pleasure mapping «pleasure mapping»: sich et wirklich gutes gönnen
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Lifestyle Gesundheit

«Pleasure Mapping»: Sich etwas wirklich Gutes gönnen

05.05.2023
von SMA

Das Leben unter der Bettdecke verläuft nicht immer geradlinig. Viele von uns wissen zum Beispiel nicht, was ihnen genau Spass macht oder erregt. Zum Glück gibt es eine Möglichkeit, dies herauszufinden: das «Pleasure Mapping», bei dem man die unterschiedlichen erogenen Zonen des eigenen Körpers erkundet.

Der 90er-Jahre-Hit «Let’s Talk About Sex» von Salt-N-Pepa hat nicht viel revolutioniert: Auch heute sprechen wir noch nicht offen genug über Sex. Hinzu kommt, dass viele Menschen sich nicht trauen, ihrer Neugier nachzugehen. Selbsterkenntnis ist jedoch von entscheidender Bedeutung, auch in sexueller Hinsicht. Das ist das Motto der französischen Künstlerin Jüne Plã: «Man braucht Wissen, um zu geniessen, aber wir kennen weder unseren Körper noch den unserer Partner:innen», sagt sie in ihrem Buch «Bliss Club: Sex Tips for Creative Lovers».

Die Ursprünge von Pleasure Mapping

Die Grafikdesignerin Jüne Plã war es leid, ihren Partner:innen ständig erklären zu müssen, welche Zonen erogen sind. Also beschloss sie ihnen diese Bereiche aufzuzeichnen. Ihre Kreationen inspirierten ihren Instagram-Account @jouissance.club und @blissclub__, die schlussendlich zu ihrem Buch führten. «Es ist nichts anderes als eine Anatomiestunde», erklärt Jüne, die in ihrem Buch die zahlreichen erogenen Zonen kartografiert und sorgfältig einige Handlungen auflistet, die Lust und Vergnügen bereiten. Bereits im Vorwort ruft die Französin dazu auf, nicht nur zuzuschauen, sondern selbst zu experimentieren: «Ich möchte die Menschen dazu ermutigen, ihre Kreativität zu nutzen, ihre Komfortzone zu verlassen und eine viel reichere und befriedigendere Sexualität zu entdecken.»

Eigentlich ist unser ganzer Körper eine grosse erogene Zone.

Hier kommt das Pleasure Mapping ins Spiel. Diese Technik kann man allein, zu zweit oder mit mehreren Personen anwenden. Sie soll helfen, den Körper zu erforschen und die erogenen Zonen zu «kartografieren». Einige dieser empfindlichen Stellen sind vielleicht bereits bekannt, aber mithilfe des Lustkartografierens können neue entdeckt werden. So schreibt Jüne in ihrem Buch: «Eigentlich ist unser ganzer Körper eine grosse erogene Zone. Alle haben Vorlieben und alle haben erregbare Zonen. Man kann sie streicheln, kratzen, kitzeln, berühren, drücken, reiben… Ich kenne kein Körperteil, das nicht empfindlich auf Streicheleinheiten reagiert. Streicheln ist ein integraler Bestandteil der Liebe.»

Eine Kartografie der Lust

Durch das Berühren mit den Händen oder der Zunge verschiedener Stellen des Körpers kann Lust «kartografiert» werden. Auch Gegenstände wie Federn oder Eiswürfeln sind beliebte Mittel für Experimente. Eine Augenbinde kann zusätzlich dabei helfen, sich ausschliesslich auf die körperlichen Empfindungen zu konzentrieren. Es geht darum, sich die Zeit zu nehmen, um Körper zu erforschen und sich zu fragen: Wo habe ich etwas gespürt? Habe ich es genossen? Und was würde mein Körper gerne noch mehr spüren? Wichtig ist, sich dabei nicht allzu ernst zu nehmen und zu geniessen.

In der Essenz bedeutet Pleasure Mapping Genuss, Vergnügen und Selbstentdeckung. Wer darin eintauchen möchte, aber nicht weiss, wie man starten sollte: In der Infografik unten sind einige hilfreiche Ideen für die ersten Schritte der Lustkartografie zusammengefasst. Alles ist erlaubt, solange die Experimente langsam vonstattengehen, mit Zustimmung eines allfälligen Gegenübers geschehen und natürlich Spass und Lust bereiten. Die Reaktionen unserer Körper sind genauso individuell wie unsere Persönlichkeiten. Sich eingehender damit zu befassen und neue Sensationen zu entdecken, lautet das Ziel – egal in welchem Alter. Alles kann, nichts muss!

Infografik Pleasure Mapping

Beim Pleasure Mapping liegt der Schwerpunkt nicht auf dem Orgasmus, sondern – wie der Name schon sagt – auf dem Vergnügen. Das propagiert auch Jüne Plã mit ihrem Buch: «Bei sexuellem Vergnügen geht es nicht nur um den Orgasmus. Wenn es zu diesem kommt, ist dieser ein Sahnehäubchen. Das Wichtigste ist aber, sich die Zeit zu nehmen, um auch die kleinen Empfindungen zu geniessen und wertzuschätzen. Das ist leicht gesagt und getan… Und es ist wahrscheinlich der Schlüssel zu einem glücklichen Sexleben.»

Text Kim Beerts

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