen Beitrag zur Nachhaltigkeit, weil sich dadurch der Ressourceneinsatz für die Produktion neuer Fahrzeuge aufschieben lässt und sich die graue Energie über eine längere Betriebsdauer hinweg «amortisieren» lässt. Im selben «Aufwisch» können weitere Massnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz umgesetzt werden, wie zum Beispiel moderne Klimaanlagen, stromsparendere Beleuchtung und eine bessere Isolierung. Dadurch müssen die Fahrzeuge im Winter weniger stark beheizt und im Sommer weniger stark gekühlt werden. Auch bei der Materialauswahl wird darauf geachtet, dass recycliertes oder zumindest gut recycelbares Material verwendet werden kann. Und schliesslich kann auch das ausgebaute Material einer «Second-Life»-Anwendung zugeführt werden.

Was ist für Schienenfahrzeugbetreiber der entscheidende Faktor, Ihre Firma für unterschiedliche Konzepte zur Dekarbonisierung von Fahrzeugen sowie Lade- und Tankinfrastruktur zu wählen?

Neben unserer grossen Erfahrung und Expertise ist es vor allem unsere Unabhängigkeit. Wir suchen konsequent nach der in allen Gesichtspunkten geeignetsten Lösung für eine konkrete Problemstellung. Wir sind mit keinem Hersteller, keiner Lobby und keiner Branche «verheiratet». Das gilt nicht nur für unsere Dienstleistungen im Mobilitätssektor, sondern ganz allgemein für die Helbling-Gruppe.

Ein Blick in die Zukunft: Wie beurteilen Sie den aktuellen Stand der Technologien für emissionsfreie Mobilität und welche Innovationen erwarten Sie in den nächsten fünf Jahren mit welchen Trends?

Im Schienenverkehr hat die Elektrifizierung noch viel Potenzial. Man darf sich von der Situation in der Schweiz nicht täuschen lassen. Global betrachtet sind noch sehr viele Züge mit Dieselmotoren unterwegs. Zudem ist das öffentliche Verkehrsnetz vielerorts – im Vergleich zur Schweiz – noch massiv ausbaufähig.

Im Strassen- und Spezialfahrzeugverkehr wird die Elektrifizierung weiter voranschreiten. Wahrscheinlich aber etwas langsamer als noch vor fünf Jahren angenommen. Knackpunkt ist dabei weiterhin nicht der elektrische Antrieb an sich, sondern die Speicherung und der Transport der Energie. Ich erwarte, dass diese Speicherung auch in fünf Jahren noch hauptsächlich in elektrochemischen Akkumulatoren umgesetzt wird, die weiter an Energiedichte zulegen und günstiger werden.

Weitere Informationen unter: helbling.ch

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