Etwas bewegen und mit der Arbeit Teile der medizinischen Grundversorgung in der Schweiz prägen? Die Apothekenberufe haben eine tragende Rolle im Schweizer Gesundheitswesen. Eine Übersicht über diese spannenden und vielseitigen Berufe!
Fachfrau und Fachmann Apotheke EFZ
Man nutzt das Wissen, um die Kundinnen und Kunden individuell zu beraten und die entsprechenden Dienstleistungen, Produkte und Medikamente zu empfehlen. Man arbeitet eng mit Apothekerinnen und Apothekern zusammen und hat vielseitigen Kontakt zu gesunden oder kranken Kundinnen und Kunden. In einer Apotheke mit Labor stellt man verschiedenste Arzneimittel her wie zum Beispiel Teemischungen, Salben, Verdünnungen oder individuelle Hausspezialitäten und Rezepturen.
Apotheker:in
Man ist die Fachperson für Medikamente und deren Anwendung! Man hat engen Kontakt zu gesunden oder kranken Menschen, welche man gerne berät. Man kann auch im Spital oder in der Forschung und Industrie arbeiten, wo man beispielsweise neue Medikamente entwickelt oder spezielle Präparate herstellt. Ausserdem kann man einen Lehrauftrag an einer Universität ausführen und angehende Pharmazeutinnen und Pharmazeuten unterrichten.
Beratung – Begleitung – Behandlung
Gesundheit, Krankheit, Wohlbefinden – die Apothekenteams beraten, behandeln und begleiten ihre Kundinnen und Kunden kompetent und schnell. Dazu ist kein Termin und auch nicht zwingend ein Arztrezept nötig. Bei allen Fragen rund um die Gesundheit sind Apotheken eine der ersten Anlaufstellen. Auch bei einer akuten Erkrankung ist es oft nicht nötig, die Notfallaufnahme aufzusuchen. Viele Gesundheitsanliegen können einfach und bequem direkt in der Apotheke besprochen und gelöst werden. Denn die rund 1800 Apotheken in der Schweiz bieten eine unkomplizierte erste Anlaufstelle für die Bevölkerung. Dank der guten geografischen Verfügbarkeit und der kundenfreundlichen Öffnungszeiten sind die Apotheken leicht zugängliche Anbieter der medizinischen Grundversorgung und bestens in das öffentliche Gesundheitssystem integriert. Sie bieten bei leichten akuten Beschwerden oder kleinen Verletzungen wertvolle Hilfe an. Apothekerinnen und Apotheker können und dürfen aber noch viel mehr. Gerade im Bereich der Prävention – insbesondere beim Impfen – stehen in der Apotheke zahlreiche medizinische Dienstleistungen zur Verfügung.
Das Vertrauen in die Apothekenteams ist gross
Die Schweizer Bevölkerung beurteilt die gesundheitliche Erstversorgung durch die Apotheken sowohl in der Stadt wie auf dem Land als besonders gut. Das geht aus der repräsentativen Bevölkerungsbefragung hervor, welche das Forschungsinstitut Sotomo im Jahr 2022 durchgeführt hat. In allen Regionen befinden 92 Prozent der Befragten das Angebot an Apotheken als gut bis sehr gut. Apotheken besitzen nach den Ärztinnen und Ärzten das zweitgrösste Vertrauen, wenn es um die Beratung bei kleineren Gesundheitsproblemen geht.
Über die Zukunft der Apothekenberufe
Apotheken in der Schweiz spielen eine immer wichtigere Rolle in der medizinischen Grundversorgung. So ist es z. B. bei leichten akuten Beschwerden oder kleinen Wunden nicht immer nötig, einen Arzttermin zu vereinbaren oder den Notfall eines Spitals aufzusuchen. Denn bei Fragen rund um Gesundheit, Krankheit und Wohlbefinden berät, behandelt und begleitet das Apothekenteam seine Kundinnen und Kunden kompetent und schnell und bietet damit eine unkomplizierte erste Anlaufstelle für die Bevölkerung. Als gesetzlich anerkannte und bestens ausgebildete Medizinalpersonen leisten sie einen wesentlichen Beitrag in der Grundversorgung und Gesundheitsprävention.
Seit der Änderung des Heilmittelgesetzes 2019 dürfen Apothekerinnen und Apotheker auch vereinfacht rezeptpflichtige Medikamente ohne ärztliche Verschreibung abgeben und in den meisten Apotheken können unkompliziert ohne Arztrezept die gängigsten Impfungen und Blutentnahmen gemacht werden. In den letzten Jahren wurden bei den Kompetenzen der Apothekenteams viele Fortschritte erzielt und diese werden in Zukunft auch noch ausgebaut.
Dafür wurden und werden die Ausbildungen – sowohl bei den Pharmazie-Studierenden wie bei den Fachfrauen/Fachmännern Apotheke – laufend angepasst. Das Gesundheitssystem braucht die Apotheken und das Fachwissen und die Dienstleistungen der Apothekenteams mehr denn je und die Apothekenberufe werden spannend bleiben!
Lerne Fachfrau Apotheke / Fachmann Apotheke EFZ oder studiere Pharmazie und werde Apothekerin/Apotheker!
Weitere Informationen unter www.choose-your-impact.ch
Danke für den Beitrag! Diesen Berufen muss zukünftig mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Ich arbeite selbst in diesem Segment und kann es jedem nur weiter empfehlen – unglaublich sinnstiftend und bereichernd.
Ich arbeite seit über 15 Jahren in diesem Beruf. Es wäre ein schöner Beruf, doch leider ist das was hier steht nicht die Realität. Es ist anstrengend, es zehrt an den Kräften, es ist nicht einfach täglich 100 verschiedene Menschen zu bedienen und immer freundlich zu sein und manchmal ist man einfach nur müde und würde sich gerne etwas zurückziehen. Doch leider liegt das nicht drinnen. Und egal wo man arbeitet fehlt es an ausgebildeten Fachpersonen. Der Lohn ist so Tief und ändert sich trotz übermenschlicher Anstrengung nur geringfügig. Es gibt keine Aufstiegsmöglichkeiten und um jede Weiterbildung muss man kämpfen. Wir Pharma-Assistentinnen werden leider nicht genug geschätzt. Den wir sind Austauschbar. Jedes Jahr kommen Lehrabgängerinnen und arbeiten für den Mindestlohn. Es gibt Apotheker/innen die uns Schätzen, doch sie haben keine Macht über unseren Lohn oder die Anstellungsbedingungen. Das sind die Gruppierungen. Es ist frustrierend, wenn man sich so aufopfert und doch nicht gut davon leben kann.