wohnstil in designs denken: welcher wohnstil passt?
Einrichtung Wohnen

In Designs denken: Welcher Wohnstil passt?

18.02.2021
von SMA

Wie man die eigene Wohnung einrichtet ist natürlich Geschmackssache. Das ist auch gut so, denn nicht jedes Interieur muss gleich aussehen. Dennoch gibt es einige typische Wohnstile, die auch im Jahr 2021 sehr beliebt sind. Mit dieser praktischen Übersicht lernt man die Stile kennen und erfährt, wie man die charakteristischen Elemente im eigenen Heim integrieren kann.

Skandinavisch

Skandinavische Einrichtung

Ladenketten wie Ikea mögen zwar grossen Einfluss auf Wohnzimmer in der ganzen Welt haben, aber skandinavisches Design ist viel mehr als das. Dieser Wohnstil keimte im letzten Jahrhundert auf als Reaktion auf den schnörkelhaften Jugendstil. Das nordische Design ist noch immer funktional und simpel, typisch für die heutige skandinavische Formgebung. Das Preisschild ist dabei genauso ein Charakterzug. Dieser Einrichtungsstil beinhaltet auch die Idee des «demokratischen Designs». Diese soziale Bewegung kam nach dem Zweiten Weltkrieg auf und beherzigt das Ideal, dass Möbel bezahlbar sein müssen.

Das (Nord)licht ins Haus bringen

Auf der nördlichen Hemisphäre sind die Tage manchmal erschreckend kurz, weshalb Licht eine Schlüsselfunktion einnimmt. Das bedingt helle Farben wie Weiss, Grau oder Pastelltöne. In Skandinavien findet man auch prächtige Natur, in der viele Texturen vorzufinden sind. Die Favoriten darunter sind Tierfelle, Wolle, Rattan und Holz. Aber damit sich Licht ausbreiten kann, braucht es Platz. Skandinavische Möbel sind deshalb dünn, niedrig und kompakt, wodurch die Innenräume luftig wirken.

Industriell

Industrial Wohnstil

Wo andere Wohnstile häufig schöne Verarbeitung voraussetzen, ist der industrielle Stil offen und kahl. Die verwendeten Materialien sind oft rauer verarbeitet und erinnern an ein Lagerhaus. Nicht überraschend entstand der Stil, als Fabriken in New York zu Apartments umgebaut wurden. Das Ergebnis ist ein hartes, rohes Design, das unfertig wirkt. Rohre und Backsteine bleiben sichtbar, Möbel bleiben unverziert. Beton, Gusseisen und Holz genügen, denn darin liegt der Luxus: Eine industrielle Einrichtung strahlt Ehrfurcht aus.

Die Fabrikhalle im Wohnzimmer

Industrielles Design bleibt eher farblos: Schwarz, Weiss, Grau und ein wenig Braun, eine grössere Farbenvielfalt ist  nicht zu finden. Verwitterte, raue Möbel tun nicht weh. Ganz im Gegenteil. Zerknittertes Leder und oxidiertes Kupfer bieten ein robustes Aussehen, das sich in eine Fabrikumgebung einfügt. Die Kombination aus verschiedenen Materialien erwecken diesen Wohnstil zum Leben. Mattes Holz und Stein neben glänzendem Metall und Leder sorgen für Kontraste.

Boho-chic

BohoChic Einrichtung

«Boho» verweist auf die französischen Bohémiens, Künstler, die nomadenartig durch Europa reisten. Giesst man diesen wandernden Lebensstil in eine Einrichtung, resultiert daraus ein expressiver Wohnstil frei von Regeln. Alle Farben passen zusammen, Muster beissen sich nicht. Der Begriff «chic» macht derweil den Unterschied zwischen Boho-Einrichtung und Chaos. Farbe ist überschwänglich vorhanden, zum Beispiel in Verbindung mit glänzenden Oberflächen. Diese stechen schön zwischen natürlichen Materialien wie Holz, Sisal und Rattan heraus.

Das schicke Leben

Boho-chic ist behaglich. Je mehr Kissen auf dem Sessel, desto besser. Ein paar weiche Teppiche verträgt es auch, solange kein Überschuss abschreckend wirkt. Übrigens erzählt jedes Dekostück eine Geschichte: Reisesouvenirs, Lieblingsbücher und Erbstücke sind der ideale Klimbim, um das Interieur einzigartig zu gestalten. Genauso kann man Pflanzen für eine lebendige Wohnung integrieren. Wie bei Farben und Mustern gilt hier auch: Alles geht, nichts muss.

Mid-Century Modern

Mid-Century Modern Wohnstil

Obwohl dieser Wohnstil mitten im letzten Jahrhundert entstand, ist Mid-Century Modern immer noch populär. Das simple, funktionale Design wehte nach dem Zweiten Weltkrieg aus Deutschland nach Amerika, um von dort aus die Welt zu erobern. Der Stil schreit Fünfziger und Sechziger. Dennoch unterscheidet er sich von einer puren Retro-Einrichtung durch die Vermeidung von hellen Oberflächen und Kunststoffen.

Die Vergangenheit in modernem Gewand

Dank dem Überfluss an Holz und modernen Möbeln liegt dieser Stil immer im Trend. Das viele Dunkelbraun des Holzes kontrastiert schön mit hellfarbenen Elementen wie Gold oder Glas. So entsteht eine Balance zwischen dunklen Akzenten und luftigem Design. Mid-Century schöpft Inspiration aus dem skandinavischen Design. Deshalb finden auch hier simple, schlanke Möbel Platz. Mit der Wahl von Retro-Einrichtungen muss man sich aber nicht zurückhalten. Denn der Wohnstil gehört in dieselbe Epoche. Alles, was Retro ist, passt also auch in Mid-Century Modern.

Ländlich

Ländlicher Wohnstil

Eine ländliche Einrichtung erinnert an rurale Landschaften, aber man findet dieses Design auch öfter in Städten wieder. Das rustikale, robuste Konzept ist charmant und trotz des bäuerlichen Charakters strahlt es Klasse aus. Weil dieser Stil der Atmosphäre eines Bauernhofes nacheifert, braucht er Platz. Dadurch wirkt der ländliche Wohnstil schlicht, aber niemals leer. Warme Farben und natürliche Materialien kreieren schnell ein gemütliches und angenehmes Gefühl.

Die natürliche Landschaft einbringen

Der ländliche Wohnstil ist ehrlich. Die verwendeten Stoffe sind oft unbehandelt oder deutlich restauriert, was in unlackierten Oberflächen und Second-Hand-Möbel mündet. Das Gefühl, draussen zu sein, wird durch die natürlichen Farben von Sand und Lehm imitiert. Dazu bringen Grüntöne zusammen mit echten Pflanzen Leben in das Interieur. Grosse Möbelstücke können offene Räume auffüllen. Dazu passen Dekorationen aus Wolle, Schilf oder Leinwand-Textilien.

Minimalistisch

Minimalistischer Wohnstil

Minimalismus ist eher eine allgemeine Leitlinie als ein veritabler Stil. Diese Leitlinie kann aber an alle Interieurs angepasst werden. «Less is more», ist der Grundsatz. Dennoch ist der minimalistische Wohnstil mehr als nur uni Farben und kaum Verzierungen. Die Kunst liegt darin, mit so wenigen Elementen wie möglich, so viel Atmosphäre wie möglich zu zaubern. Typisch für japanische Designs ist das Schlagwort Ruhe. Eine Zen-Einrichtung kommt Aufregung zuvor und kreiert eine Oase der Beruhigung.

Schlicht, einfach, simpel

In einem minimalistischen Design findet nur das Nötigste Platz. Auf dem Sessel liegen keine Extra-Kissen und Dinge, die auf Schränken stehen, verstaut man besser darin. Alles ist sauber und schlicht. Die häufigsten Materialien sind dann auch Glas, Metall und poliertes Holz. Ein simpler Wohnstil braucht viel natürliches Licht. Helle Farben mit grossen Fenstern sind ideal und fördern einen eleganten und warmen Eindruck.

Text Baldwin Verhoeven
Übersetzung aus dem Niederländischen Kevin Meier

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