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Volkskrankheit Prostatavergrösserung – Behandlung mit modernen Methoden

15.03.2021
von SMA

Viele Männer leiden mit zunehmenden Alter an Beschwerden, die durch eine vergrösserte Prostata verursacht werden. Moderne Verfahren ermöglichen eine schonende und effektive Behandlung ohne die Sexualfunktion zu beinträchtigen.

PD Dr. Christian Wetterauer

PD Dr. Christian Wetterauer

Haben Sie sich jemals gefragt, welche Aufgaben die Prostata übernimmt? Die Prostata, die auch Vorsteherdrüse genannt wird, befindet sich direkt unterhalb der Blase und umschlingt die Harnröhre. Sie ist massgeblich an der Spermaproduktion beteiligt und produziert ein Sekret, welches die Beweglichkeit der Spermien ermöglicht.

Bei den meisten Männern vergrössert sich die normalerweise kastaniengrossen Prostata im Laufe des Lebens, was mit unangenehmen Beschwerden einhergehen kann.  Statistisch gesehen besteht schon bei der Hälfte der Männer über 50 Jahre eine Vergrösserung und im Alter von 70 Jahren sind über 70 Prozent der Männer betroffen. Mit weiter zunehmendem Alter wird fast bei allen Männern eine vergrösserte Prostata festgestellt. Die Prostatavergrösserung kann somit als Volkskrankheit bezeichnet werden.

Beschwerden 

Eine vergrösserte Prostata führt nicht zwangsläufig zu Beschwerden, dennoch leiden viele Männer mit zunehmenden Alter darunter.  Bei den auftretenden Beschwerden kann man zwischen sogenannten Reizbeschwerden und Entleerungsstörungen unterscheiden. Bei Reizbeschwerden verspürt man einen ständigen Harndrang, der sich auch nachts bemerkbar machen kann. Es ist keine Seltenheit, dass Betroffene nachts mehrmals die Toilette aufsuchen müssen. Eine Entleerungsstörung macht sich häufig durch einen schwachen Urinstrahl, eine verzögerte Blasenentleerung oder auch Harnstottern bemerkbar. Meistens drückt dabei die vergrösserte Prostata auf die Harnröhre, wodurch das Wasserlösen erschwert oder sogar unmöglich wird. Viele Patienten berichten neben dem störenden Gefühl einer unvollständigen Blasenentleerung auch von einem Nachträufeln.

Abklärung

Männer, die unter solchen Beschwerden leiden, sollten sich unbedingt beim Hausarzt oder einem Urologen vorstellen. Mit Hilfe standardisierter Fragebögen, Ultraschalluntersuchungen und weiteren Untersuchungen kann die richtige Diagnose gestellt und das Ausmass der Erkrankung eingeschätzt werden. In den meisten Fällen handelt es sich bei der Prostatavergrösserung um eine gutartige Vergrösserung, jedoch ist eine jährliche Krebsvorsorgeuntersuchung besonders wichtig, um auch einen Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen. Durch das Abtasten der Prostata und Bestimmung des PSA-Wertes im Blut kann der behandelnde Ärzte die Situation gut einschätzen.

Medikamentöse Behandlung

Je nach Ausprägung der Beschwerden stehen dem Patienten entsprechende Behandlungsmethoden zur Verfügung. Bei geringen Beschwerden kann schon eine Therapie mit pflanzlichen Arzneimitteln wie Kürbiskern- oder Stechpalmextrakten helfen. Führt dies nicht zur erhofften Linderung der Beschwerden wird zunächst medikamentös versucht, die Prostata zu entspannen. Durch die Entspannung der Muskulatur am Blasenausgang soll der Druck auf die Harnröhre gesenkt und so eine bessere Entleerung der Blase erzielt werden. Bei stärkeren Beschwerden ist eine weitere Option, die Prostata mit Hilfe von Medikamenten zu verkleinern. Jedoch ist dabei zu beachten, dass die Medikamente zur Verkleinerung der Prostata in den Hormonstoffwechsel der Drüse eingreifen, indem sie das männliche Sexualhormon blockieren und damit auch die Sexualfunktion beinträchtigen. Wenn die medikamentösen Therapien die Beschwerden nicht ausreichend verbessern oder man eine regelmässige Tabletteneinnahme ablehnt, kann eine operative Behandlung erforderlich sein.

Herkömmliche Operationsmethoden

Bei den allermeisten Patienten ist eine Operation durch die Harnröhre möglich. In diesem Fall kann eine klassische Abtragung mit der Elektroschlinge durchgeführt werden, um die Prostata zu verkleinern. Bei Patienten, die auf blutverdünnende Medikamente angewiesen sind, ist eine Laserbehandlung (z.B. mit dem Greenlightlaser) die richtige Wahl. Hierbei wird das überschüssige Gewebe schrittweise durch die Laserenergie abgetragen und verdampft. Bei besonders grossen Drüsen kann auch eine Ausschälung der Prostata durchgeführt werden. Nachteil der herkömmlichen Operationsmethoden ist, dass diese häufig zur Beinträchtigen der Sexualfunktion mit Verlust des Samenergusses führen.

Moderne Operationsmethoden 

Moderne Operationsmethoden können Prostatabeschwerden Abhilfe leisten, ohne dabei die Sexualfunktion zu beeinträchtigen. Zu den neuen Operationsmethoden gehören zum einen die Rezum-Therapie und das AquaBeam-System.

Rezum: Sanfte Behandlung mit Wasserdampf

Rezum: Sanfte Behandlung mit Wasserdampf

Die Rezum-Therapie ist ein minimalinvasives Verfahren, das ebenfalls durch die Harnröhre durchgeführt wird. Hierbei wird die Prostata mit erhitztem Wasserdampf behandelt.

In der Regel nehmen die Patienten schon nach kurzer Zeit eine Verbesserung der Beschwerden beim Wasserlassen wahr, der volle Effekt der Behandlung ist nach rund drei Monaten zu erwarten. Mit dem Rezum-Verfahren können Prostatabeschwerden sicher und sanft behandelt werden ohne Einschränkungen der sexuellen Funktion in Kauf zu nehmen; die erektile Funktion und der Samenerguss werden bei dieser Methode geschont. Ein weiterer Vorteil ist, dass dieses sanfte Verfahren zumeist im Dämmerschlaf durchgeführt werden kann. Damit eignet sich die Rezum-Behandlung besonders für Patienten, die keine Vollnarkose wünschen und Wert auf den Erhalt der Sexualfunktion legen.

AquaBeam: Schonende Behandlung mit dem Wasserstrahl

AquaBeam: Schonende Behandlung mit dem Wasserstrahl

Das AquaBeam-System ist ein neues und innovatives roboter-assistiertes Verfahren, das ebenfalls durch die Harnröhre durchgeführt wird.  Diese Methode ermöglicht eine besonders schonende, kontrollierte und schnelle Verkleinerung der Prostata. Mit einem Hochdruck-Wasserstrahl wird das überschüssige Gewebe der Prostata abgetragen. Der Operationsroboter garantiert dabei ein Höchstmass an Präzision und ermöglicht die millimetergenaue Abtragung des zuvor festgelegten Gewebes. Da bei diesem Verfahren komplett auf elektrischen Strom oder Hitze verzichtet wird, bleibt das umliegende Gewebe optimal geschont.

Die Behandlung eignet sich insbesondere für grosse Drüsen und dauert in der Regel nur zwischen 20 und 30 Minuten.  Sie hat für die Patienten den Vorteil, dass die Beschwerden schonend und effektiv behandelt werden können, ohne die Sexualfunktion zu beinträchtigen, da die erektile Funktion und der Samenerguss geschont werden können.

Fazit

Viele Männer leiden unter Prostatabeschwerden. Oftmals reichen pflanzliche Heilmittel oder eine medikamentöse Therapie zur Behebung der Beschwerden aus. Sollte eine Operation notwendig werden, stehen schonende minimalinvasive Methoden zur Verfügung. Wählen sie gemeinsam mit ihrem Arzt die für Sie passende Behandlung.

Prostatavergrösserung – Die Antworten auf Ihre Fragen:Wer entwickelt eine Prostatavergrösserung?

  • Männer mit zunehmendem Alter
  • Sie besteht bereits bei ca. 50% der Männer ab 50

Welche Beschwerden kann eine Prostatavergrösserung verursachen?

  • Abgeschwächter, teils unterbrochener Harnstrahl, Harnsperre
  • Starker und häufiger, insbesondere nächtlicher Harndrang
  • Gefühl der unvollständigen Blasenentleerung

Ist die Prostatavergrösserung bösartig?

  • In der Regel handelt es sich um eine gutartige Vergrösserung der Prostata

Wie kann man die Prostatavergrösserung behandeln?

  • Pflanzliche Arzneimittel
  • Medikamentöse Therapie
  • Operative Methoden

Was sind die Vorteile der modernen operativen Behandlungsmethoden?

  • Sanfte Behandlung
  • Schonung der Sexualfunktion

Wie soll ich mich verhalten?

  • Bei Beschwerden unbedingt beim Hausarzt oder dem Urologen vorstellen
  • Regelmässige Check-Ups

Die vorgestellten Verfahren werden allesamt in der Klinik für Urologie des Universitätsspitals Basel angeboten. Interessierte dürfen sich gerne melden.Universitätsspital Basel
Klinik für Urologie
Spitalstrasse 21
4031 BaselTel. +41 61 265 72 80
Fax +41 61 265 76 90
anmeldung.urologie@usb.ch

Eine Antwort zu “Volkskrankheit Prostatavergrösserung – Behandlung mit modernen Methoden”

  1. Herzlichen Dank für die sehr guten Beschreibungen der urologischen Beschwerten. Habe am 30. Juni einen Termin bei Herr Helge Seifert. Ist es möglich, dass Sie mir den Fragebogen zustellen, damit ich diesen bereits ausfüllen kann und abgeben kann?

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