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Gesundes Immunsystem im Winter – so geht’s!

05.12.2020
von Patrik Biberstein

Winter – Zeit der Erkältungen, Grippewellen und dieses Jahr auch noch Corona. Nebst Hygieneregeln gibt es auch noch andere Ansätze, um fit durch die kalte Jahreszeit zu kommen. «Fokus» hat mit einer Geschäftsinhaberin einer Apotheke-Drogerie gesprochen und die wichtigsten Tipps festgehalten. 

Im Winter verbringen wir weniger Zeit an der frischen Luft. «In Kombination mit den kühleren Temperaturen führt dies zu einer Minderdurchblutung des Stoffwechsels», weiss Katja Moser-Weber, Geschäftsführerin einer Apotheke-Drogerie in Thalwil. «Zusammen mit der trockenen Luft, was die Schleimhäute austrocknet und anfälliger für die Besiedlung durch Bakterien und Viren macht, und wir vermehrt Zeit mit Personen in geschlossenen Räumen verbringen, kommt es so zu mehr Ansteckungen», so die Expertin.

Was schadet dem Immunsystem?

Wer zu wenig schläft, unter Stress leidet oder zu wenig Bewegung hat, schadet dem Immunsystem. Denn Schlaf ist wichtig, um sich zu erholen und regenerieren. Doch auch Alkohol und sonstige Reizstoffe, wie zum Beispiel Nikotin oder Koffein sowie bereits vorliegende Krankheiten können zu einer Schwächung des Immunsystems beitragen, so die Expertin. Nicht vergessen dürfe man zudem den Einfluss der psychischen Verfassung und der Work-Life-Balance auf das Immunsystem. Ausserdem werde auch die Einnahme von Medikamenten, welche gewisse Prozesse oder essenzielle Stoffe im Körper reduzieren, als Gesundheitsfaktor oftmals unterschätzt.

Wer zu wenig schläft, unter Stress leidet oder zu wenig Bewegung hat, schadet dem Immunsystem.

Kreislauf gut, Immunsystem gut?

Durch Saunabesuche und Wechselduschen lassen sich der Kreislauf beziehungsweise die Durchblutung ebenfalls ankurbeln. «Zudem werden beim Saunieren über den Schweiss Giftstoffe ausgeschieden. Allerdings ist Saunieren nicht für alle geeignet», hält die Geschäftsführerin fest. Und Sport wirkt sich – im richtigen Mass – positiv auf das Immunsystem aus, indem die Durchblutung gefördert wird. «Es muss nicht ‹Hochleistungssport› sein; für Personen, welche normalerweise nicht allzu aktiv sind, reichen auch 30 Minuten aktiven täglichen Spazierens, um den Kreislauf anzuregen», so Katja Moser-Weber

Viel hilft nicht immer viel

Sport kann allerdings auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben, nämlich wenn der Körper überstrapaziert wird. Für das Joggen in Wintermonaten hat die Expertin einige Tipps: «Wenn an der kalten Luft zu intensiv gejoggt wird, atmen wir viel kalte Luft ein, was für die Atemwege nicht unbedingt gut ist. Leichtes Joggen in der kalten Luft ist sicher unproblematisch, hier wäre aber eine richtige Atmung wichtig: Durch die Nase ein- und durch den Mund ausatmen. Zudem werden auch die Gelenke zu fest strapaziert und weiter fordert man den eigenen Körper zu fest heraus. Es ist wie bei einem Auto: Wenn ich zu schnell und aggressiv fahre und nie Öl nachfülle, dann steht mein Auto still. Der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen ist erhöht bei intensivem Sport. Daher, wenn die Reserven reduziert oder verbraucht sind, wirkt sich dies negativ auf das Immunsystem aus. Hier heisst es supplementieren.»

Wenn an der kalten Luft zu intensiv gejoggt wird, atmen wir viel kalte Luft ein, was für die Atemwege nicht unbedingt gut ist. Katja Moser-Weber

Der Sinn von Vitamin- und Nahrungsergänzungspräparaten 

«Generell ist es sinnvoll, bei einem erhöhten Bedarf oder allfälligen Krankheiten, welche dazu führen, dass Vitamine und andere Mikronährstoffe schlecht aufgenommen werden können – wie dies zum Beispiel bei Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt der Fall sein kann – auf Vitamin- und sonstige Nahrungsergänzungspräparate zurückzugreifen», ergänzt die Expertin. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung liefert jedoch oft genügend Vitamin- und Mineralstoffe – insbesondere, wenn man die Lebensmittel optimal verarbeitet. Die Expertin empfiehlt, Gemüse beispielsweise zu dünsten, um die Mineralstoffe und Vitamine nicht zu zerstören.

Im Winter empfiehlt es sich zudem, Vitamin D-Präparate einzunehmen. Der Grund dafür ist ein Rückgang an Sonnenlicht in dieser Jahreszeit, wodurch weniger Vitamin D im Körper umgewandelt wird. «Es ist bekannt, dass ein tiefer Vitamin D-Spiegel negative Auswirkungen auf das Immunsystem nach sich zieht. Ebenso weiss man, dass sich Vitamin D positiv auf die Calciumeinlagerung auswirkt, was wiederum zu gesunden Knochen führt», erklärt Katja Moser-Weber. Vitamin D ist derzeit aktueller denn je – sowohl Studien aus den USA als auch Spanien entdeckten eine Korrelation zwischen Vitamin D-Level und Krankheitsverlauf bei Covid-19.
«Fokus» wünscht allen gute Gesundheit!

Gesundheitliche Dos und Don’ts im Winter

Dos:

  • trotz kurzen und kalten Tagen an die frische Luft gehen, natürlich mit warmer Kleidung
  • Ausgewogene und saisonale Ernährung, vor allem warme Speisen
  • Füsse immer warm und trocken halten
  • Schleimhäute der Atemwege sollten immer gut befeuchtet sein à viel trinken!
  • Vitamin D-Zufuhr und evtl. Zink
  • Wohn- und Arbeitsräume kurz durchlüften
  • Nach Sport oder leichtem Schwitzen Kleider wechseln oder thermoaktive Kleidung anziehen
  • Genügend Schlaf

Don’ts:

  • frieren oder kalte Füsse
  • Schlechte und einseitige Ernährung
  • Zu lange in Innenräumen verweilen
  • Keine frische Luft
  • Zu viel / zu intensive körperliche Belastung
  • Ungenügende Work-Life-Balance

Text Patrik Biberstein

Mehr zu Vitamin D erfährt man hier.

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