Koteletts, Spiesse und gegrillte Würste: Die helvetischen Fleischessenden geniessen die warme Jahreszeit mit viel Grillsauce.
Umfragen zufolge zünden im Sommer 90 Prozent der Schweizer:innen den Grill mindestens einmal im Monat an. Ob Elektro-, Gas- oder Holzkohlegrill: Jeder Typ bringt seine eigenen Vor- und Nachteile mit sich. Neben der Ausrüstung bestimmt aber vor allem Talent den Erfolg beim Grillieren.
Die Kunst des Garpunkts
Mit hochgekrempelten Ärmeln und Zange in der Hand stehen Grillmeister:innen vor der Flamme in einem beinahe meditativen Zustand. Alle wissen, dass man niemanden vom Fleisch ablenken sollte, schon gar nicht mit der gefürchteten Frage: «Ist es schon bereit?». Für viele ist das Grillieren eine hohe Kunst, die es ernst zu nehmen gilt. Mit gutem Grund! Man kennt die Enttäuschung, das noch rohe Innere einer Merguez zu entdecken, die stümperhaft grilliert wurde. Unerfahrene sind leicht daran zu erkennen, dass sie die Tipps und Tricks des Metiers nicht beherrschen. Zum Beispiel sollten das Fleisch und Gemüse und nicht der Rost geölt werden, um ein Anhaften zu verhindern. Denn das Öl kann vom Rost in die Kohlen tropfen. Sachkundige wissen auch, dass rotes Fleisch bei hoher Hitze zu garen ist, währenddessen Fisch und mageres Fleisch niedere Hitze benötigen. Tatsächlich sollte das Fleisch sowie die Kohle für den optimalen Garpunkt entsprechend arrangiert werden. Für eine kreative Grillparty zögern Gastgebende nicht, verschiedenste Gaumenfreuden anzubieten: Camembert, heisser Ziegenkäse und gerösteter Halloumi sind genauso genüssliche Alternativen wie gegrilltes Gemüse und Meeresfrüchte.
Sicherheit an erster Stelle
Laut den Statistiken der Schweizer Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU), erleiden jedes Jahr 800 Personen eine möglicherweise gravierende Komplikation während des Grillierens. Bei durchschnittlich 45 dieser Unfälle ist eine teilweise schwere Operation notwendig. Um Problemen zuvorzukommen, sollte die Anleitung vor dem Zusammenbau eines Grills sorgfältig studiert werden. Dieser sollte auf ebenem, stabilen Untergrund und mit genügend Abstand zu flammbaren Objekten aufgestellt werden. Zudem sollten Grills nicht in geschlossenen Räumen benutzt werden – auch nicht in einer Garage! Am Grill wird dringend empfohlen, anstelle von leichten Textilien eine Schürze sowie hitzebeständige Kleidung und Handschuhe zu tragen. Nach dem Grillieren denken Gewissenhafte daran, den Rost zu reinigen, solange er noch mässig heiss ist – natürlich darauf bedacht, sich die Finger nicht zu verbrennen.
Text Natacha Mbangila
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