Wer nie aufhört zu lernen, ist erfolgreicher und glücklicher – eine Hypothese, die jeder Mensch im Laufe seines Lebens selbst bestätigen oder widerlegen kann. Eine Auseinandersetzung mit dem lebenslangen Lernen.
Viele glauben, dass das Lernen mit dem Ende der obligatorischen Schulzeit oder dem erfolgreichen Abschluss einer Lehre oder eines Studiums aufhört. Die zahlreichen Stunden, die Schüler:innen für das Lernen aufgewendet haben, können nun endlich für Sinnvolleres verwendet werden. Die schlimmsten Prüfungen sind überstanden und der Lernstress fällt weg.
Nach der lernintensiven Schulzeit scheint eine Sättigung des Lernens ganz normal zu sein. Doch auch wenn die Erwartung besteht, nie mehr lernen zu müssen, dürfte sie sich nur in den wenigsten Fällen erfüllen. Denn wer am Puls der Zeit bleiben will, muss offen bleiben, sich neues Wissen anzueignen, um somit für neue Entwicklungen gewappnet zu sein.
Lebenslanges Lernen hilft den Menschen, mit gesellschaftlichen Veränderungen umzugehen und sich den Herausforderungen des Arbeitsmarktes zu stellen.
Lernen gehört zu den wichtigsten Fähigkeiten des Menschen. Es ist die Voraussetzung für alles, was der Mensch tut. Sobald ein Neugeborenes zum ersten Mal die Augen öffnet, beginnt es zu lernen. Es lernt für das Leben, das vor ihm liegt. Wird es jemals damit aufhören?
Die Demotivation zu lernen und das damit verbundene Gefühl von Anstrengung und Angst entstehen oft erst im Laufe des Lebens – durch Prägungen in der Kindheit und Jugend und durch ungünstige Bildungssysteme. Dabei lernen Menschen häufig unbewusst – sie merken gar nicht, dass sie lernen. So ist das Lernen ein quasi unausweichlicher Prozess.
Die drei Formen des Lernens
Der Lernprozess selbst kann verschiedene Formen annehmen. Formelles Lernen findet in der Schule statt. Es zeichnet sich dadurch aus, dass das Lernen vom Bildungssystem organisiert und von Lehrpersonen angeleitet wird. Um das formelle Lernen nach der Schule fortzusetzen, können Weiterbildungskurse, Webinare oder Vorträge besucht werden.
Informelles Lernen erfolgt durch eine Reflexion des erhaltenen Feedbacks oder durch «Learning by Doing» am Arbeitsplatz. Typisch dafür ist, dass der Lernprozess in Alltagssituationen stattfindet. So kann dies auch durch Gespräche mit Arbeitskolleg:innen oder den Mitbewohner:innen geschehen.
Selbstständiges Lernen mithilfe von YouTube-Tutorials, Podcasts oder Büchern ist autodidaktisches Lernen. Dieses Lernen beschreibt den Lernprozess des Selbstlernens. Dabei schlüpft die lernende Person simultan in die Rolle des Lernenden und des Lehrenden.
Lebenslanges Lernen stärkt das Selbstvertrauen
Wer lernt, entwickelt sich weiter und erweitert sein Wissen über die Welt. Mehr Wissen über die Welt kann – durch Reflexion – oft zum eigenen Vorteil genutzt werden. So kann sich der kontinuierliche Lernprozess nicht nur positiv auf die Karrierechancen oder das monatliche Gehalt auswirken, sondern auch Glücksgefühle erzeugen.
Lebenslanges Lernen hilft den Menschen, mit gesellschaftlichen Veränderungen umzugehen und sich den Herausforderungen des Arbeitsmarktes zu stellen. Wer ständig lernt, gewinnt an Selbstvertrauen und kann dadurch seine Lebensqualität erheblich verbessern.
Schreibe einen Kommentar