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Gesundheit

Die häufigsten Erkrankungen ab 50

15.03.2021
von SMA

Demenz, Krebs, Inkontinenz oder Thrombose: Ab 50 nimmt die Gefahr zu, von bestimmten Krankheiten betroffen zu sein. Ein Überblick über die häufigsten Erkrankungen in diesem Lebensabschnitt und was man dagegen unternehmen kann.

Mit zunehmendem Alter steigt auch die Gefahr, an einer Vielzahl von Erkrankungen zu erkranken. Das Feld reicht dabei von geistigen Erkrankungen wie Demenz über Augenleiden wie Grauer Star bis hin zu Lungenerkrankungen wie COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung). Aber auch Leiden und Erkrankungen wie Krebs, Schlaganfall, Thrombose, Parkinson, Arthritis oder Inkontinenz sind bei der älteren Bevölkerung keine Seltenheit.

Alzheimer

Erhebungen zufolge sind zurzeit mehr als 140 000 Schweizerinnen und Schweizer von Demenz betroffen. Das Erschreckende: Bei der Hälfte der Demenzbetroffenen war die Krankheit nicht fachärztlich diagnostiziert. Alzheimer stellt die häufigste Form der Demenz dar. Es handelt sich dabei um eine unheilbare Erkrankung, bei der Nervenzellen absterben. Im Zuge dessen werden Betroffene zunehmend vergesslich, verwirrt und orientierungslos. Viele Patienten werden zudem unruhig, aggressiv oder verfallen in Depressionen. Gegenwärtig gibt es noch kein Heilmittel gegen Alzheimer. Studien haben jedoch gezeigt, dass körperliche und geistige Fitness sowie eine gesunde Ernährung als Prävention dienen können.

Herzinfarkt

Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen in der Schweiz die häufigste Todesursache dar. Was passiert bei einem Herzinfarkt genau? «Bei einem Herzinfarkt liegt ein teilweiser oder kompletter Verschluss eines Herzkranzgefässes vor. Dadurch erhalten Teile des Herzmuskels keinen Sauerstoff und sterben nach kurzer Zeit ab», berichtet Dr. Michael Halpern aus dem bernischen Jegenstorf. Wie kündigt sich ein Herzinfarkt an? «Alarmsignale sind ein heftiger Druck und klemmende, beengende oder brennende Schmerzen in der Brust, die länger als eine Viertelstunde anhalten und zudem oft mit Atemnot und Todesangst verbunden sind», so der Mediziner. 

Das rasche Erkennen eines Herzinfarkts kann Leben retten, wie Dr. Michael Halpern weiss: «Die Überlebenschancen sind grösser und bleibende Schäden am Herzen kleiner, je schneller die medizinische Notfallbehandlung einsetzt.»

Die Realität sieht aber oft anders aus. Herzinfarkt-Betroffene würden durchschnittlich erst mit einer Verzögerung von drei Stunden ab Symptombeginn ins Spital eingeliefert.

Bluthochdruck

Weiterhin leiden viele ältere Menschen unter Bluthochdruck. Das Heimtückische: Bei neun von zehn Betroffenen findet man keine Ursache für den hohen Blutdruck. «Man spricht in diesem Fall von ‹essenzieller Hypertonie›», wie Dr. Michael Halpern kommentiert. «Verschiedene Faktoren erhöhen das Risiko für Bluthochdruck. Dazu gehören neben dem Alter, dem Geschlecht und erblicher Veranlagung auch Übergewicht, Fehlernährung, Bewegungsmangel und Stress.» Die gute Nachricht: Auch gegen Bluthochdruck können Massnahmen getroffen werden. «Bei der essenziellen Hypertonie besteht die Behandlung aus Lebensstiländerungen und Medikamenten», schliesst der Hausarzt.

Diabetes mellitus

Ältere Menschen sind besonders gefährdet, an Diabetes mellitus zu erkranken. Was passiert bei dieser Erkrankung genau? «Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse zwar weiterhin Insulin, jedoch nicht genügend. Vereinzelt kann der Körper das Insulin auch nicht mehr wirksam verwenden, um Blutzucker in Energie umzuwandeln», erläutert der Mediziner. «Die Erkrankung wird zudem begünstigt durch Erbfaktoren, Übergewicht und Bewegungsmangel. Sie tritt in den meisten Fällen erst in der zweiten Lebenshälfte auf, man findet sie aber zunehmend auch bei jüngeren Menschen mit starkem Übergewicht.»

Etwa die Hälfte aller Typ-2-Diabetiker in der Schweiz weiss nichts von ihrer Krankheit. «Um sie festzustellen, muss der Zuckerwert im Blut gemessen werden. Die Schweizerische Herzstiftung rät beispielsweise deshalb, ab 45 Jahren jährlich den Blutzucker messen zu lassen», so der Hausarzt. «In einem fortgeschrittenen Stadium können auch folgende Symptome auftreten: Starker Durst, häufiges Wasserlassen, Leistungsabfall, vermehrte Infektionen und unerklärlicher Gewichtsverlust trotz Hunger.» 

Risikofaktoren von Diabetes mellitus

Nicht zuletzt existieren bei dieser Erkrankung einige Risikofaktoren wie beispielsweise Übergewicht. «Vier von fünf Menschen mit Diabetes Typ 2 sind übergewichtig», hält Dr. Michael Halpern fest. «Ein normales Körpergewicht, genügend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung tragen entscheidend dazu bei, das Risiko für Diabetes Typ 2 zu senken.» Es gäbe aber auch bei einem gesunden Lebensstil keine Garantie, dass man nicht an Diabetes erkrankt – denn auch die Vererbung spiele bei der Entstehung von Diabetes Typ 2 eine wichtige Rolle.

Doch auch hier kann man Abhilfe schaffen. «Die Behandlung des Typ-2-Diabetes besteht in einer ausgewogenen Ernährung, unterstützt durch regelmässige körperliche Aktivität und gegebenenfalls einer Reduktion des Übergewichts», erläutert der Mediziner. 

Parkinson

Parkinson ist eine unheilbare neurodegenerative Erkrankung, von welcher mehr Menschen betroffen sind, als man denkt. Ungefähr ein Prozent der Weltbevölkerung über 60 Jahren lebt mit der Diagnose Parkinson. In der Schweiz zählt man rund 15 000 Betroffene. Das zentrale Merkmal von Parkinson sind Probleme mit Körperbewegungen. Dies äussert sich beispielsweise mit Bewegungsverlangsamungen oder Bewegungsverzögerungen, Muskelsteifheit oder Zittern. Zu den nicht-motorischen Symptomen gehören unter anderem Sialorrhö sowie sensorielle Störungen.

Zu typischen Frühsymptomen gehören Zittern sowie Schwierigkeiten bei Feinarbeiten wie das Zähneputzen. Wer solche Symptome bei sich bemerkt, sollte sich nicht scheuen, einen Arzt aufzusuchen und die Beschwerden eingehend untersuchen zu lassen.

Text SMA

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