Gleitschirmflug
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Extremsport: Der Himmel ist die Grenze

17.04.2012
von Nicolai Blasic

Auf unserem Planeten kommt man immer runter. Dank Schwerkraft. Doch wer es versteht, diese auszunutzen, kann sich auf einen Adrenalinkick und Nervenkitzel freuen. Extremsport heisst hier die Devise.

Der Anfang? Reine Biologie

Für den Menschen war das Adrenalin einmal reine Notwendigkeit. Es gab Kraft, um Beute zu schlagen, es gab Agilität, um Feinden zu entkommen und Gefahren zu entgehen. Wer es sich nicht vorstellen kann, soll sich mal vor einen hungrigen Löwen stellen, und sehen, wie schnell seine Beine ihn tragen. Das ist das Adrenalin. Heute hat es etwas von seiner ursprünglichen Form eingebüsst. Doch das begleitende Nervenflattern, führt uns Menschen auf die Suche nach Möglichkeiten, die euphorische Wirkung dieses Stresshormons auch heute noch zu verspüren. Wie gelingt dies am besten? Mit Extremsport, mit Höhen. Mit Flügen.

Gleitschirm – Schweben wie ein Vogel

Wo es hoch geht, da geht es auch wieder runter. Warum nicht an einem Gleitschirm? Das Fliegen macht Spass, kann ruhig oder wild sein, Genuss oder Adrenalin. Ganz wie man will. Die Schweiz bietet zahlreiche Möglichkeiten für Gleitschirmflüge. Fast jeder Bergort verfügt über die dafür notwendigen Infrastrukturen. Wer es noch nie probiert hat, sollte sich einen Flug mit einem Lehrer buchen. Flüge können je nach Bedingungen fast eine Stunde dauern. Im Flachland können mangels Berge, Fallschirmsprünge aus einem Flugzeug gebucht werden. Da flattert einem nicht nur das Gesicht.

Die Schweiz bietet zahlreiche Möglichkeiten für Gleitschirmflüge.

Airboard und Bobs

Airboarden geht auch im Sommer. Auf der Sprungschanze von Einsiedeln können Teilnehmer mit über 90 km/h die Schanze hinabrasen, und das ganz ohne den 100 Meter weiten Sprung versteht sich. Noch etwas rasanter geht es mit einem Bob abwärts. In St.Moritz werden Wagemutige in einem Bob von Marcel Rohner, dem Silbermedaillengewinner von Nagano, durch die Natureis-Bobbahn chauffiert. Helm auf und Augen zu!

Das Brett, dass die Welt bedeutet

Ausrüstung und die Athletik der Sportler erlauben eine Dimension von Sprüngen, welche den Zuschauern die Kinnlade runterfahren lässt. Beim Skateboarden werden halsbrecherische Stunts über Big- Air-Sprünge gemacht, welche die Skater über zwanzig Meter weit fliegen lassen. In der Halfpipe schaffen sie Sprünge, deren Choreographie selbst einer Ballerina unergründlich erscheint. Auch Snowboarder fahren ähnliche Sprünge, landen aber weicher. Dabei gehen die Sprünge über 30 Meter weit. Das Mass aller Dinge wird schliesslich in der Super-Pipe erreicht, wo Fahrer wie Shawn White zeigen, was sie auf dem Kasten haben.

In der Halfpipe schaffen sie Sprünge, deren Choreographie selbst einer Ballerina unergründlich erscheint.

Downhill – Ganz ohne treten

Es gibt kein besseres Land, als die Schweiz, um mit einem vollgefederten Downhill- Bike die Berge runterzurasen. Nichts stellt für die neusten Geräte der Hightech- Rennschlitten ein Hindernis dar. Ein Heidenspass, wenn einem die Äste auf den Helm knallen, der Schlamm das Gesicht bespritzt und man vor Geschwindigkeit nicht mehr denken, nur noch reagieren kann. Die Biketrails werden schweizweit ausgebaut und erfreuen sich einem enormen Andrang. Ein Geheimtipp stellt eine neue, 6 Kilometer lange Strecke in Klosters dar. Ohne Bike, heisst das Ganze dann Trail Running. Dank neuster Schuhtechnologien gibt es hier hier Spass, Fitness und Adrenalin in einem.

Bungee – Adrenalin für jedermann

Na wer sagt’s denn. Da sah das Ganze am Fernsehgerät doch so locker und cool aus. Der Ausruf «Yeaahh …» und dann der freie Fall, bis das Gummiseil alles abfing. Die Realität ist aber hart. Am Rande einer Brücke und mit Blick in die 150 Meter tiefe Schlucht. Ein Gummiseil um die Beine. Und da soll es jetzt einfach runter gehen? Das Herz rast. Der Atem ist flach. Das Adrenalin lässt die Beine wackeln.

Dieses Gefühl kennt jeder, der bereits einen Bungee-Sprung hinter sich hat. Ob von Brücken, Türmen, Kränen oder sogar aus Seilbahnen, Bungee kann überall gemacht werden. Somit ist es eine Form des Adrenalinkicks, die sich jedermann holen kann. Kosten? Zwischen 100 und 200 Franken. Adrenalin? Garantiert! Geheimtipp: Der originale Filmsprung von 007 James Bond von der Verzasca- Staumauer im Tessin. Nichts für Weicheier.

Zorbing – What the…?

Noch nichts von Zorbing gehört? So wird es aber schleunigst Zeit für einen Crashkurs; Zorbing hat sich sicher jedes Kind schon einmal gewünscht. In atemberaubender Geschwindigkeit im Inneren einer Kugel den Abhang hinab zu rollen. Zorbing entstand 2010 in Neuseeland und erobert nun im Eilzug den ganzen Planeten. Um zu zorben, braucht es eine spezielle Kugel, in die eine weitere kleinere Kugel eingearbeitet ist. In diese Kugel passen problemlos Personen hinein, die sich im Innern mit Gurten oder Handschlaufen anschnallen. Schon kann es losgehen. Die Kugel rollt, und dank der Rotationsbewegung wird man nicht herumgeworfen, sondern wird gegen die Kugel gepresst. Grosser Spassfaktor. Weniger Adrenalin. Und, ach ja, eine Tüte sollte man bereithalten. Crazy-Zorb Engelberg bietet diesen Spass während der Sommermonate an.

Die Schweizer Schokoladenseite lässt sich kaum besser erkunden, als mit einem Helikopter.

Helikopter oder Jet?

Die Schweizer Schokoladenseite lässt sich kaum besser erkunden, als mit einem Helikopter. Dabei können das Matterhorn umflogen, der Vierwaldstädtersee überflogen und viele andere Landschaftsjuwelen bewundert werden. Zahlreiche Helikopterunternehmen bieten eine breite Palette von Rundflügen an. Wer sich einen absoluten Kindheitstraum erfüllen möchte (wohl eher Männer), der bucht einen Flug in einem Kampfjet bei MigFlug & Adventure in Luzern. Die meisten Flüge werden aber nicht in der Schweiz durch- geführt. Somit sollte der Spass mit einem Kurzurlaub verbunden werden.

Gemütlich in einem Heissluftballon

Ein wahres Erlebnis mit der Familie oder unter Freunden bietet eine Heissluftballonfahrt. Die Fahrten eignen sich für bis zu sechs Personen und bringen die Teilnehmer auf ganze 3000 Meter Höhe. Wer sich traut, mit einem Glas Champagner über die Brüstung zu schauen, wird die Landschaft in einer ungeahnten Schönheit bestaunen können.

Text Nicolai Blasic

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