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Die Weichensteller für eine nachhaltige Mobilität

17.08.2023
von SMA

Die Reduktion der CO2-Emissionen gehört zu den dringendsten gesellschaftlichen Herausforderungen überhaupt. Die dafür notwendige Dekarbonisierung des Verkehrs wirft viele Fragen auf. AFRY Schweiz liefert die notwendigen Antworten – und setzt dabei auf Erfahrung, Fachwissen sowie modernste digitale Hilfsmittel. «Fokus» sprach mit Marcel Winter, Leiter Infrastruktur der AFRY Schweiz.

Marcel WinterLeiter Infrastruktur Schweiz, Country Manager Schweiz bei AFRY

Marcel Winter
Leiter Infrastruktur Schweiz, Country Manager Schweiz bei AFRY

Marcel Winter, inwiefern ist AFRY Schweiz im Bereich der Mobilität tätig?

Der Anspruch von AFRY besteht darin, gemeinsam mit unserer Kundschaft nachhaltige sowie moderne Lebensräume zu schaffen und damit Nachhaltigkeit auf allen Ebenen zu fördern. Zu diesem Zweck sind wir auch im Feld der Mobilität in mehrfacher Hinsicht aktiv: So erbringen wir breite, interdisziplinäre Dienstleistungen. Dazu gehören auch Verkehrskonzepte inklusive Knotenberechnungen sowie das Simulieren von Verkehrsflüssen. Ausserdem erbringen wir auch Planungsleistungen zur konkreten Steuerung des Verkehrs: Basierend auf unseren Konzepten und Analysen kann das zum Beispiel bedeuten, dass wir über Ampelsysteme an neuralgischen Punkten gezielt den Verkehrsfluss steuern. Parallel dazu fokussieren wir uns auch auf den Infrastruktur- und Energiebereich. Dort planen wir beispielsweise sämtliche Aspekte von Bahn- oder Traminfrastrukturen, vom Trasseebau über die Planung von Tunnel, Brücken und gesamte Bahnhöfe inklusive ihrer Ausrüstung hin zur Versorgung mit Energie. Und im Bereich der Strassenverkehrs- und Energieinfrastrukturen sind wir ebenfalls stark vertreten. Nebst den Bauwerken behandeln wir auch sämtliche Umweltaspekte.

Sie haben die Lenkung von Verkehrsflüssen angesprochen. Wie kommen Sie zu den dafür notwendigen Daten?

In diesem Zusammenhang spielt natürlich die Digitalisierung eine Schlüsselrolle. Mithilfe moderner Sensorik sowie hoch entwickelten Kameras erfassen wir die Verkehrsströme. Anschliessend werden diese IoT-Daten («Internet of things»-Daten) auf unserer selbst entwickelten digitalen Plattform AFRY e-DAP verarbeitet. Diese erlaubt es uns, komplexe Simulationen durchzuführen und sogenanntes «Predictive Modelling» zu betreiben. Das bedeutet, dass man mithilfe digitaler Modelle faktenbasierte Voraussagen zu realen Ereignissen treffen kann. Diese Werkzeuge machen es uns möglich, Verkehrssteuerungsmassnahmen und -anlagen im virtuellen Raum zu testen und so die bestgeeigneten Massnahmen zu identifizieren.

Können Sie uns mehr zur IoT-Plattform von AFRY erzählen?

Bei AFRY e-DAP handelt es sich um eine Cloud-basierte Digital-Twin-Web-Plattform, die entweder historische Daten oder Echtzeitfelddaten benutzt, um unsere Kundschaft bei der effektiven Entscheidungsfindung zu unterstützen. Die grösste Herausforderung besteht dabei darin, die Schnittstellen zu beherrschen, sprich, die Daten aus der realen Welt ohne Sollbruchstellen in unsere digitalen Modelle zu überführen. Diese komplexe Aufgabe übernehmen wir für unsere Kundschaft, zu der unter anderem die öffentliche Hand gehört. Die Energie- und Mobilitätsfragen, die wir mit AFRY e-DAP adressieren können, sind faszinierend. Ein simples Beispiel: Nehmen wir an, wir wollen im Rahmen eines Projektes die Beleuchtung in Strassentunneln optimieren. Nun können wir unter anderem simulieren, wie praktikabel es ist, wenn bei geringem Verkehrsaufkommen das Licht bei Nicht-Befahren des Tunnels abgeschaltet wird. Oder wir analysieren, ob das Licht mit einem Fahrzeug «mitwandern» soll. Um dies umzusetzen, benötigen wir Sensoren, KI-Programme sowie weitere Hilfsmittel, deren Daten allesamt bei AFRY e-DAP zusammenlaufen.

Die aktuelle Diskussion um eine nachhaltige Mobilität kann nicht ohne das Thema «E-Mobility» geführt werden.

Das stimmt, und auch in diesem Bereich bringen wir von AFRY uns ein, unter anderem im Feld der Ladeinfrastrukturen. So haben wir unter anderem gemeinsam mit den Betreibern städtischer Busflotten Projekte umgesetzt, die es dem Betreiber erlauben, die Fahrzeuge im Depot zu laden. Dieses Vorhaben erscheint vielleicht auf den ersten Blick trivial, doch es birgt zwei zentrale Herausforderungen: Zum einen steht die Frage im Raum, wie man einen dicht-getakteten Tagesbetrieb gewährleisten und dabei die notwendigen Ladezeiten einhalten kann. Um dies zu schaffen, müssen die Fahrzeuge auch unterwegs geladen werden können. Die zweite Challenge betrifft den Betrieb der Busdepots an sich: Diese dienen nun nicht mehr «nur» der Verwahrung und Unterhalt der Fahrzeuge, sondern müssen technisch umgerüstet werden, was eine ganze Reihe an Anpassungen voraussetzt. So müssen etwa die Raumkonzepte und die Energieversorgung neu angedacht sowie neue Brandschutzthemen berücksichtigt werden. Das führt die Depotbetreibenden vor ganz neue Herausforderungen, wobei wir sie natürlich tatkräftig unterstützen.

Und wie unterstützt AFRY den Wandel des Individualverkehrs hin zur Elektromobilität?

Hier sind wir vornehmlich bei der Planung und strategischen Erweiterung von öffentlich zugänglichen Infrastrukturen tätig. Dabei kann es sich zum Beispiel um das Ausstatten von Autobahnraststätten oder Tankstellen mit E-Mobility-Ladestationen handeln. Wir unterstützen aber auch Elektrifizierungsinitiativen der Automobilhersteller, die ihre Filialnetze entsprechend ausrüsten und aufwerten möchten. Generell werden wir in den kommenden Jahren erleben, dass immer mehr öffentliche Räume die Möglichkeit bieten werden, E-Fahrzeuge aufzuladen.

Welche weiteren dringenden Themen beschäftigen die Kundinnen und Kunden von AFRY?

Das Thema der Bewilligungen ist ein akutes, besonders dann, wenn ein Kundenunternehmen seine Lösung schnell hochskalieren möchte. Bleiben wir beim Tankstellen-Beispiel: Möchte man sinnvollerweise einen Grossteil oder sogar sämtliche Filialen für die E-Mobilität rüsten, sprechen wir schnell von Dutzenden oder gar Hunderten Standorten. Die technische Umsetzung lässt sich hochskalieren, doch der Bewilligungsprozess durch die politischen Instanzen behandelt jeden einzelnen Standort als individuelles Projekt. Und da je nach Lage eines Tankstellenstandorts andere Regulationen zur Anwendung kommen, stellt dieses Vorgehen noch einen erheblichen Bremsklotz dar.

Basierend auf unseren Konzepten und Analysen kann das zum Beispiel bedeuten, dass wir über Ampelsysteme an neuralgischen Punkten gezielt den Verkehrsfluss steuern. Marcel Winter

Wie kann AFRY hier unterstützen?

Nebst unseren planerischen und strategischen Dienstleistungen nehmen wir unserer Kundschaft auf Wunsch auch solche behördlichen Prozesse ab. Unser Vorteil besteht darin, dass wir 18 Standorte in der Schweiz betreiben und unsere rund 1000 Mitarbeitenden gut verteilt sind. Damit können wir sämtliche Regionen ideal abdecken.

Welche zentralen Themen sehen Sie hinsichtlich Mobilität und Verkehr künftig auf die Schweiz zukommen?

Unsere Verkehrsinfrastruktur wurde stark autozentriert konzipiert und umgesetzt. Angesichts der steigenden Bevölkerungszahl werden wir entscheiden müssen, ob wir dem Individualverkehr hierzulande überhaupt noch so viel Platz einräumen können. Bevor London 2003 die Citymaut eingeführt hat, lag die gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit in Hauptverkehrszeiten bei unter fünf Stundenkilometern. Da stellt sich die Frage, ob sich dieser Verkehrsfluss lohnt, wenn man praktisch gleichschnell zu Fuss unterwegs ist. Solche datenbasierten Erkenntnisse können dazu beitragen, die Verkehrsdiskussion etwas weniger emotional zu führen, wozu wir ebenfalls gerne unseren Beitrag leisten. Dass die Dekarbonisierung die Zukunft der Mobilität darstellt, erachten wir allerdings als diskussionslos: Behörden und Private werden immer stärker in der Verantwortung stehen, ihre CO2-Emissionen abzusenken. Hier nimmt der Verkehr, Verursacher (ohne Flug- und Schiffsverkehr) von einem Drittel aller Treibhausgase in der Schweiz, eine Schlüsselrolle ein. Nebst dem Personenverkehr stellt auch der zunehmende Warenverkehr auf den Schweizer Stassen und die Feinverteilung in den Städten eine grosse Herausforderung dar. Lösungen wie Cargo sous terrain können diesbezüglich Abhilfe schaffen, an der AFRY seit der ersten Stunde strategisch und in der planerischen Umsetzung massgeblich beteiligt war.

Kann die Digitalisierung dabei helfen?

Auf jeden Fall, allerdings ist sie eher ein Befähiger statt eines zentralen Treibers. Doch das Potenzial digitaler Ansätze für eine nachhaltigere Mobilität ist enorm. Hier können wir von AFRY uns auf ein weitreichendes und umfassendes Ökosystem stützen. Unsere Technologie- und Industriepartner versorgen uns mit relevanten Informationen und Daten – und diese sind wiederum essenziell, um die stetig komplexer werdenden Zusammenhänge nachvollziehbar und antizipierbar zu machen. Genau dies werden wir in Zukunft tun, um den Wandel hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft zu beschleunigen. Ganz der Mission von AFRY entsprechend.

Über AFRY

AFRY ist ein national und international tätiges Unternehmen in den Bereichen Engineering, Design und Beratung. Weltweit arbeiten engagierte Expertinnen und Experten aus den Bereichen Infrastruktur, Industrie und Energie daran, nachhaltige Lösungen für zukünftige Generationen zu schaffen. In der Schweiz beschäftigt AFRY 1000 Fachleute, weltweit sind es 19 000. Hierzulande betreibt das Unternehmen 18 Standorte und ist in allen vier Sprachregionen tätig.

Weitere Informationen finden Sie unter www.AFRY.ch
Logo afry

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