mädchen spielt businessman. symbolbild traumjob
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Karriere Bildung

Dem Traumjob auf der Spur

16.03.2024
von Linda Carstensen

Nach der obligatorischen Schulzeit erleben Schüler:innen eine spannende, aber auch sehr herausfordernde Zeit. In dieser Phase müssen sie entscheiden, wie sie ihre berufliche Zukunft gestalten wollen. «Fokus» zeigt auf, dass es für junge Menschen zahlreiche Möglichkeiten gibt, ihren Traumjob zu finden.

Einer der ersten Schritte auf dem Weg zum Traumjob ist die Wahl des Bildungswegs. In der Schweiz haben Schüler:innen verschiedene Optionen:

  1. Berufliche Grundbildung (Lehre): Dieser Weg ermöglicht es Schüler:innen, in einem bestimmten Berufsfeld ausgebildet zu werden, während sie gleichzeitig in einem Unternehmen arbeiten. Nebst der zweijährigen Lehre, die zum eidgenössischen Berufsattest (EBA) führt, gibt es auch drei- bis vierjährige Grundausbildungen, die zum eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) führen. Es gibt etwa 180 EFZ-Berufe und 60 EBA-Berufe, die den Zugang zu sehr unterschiedlichen Berufsfeldern ermöglichen. Eine Alternative zur klassischen Lehre bei einem Betrieb bietet die schulisch organisierte Grundbildung (SOG). Nach beispielsweise zwei Ausbildungsjahren an einer Schule, bewirbt man sich auf eine Praktikumsstelle in einem Unternehmen. Beim Abschluss erhalten Schüler:innen dann ebenfalls ein EFZ-Zertifikat.
  2. Maturitätsschule: Schüler:innen, die eine akademische Laufbahn anstreben, können sich für die Maturitätsschule entscheiden, um sich auf die Hochschulreife vorzubereiten. Dieser Weg eröffnet die Möglichkeit, jede beliebige Studienrichtung an einer Universität oder Fachhochschule zu studieren.
    Berufsmaturität: Die Berufsmaturität kombiniert berufliche Bildung mit allgemeiner Bildung und ermöglicht Schüler:innen, sowohl einen beruflichen Abschluss als auch die Hochschulreife für ausgewählte Studienrichtungen zu erlangen.
  3. Zehntes Schuljahr: Das zehnte Schuljahr bereitet Jugendliche auf verschiedene Berufe im technischen, kaufmännischen, sozialen oder medizinischen Bereich vor. Es eignet sich zur Vorbereitung auf eine weiterführende Schule wie das Gymnasium, die Fachmittel-, Handels- oder Berufsmaturitätsschule sowie als Berufsvorbereitungs- oder Zwischenjahr.
  4. Sprachaufenthalt: Wenn es finanziell drin liegt, ist ein Sprachaufenthalt für junge Erwachsene immer eine gute Möglichkeit. Dabei können sie ihre Sprachkenntnisse vertiefen, eine neue Sprache lernen und gleichzeitig die Kultur eines Landes kennenlernen. Ausserdem ist ein mehrmonatiger Aufenthalt im Ausland für Jugendliche häufig eine Herausforderung, die viel zur Entwicklung ihrer Persönlichkeit und Selbstständigkeit beitragen kann.

Praktikum und Arbeitserfahrung

Für junge Erwachsene ist es oft hilfreich, vor, während oder auch nach der Grundausbildung Praktika zu absolvieren und berufliche Erfahrungen zu sammeln. Diese ermöglichen Absolvent:innen einer Berufslehre oder Maturität, einen Einblick in verschiedene Branchen zu gewinnen und ihre eigenen Interessen und Fähigkeiten besser zu verstehen. Praktika bieten auch die Gelegenheit, wertvolle Kontakte in der Arbeitswelt zu knüpfen, die später bei der Jobsuche von Nutzen sein können.

Berufsberatung und Selbstreflexion

Um den eigenen Traumjob zu finden, ist es wichtig, dass junge Menschen Zeit in Selbstreflexion investieren. Schüler:innen sollten darüber nachdenken, was sie im Leben wirklich begeistert und motiviert und worin sie gut sind. Berufsberatungsstellen in Schulen und Bildungseinrichtungen können dabei helfen, Interessen, Stärken und Schwächen zu identifizieren. Eine professionelle Beratung kann Schüler:innen unterstützen, realistische Karriereziele zu setzen und den richtigen Weg dorthin zu finden.

Networking und Onlinepräsenz

In der heutigen digitalen Welt ist es wichtig, eine starke Onlinepräsenz aufzubauen. Schüler:innen können soziale Medien wie LinkedIn nutzen, um Kontakte in ihrer Branche zu knüpfen, an relevanten Diskussionen teilzunehmen und sich über aktuelle Trends und Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Networking- und Branchenveranstaltungen sind ebenfalls gute Gelegenheiten, um potenzielle Arbeitgeber kennenzulernen.

Tipps, um Schüler:innen bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen

Die Unterstützung von Eltern und Lehrpersonen spielt eine bedeutende Rolle bei der Entscheidungsfindung ihrer Kinder. Hier sind einige Tipps, wie wichtige Bezugspersonen junge Erwachsene in diesem entscheidenden Prozess unterstützen können.

  • Offene Kommunikation: Vertrauensvolle Kommunikationsatmosphäre schaffen, in der Kinder sich frei fühlen, über ihre Interessen, Stärken und Ambitionen zu sprechen. Aktives Zuhören ist wichtig.
    Ermutigung zur Selbstreflexion: Kindern sollte dabei geholfen werden, sich selbst besser kennenzulernen. Eltern sollten mit ihnen über ihre Interessen, Hobby und Leidenschaften sprechen.
    Bildungs- und Karriereoptionen erkunden: Gemeinsam mit den Kindern können sich Eltern über die verschiedenen Bildungs- und Karrierewege informieren. Schulveranstaltungen, Messen und Workshops können besucht werden, um mehr über diese Möglichkeiten zu erfahren.
  • Berufsberatung: Schulberater:innen oder professionelle Berufsberater:innen können fachkundige Unterstützung und Ratschläge bieten.
  • Realistische Erwartung: Eltern und Lehrpersonen sollten Kinder ermutigen, realistische Erwartungen an sich selbst zu haben und sich nicht zu sehr von äusseren Erwartungen beeinflussen zu lassen. Jede:r hat unterschiedliche Fähigkeiten und Interessen und es ist wichtig, diese individuellen Unterschiede anzuerkennen.
  • Förderung von Fähigkeiten: Kinder sollten bei der Entwicklung von Schlüsselkompetenzen wie kritischem Denken, Kommunikation und Problemlösungsfähigkeiten unterstützt werden. Auch gute Sozialkompetenzen und das Offen-sein für Neues erweisen sich als grosse Vorteile bei der Jobsuche.
  • Finanzielle Planung: Eltern sollten mit ihren Kindern über die finanziellen Aspekte der Bildungs- und Karriereentscheidungen sprechen.
  • Geduld und Unterstützung: Für Kinder ist es wichtig zu spüren, dass sie unterstützt werden, auch wenn sie ihre Meinung ändern. Verständnis zu zeigen für Unsicherheiten und Ängste, kann junge Menschen motivieren, mutige Entscheidungen zu treffen.
  • Entscheidungen respektieren: Am wichtigsten ist es, dass Eltern die Entscheidungen ihrer Kinder respektieren, auch wenn sie anders sind, als sie es sich vorgestellt haben. Kinder sollen ihren eigenen Weg finden und ihre Leidenschaften verfolgen.

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