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Gesundheit Wohnen

Allergiebelastungen und Staub im Kinderzimmer reduzieren

06.10.2020
von Kevin Meier

Mit sinkenden Temperaturen in der dunklen Jahreszeit verbringen Menschen wieder vermehrt ihre Zeit drinnen. Höchste Zeit also, das eigene zu Hause darauf vorzubereiten. Denn Staub enthält Allergene, die besonders bei Kindern starke Reaktionen auslösen können. Ein Überblick, wie man mit einem Herbstputz den Staub im Kinderzimmer beseitigen kann.

Eine Umfrage der Umweltschutzbehörde der Vereinigten Staaten hat ergeben, dass Menschen in Nordamerika 87 Prozent ihrer Zeit in geschlossenen Räumen verbringen. In Europa sieht die Situation vermutlich nicht anders aus – vor allem nicht, wenn es auf den Winter zugeht. Um sich darauf vorzubereiten, lohnt sich eine Grundreinigung der Innenräume. Insbesondere Staub kann zu einem Problem werden, da sich darin viele Allergene verstecken, die von blossem Auge nicht sichtbar sind. Diese Allergene sorgen bei manchen Menschen für allergische Reaktionen. Kinder sind speziell gefährdet, zumal die Gesundheitsrisiken für Säuglinge durch Schadstoffe im Hausstaub 100-mal grösser ausfallen können als bei Erwachsenen. Deshalb steht beim Herbstputz auch das Kinderzimmer im Mittelpunkt.

Kinder sind speziell gefährdet, zumal die Gesundheitsrisiken für Säuglinge durch Schadstoffe im Hausstaub 100-mal grösser ausfallen können als bei Erwachsenen.

Was alles in Hausstaub stecken kann

Staub ist komplexer, als man vermuten mag. Er besteht aus vielseitigen Komponenten verschiedener Partikelgrössen. Unter anderem lassen sich in Staub menschliche und tierische Haare, Hautschuppen, kleine Insekten, Bakterien, Pilzsporen und Schimmel sowie Hausstaubmilben und deren Kot finden. Die Bestandteile, die Allergikern Mühe bereiten, sind vor allem kleine Insekten, Hausstaubmilben und Hausstaubmilbenkot. Die Hausstaubmilbe mag warme, dunkle und feuchte Orte. Das sind meist die Orte, an denen Staub oft liegen bleibt, da er schwierig zu erreichen ist oder festsitzt. Obwohl Staub mechanisch oder elektrostatisch an Oberflächen haftet, wird er durch Luftbewegungen aufgewirbelt und so immer wieder im Raum verteilt. Die Staubpartikel können dann bis zu 30 Minuten in der Luft hängen bleiben. Durch die mikroskopisch kleine Grösse werden sie unbemerkt eingeatmet; mit einem Ausmass von nur 0,5 bis 5 Mikrometern messen Staubpartikel nur einen Bruchteil des Durchmessers eines menschlichen Haares, der bei ungefähr 50 Mikrometern liegt.

Den Kampf gegen Staub angehen

Um allergischen Reaktionen vorzubeugen, empfiehlt es sich, regelmässig gegen den Hausstaub vorzugehen. Untersuchungen haben gezeigt, dass der beste Umgang mit Staub die vollständige Entfernung aus den Wohnbereichen ist – ganz besonders wenn es sich um ein Kinderzimmer handelt. Ein besonderes Augenmerk sollte man auf das Bett legen. Regelmässiges absaugen der Matratze zusammen mit einem Wechsel und Reinigung der Bettwäsche reduziert nicht nur die Anzahl an Allergenen, sondern entzieht den Hausstaubmilben auch deren Nahrungsgrundlage in Form der Hautschuppen.

Dasselbe gilt ebenso für Vorhänge, Haustierbetten und -decken. Zum Abstauben von Oberflächen eignen sich feuchte Tücher oder ein Staubsauger. Auch Wände sollten wiederkehrend entstaubt werden, da der Hausstaub zum Wachstum von Schimmel beitragen kann. Die Innenseiten von Schränken und Kommoden reinigt man am saubersten, wenn man zuerst den gesamten Inhalt herausnimmt und ein feuchtes Tuch oder einen Staubsauger benutzt. Unbedingt nicht zu vergessen sind erhitzende Oberflächen wie Heizkörper und Lampen. Um diese Gegenstände entsteht durch die sich erwärmende Luft ein Strom, der den Staub im ganzen Raum verteilt. Dass die Hitze der Heizung die im Staub enthaltenen Mikroben abtötet, ist ein Irrglaube. Im Gegenteil: Die Wärme sorgt für eine perfektes Milieu der Hausstaubmilbe. Der Boden sollte erst ganz am Schluss gesaugt werden, damit man den aufgewirbelten Staub der Putzaktivitäten erwischt – und den Boden unter den Möbeln nicht auslassen!

Das passende Gerät erleichtert die Reinigung

Um möglichst effizient staubzusaugen, braucht man nicht einfach eine hohe Saugleistung. Genauso wichtig ist der richtige Umgang mit dem Staubsauger, denn das kann seine Wirkung erheblich steigern. Zum Beispiel bewirkt die Oberfläche, die abgesaugt wird, einen Unterschied in der Saugleistung. Deshalb sollte man schon beim Kauf eines neuen Geräts darauf achten, welche Oberflächen man saugen möchte und wofür die Modelle konzipiert sind. Der passende Staubsauger sorgt dafür, dass leichter und schneller gesaugt werden kann.

Die gängigen Geräte verfügen auch über verschiedene Einstellung je nach Oberfläche. Diese Einstellungen können helfen, wenn man verschiedene Bodentypen zu saugen hat. Je nach Modell gibt es auch unterschiedlich Aufsätze, die einem den Herbstputz erleichtern können. Zum Beispiel werden häufig andere Bodendüsen für Teppichböden oder Aufsätze für Spalten oder Polstermöbel mitgeliefert. Ausserdem ist es äusserst ratsam, sich ein Gerät mit HEPA-Filter anzuschaffen. Diese Filterung verhindert, dass der Staub wieder mit der Abluft des Staubsaugers in den Raum geblasen wird.

Staubsaugen will gelernt sein

Paradoxerweise kann langsames Saugen die Reinigung effizienter machen. Wenn man die Oberflächen behutsam absaugt, hat das Gerät mehr Zeit, den Schmutz aufzusaugen. Auch wenn der Boden oder die Möbel sauber aussehen, kann trotzdem noch versteckter Staub vorhanden sein. Zudem sollte dieselbe Stelle mehrmals abgesaugt werden, um so viel Dreck wie möglich zu entfernen. Ideal sind zwei bis drei Striche, da mehr nicht die gewünschte Steigerung ergeben. Damit der Saugprozess kürzer ist, empfiehlt sich häufiges, aber kürzeres Saugen. So wird verhindert, dass der Staub in den Boden gestampft wird und schwieriger zu entfernen ist. Zu guter Letzt sollte man auch das Reinigungsgerät selbst warten. Ohne regelmässigen Wechsel von Staubbeutel und Filter geht die Saugleistung schnell verloren. Auch bei beutellosen und waschbaren Filtern kann die Saugleistung ohne Wartung leiden. Im Zweifelsfall zeigt ein Blick in die Bedienungsanleitung zusätzliche Schritte für die optimale Wartung auf.

Wie man vor einem gründlichen Herbstputz aufräumt liest man hier.

Text Kevin Meier

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