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Die Macht der Freundschaft

17.07.2019
von Chantal Somogyi

«Freunde kommen und gehen, aber nur die wahren bleiben», so lautet ein bekanntes Sprichwort. Am 30. Juli 2019 wird der Internationale Tag der Freundschaft gefeiert. Der Gedenktag erinnert an die Bedeutung der Verbundenheit zwischen Personen, Ländern und Kulturen.

Freundschaft bedeutet gegenseitige Zuneigung und ein Verhältnis von Menschen zueinander, die sich durch Sympathie und Vertrauen auszeichnet. Beziehungen haben also eine wichtige Bedeutung für Menschen und Gesellschaften. Schon antike Philosophen wie Aristoteles haben sich mit der Bedeutung der Freundschaft auseinandergesetzt. Der Gedenktag geht aber auf die Initiative Cruzada Mundial para la Amistad zurück, die 1958 in Paraguay zustande kam. Unabhängig davon wurden in anderen Ländern Tage zu Ehren der Freundschaft durchgeführt. Der Internationale Tag der Freundschaft wurde schliesslich am 27. April 2011 durch die Versammlung der Vereinten Nationen festgelegt. Der Tag dient dazu, dass UN-Organisationen andere Organisationen, die Zivilgesellschaft und Personen bezüglich kulturellen Gepflogenheiten und sonstigen örtlichen Gebräuchen in den Einklang bringt.

An der Seite eines guten Freundes kann man authentisch sein, sich bedenkenlos öffnen und dem Gegenüber vertrauen

Zu Ehren der Freundschaft

Jeder Mensch braucht einen Gefährten an seiner Seite. Schon in jungen Jahren ist das Interesse da, Beziehungen zu knüpfen. Die systemische Beraterin und Sozialarbeiterin Sylvia Sperka bekräftigt deshalb: «Freunde geben das Gefühl, einer Gemeinschaft anzugehören, was ein Grundbedürfnis des Menschen ist.» Kameraden helfen, schwierige Situationen im Leben zu meistern. Je mehr Zeit man miteinander verbringt, desto stärker das Bündnis. Das ist die Kraft der Freundschaft. Der Gedenktag erinnert Menschen an die Wichtigkeit von Kameraden. Manche verschicken deswegen Karten oder nutzen soziale Netzwerke. In einigen Ländern treffen sich Vertraute zum Essen und zum Feiern. In vielen Kulturen symbolisiert man das Bündnis zudem durch den Austausch von Freundschaftsbändern. Indem man mit seinen Genossen etwas unternimmt oder ihnen zeigt, wie sehr man die Beziehung schätzt, kann jeder an diesem Tag die Kameradschaft feiern. Zudem stärken verschiedene Aktivitäten und Events die internationale Gemeinschaft. Die Solidarität, das gegenseitige Verständnis und die Versöhnung werden dadurch gefördert. 

Das Bündnis aufrechterhalten

Das Vertrauen bildet die Basis einer Freundschaft. Ehrlichkeit und Verlässlichkeit zahlen sich aus. Missbrauchtes Vertrauen bedeutet oft das Ende einer Kameradschaft. In der Authentizität liegt die Kraft, denn ein Mensch will so gemocht werden, wie er ist. «An der Seite eines guten Freundes kann man authentisch sein, sich öffnen und dem Gegenüber vertrauen», verdeutlicht Sylvia Sperka. Den Freunden Aufmerksamkeit zu zeigen, schadet nie. Es ist empfehlenswert, dem Gegenüber zuzuhören und es aussprechen zu lassen. Treffen und gemeinsame Erlebnisse sollte man dabei nicht vergessen. Auch das Senden von Nachrichten kann einem Gefährten Freude bereiten. Ein faires Geben und Nehmen und gegenseitiges Interesse sind in einer Beziehung besonders wichtig. Kritik sollte man akzeptieren. Auch das Verzeihen von Fehlern ist nötig, damit eine Freundschaft bestehen kann. Das Bündnis stärkt sich, wenn man für jemanden da ist in guten sowie in schlechten Zeiten. Wichtige Tage wie Geburtstage dürfen natürlich auch nicht in Vergessenheit geraten. 

Freunde geben das Gefühl, einer Gemeinschaft anzugehören, was einem Grundbedürfnis des Menschen entspricht.

Mit Verbündeten leichter durchs Leben

Freunde tun dem Menschen gut. Schafft man es, harmonische Beziehungen aufzubauen, steigert sich das Wohlbefinden. Wer vertraute Menschen an seiner Seite hat, kann mit Herausforderungen leichter umgehen. Zudem wird das Selbstwertgefühl durch Freundschaften gestärkt. Man sieht sich selbst in einem positiveren Licht und kann besser mit Stresssituationen umgehen.

Wer stabile Beziehungen hat, lebt glücklicher und gesünder, als jemand, der sich von sozialen Kontakten isoliert. Je höher die soziale Interaktion, desto geringer ist das Risiko an Depressionen zu erkranken. Kanadische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass bereits ein einziger guter Freund genügt, um die Wahrscheinlichkeit deutlich zu senken. Zu einer Freundschaft gehört auch der gemeinsame Sinn für Humor. Das Immunsystem wird durch das Lachen gestärkt. Gemäss Sylvia Sperka hat sich in der Altersforschung gezeigt, dass ein lebendiger und intakter Freundeskreis wichtig für ein zufriedenes, langes und gesundes Leben ist. Auch in der Demenzforschung weisen Freundschaften einen positiven Effekt nach. Sylvia Sperka erklärt: «Freundschaften fordern das Gehirn und halten es in Schwung.» In diesem Sinne regt der Internationale Tag der Freundschaft nicht nur unsere Beziehungen, sondern auch unseren Verstand an.

Text Chantal Somogyi

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