Eleni Rittmann ist Profifussballerin, Studentin und Influencerin. Im Interview mit «Fokus» erzählt die 23-Jährige, wie sich ihre Leidenschaft für Fussball entwickelt hat und verrät, wovon sie träumt.
Eleni Rittmann, die Europameisterschaft war erst kürzlich. Bist du zufrieden mit dem Ergebnis der Schweiz?
Ich bin sehr stolz auf die Nationalmannschaft. Meiner Meinung nach wäre ein Sieg gegen England verdient gewesen. Ich finde, dieses Team hat eine super EM gespielt und sie können mehr als stolz auf sich selbst sein.
Du schaust nicht nur Fussball, sondern spielst selbst bei den Profis mit. Wie viele Jahre spielst du schon Fussball?
Seit bald 20 Jahren. Als ich vier Jahre alt war, spielte ich bereits für den FC Walenstadt. Ich habe zwei ältere Brüder, die auch im Verein spielten. Wir verbrachten unsere ganze Freizeit auf dem Fussballplatz. Sie nahmen mich immer mit und stellten mich ins Goal – dort störte ich am wenigsten (lacht).
Jetzt hast du es bis aufs Feld geschafft – zumindest in die Verteidigung.
Ja genau, ich bin Allrounderin in der Defensive, aber meistens spiele ich in der Innenverteidigung. Da ich als Kind immer in der Defensive spielte, habe ich die Zweikampfhärte erworben, die man dafür braucht. Später hat sich daraus meine grösste Stärke entwickelt.
Du spielst nicht nur Fussball, sondern studierst noch Sozialarbeit und bist Influencerin auf Instagram. Wie priorisierst du diese drei Tätigkeiten?
Für mich war von klein auf klar, dass die Ausbildung das Wichtigste ist, deswegen studiere ich neben dem Fussball noch soziale Arbeit. Dafür habe ich mich entschieden, weil ich Menschen, die keinen Ausweg mehr sehen, zeigen will, dass es ein Licht am Ende des Tunnels gibt. Ich will ihnen helfen, das Positive im Leben zu sehen. Fussball hat für mich im Moment jedoch ganz klar Priorität, darauf folgt ganz nah mein Studium und irgendwo weiter unten auf der Prioritätenliste kommt dann Social Media.
Als ich vier Jahre alt war, spielte ich bereits für den FC Walenstadt.
Ist es nicht schwierig, diese drei Tätigkeiten unter einen Hut zu bringen?
Auf jeden Fall ist es nicht immer einfach. Es gibt strengere Phasen im Studium, beispielsweise während der Prüfungen oder auch im Fussball während der Vorbereitungen, dann reduziere ich meine Aktivität auf Social Media. Dafür braucht man aber auf jeden Fall ein gutes Management, das alles koordiniert.
Wie stellst du dir deine Zukunft vor?
Ich würde gerne in ein anderes Land ziehen wie Spanien oder Portugal – an der Wärme und am Meer. In den nächsten Jahren möchte ich mich voll und ganz auf meine Fussballkarriere konzentrieren und erst danach als Sozialarbeiterin in einer Schule oder im Gefängnis arbeiten – weil irgendwann auch ich nicht mehr auf diesem Level Fussball spielen kann. Dann werde ich dankbar sein für meine Ausbildung.
Und wovon träumst du?
Ich habe zwei grosse Träume: Einerseits möchte ich in der Champions League spielen, andererseits in der Schweizer Nationalmannschaft an einer EM oder WM.
Welchen Rat hast du für junge Menschen, die am Anfang ihres beruflichen Weges stehen?
Nicht verzweifeln und durchhalten. Dranbleiben und nicht aufgeben. Für mich hat es gut funktioniert, mir kleine Zwischenziele zu setzen – ohne meine grossen Ziele zu vergessen. Es wird nicht immer alles einfach sein, das ist ganz normal.
Schreibe einen Kommentar