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Krankes Kind: Das Bauchgefühl ist oft ein guter Ratgeber

07.05.2012
von SMA

Typische Kinderkrankheiten wie Masern, Mumps, Röteln sind durch die Impfungen selten geworden. Dafür nehmen bei Kindern chronische Krankheiten wie Allergien oder Asthma zu. 

Werden Kinder krank, sind Mütter und Väter schnell einmal besorgt und unsicher, ob sie nicht doch den Arzt einschalten sollen. «Hören Eltern auf ihr Bauchgefühl, reagieren sie aber meistens richtig», weiss die Zürcher Schularzt-Co-Leiterin Silke Schmitt Oggier. 

Oft zeigen einem die Kinder selber, wie «ernst» es ist. Leidet ein Kind nicht unter Schulangst und geht es im Allgemeinen gerne zur Schule, will es oft nur dann zu Hause bleiben, wenn es sich nicht gut fühlt. Dann sollten Eltern ihr Kind auch zu Hause ausruhen lassen, und mit Hausmittelchen, Schonkost und einer Extraportion Zuwendung wieder gesund pflegen. 

Silke Schmitt rät Eltern, den Kinderarzt um Rat zu fragen, wenn der Allgemeinzustand eines Kindes sehr schlecht ist. Faktoren sind, wenn das Kind nicht mehr isst und trinkt, aussergewöhnlich viel schläft oder unter stark wässrigen Brechdurchfällen leidet. Auch wenn Säuglinge Fieber mit einer Körpertemperatur von 38,5 Grad oder mehr bekommen, sollte man den Arzt konsultieren.

Wenn Säuglinge Fieber mit einer Körpertemperatur von 38,5 Grad oder mehr bekommen, sollte man den Arzt konsultieren.

«Bei älteren Kindern mit Fieber hingegen können Eltern ihren Sprösslingen zunächst eventuell ein Zäpfchen geben und den weiteren Krankheitsverlauf abwarten», so die Kinderärztin. Fit für die Schule sind die Kinder meist wieder, wenn sie ohne Medikamente einen Tag lang fieberfrei sind und sich wieder gut fühlen. 

Wann ein Arztbesuch nötig wird

Kinderkrankheiten wie Masern, Mumps, Röteln, wilde Blattern, aber auch anderen Infektionskrankheiten wie Scharlach, Angina, Keuchhusten, Mittelohrentzündung und Hirnhautentzündung gehören zwingend in ärztliche Obhut. In diesen Fällen muss der Arzt entscheiden, ob die Krankheit mit Antibiotika behandelt werden muss oder, wie oft im Falle einer Hirnhautentzündung, sogar eine Überweisung ins Spital nötig ist. Bei vielen dieser schweren Infektionskrankheiten ist auch eine ärztliche Nachbetreuung wichtig, um schwere Folgekrankheiten zu vermeiden. 

Nicht versäumen, den Arzt zu konsultieren, sollten Eltern, wenn Kinder unter chronischen Krankheiten leiden. Bei Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten etwa ist es wichtig, herauszufinden, worauf ein Kind allergisch reagiert. So kann das Allergen gemieden und die Allergie frühzeitig richtig behandelt werden. Das hilft, Folgekrankheiten zu verhindern, etwa dass sich aus einem Heuschnupfen ein Asthma entwickelt. 

Verschiedene Ursachen

«Jede Familie sollte ab der Geburt des Kindes einen Kinderarzt haben, den sie bei Bedarf auch mal nur telefonisch um Rat fragen können», empfiehlt die Schularzt-Co-Leiterin Susanne Stronski Huwiler. Viele Krankheiten haben mehrere Ursachen, können körperlich-, seelisch- oder auch entwicklungsbedingt sein. Um herauszufinden, was die Beschwerden verursacht, braucht es eine breite medizinische Ausbildung, wie sie die Pädiater haben. Eltern sind daher gut beraten, wenn sie auch bei psychischen Problemen ihres Nachwuchses, wie Schulangst oder ADHS, zuerst den Kinderarzt aufsuchen. 

Text: Claudia Benedetti

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