Zwei grosse Themen, die zurzeit in der Tech-Welt kursieren, sind Non-Fungible-Tokens, kurz NFTs, und das Metaverse. Was Letzteres betrifft, sind einige beängstigt und andere begeistert. Doch kein Land ist so zuversichtlich wie Südkorea. Von einer Metaverse-Ausbildung bis hin zur Regierung im Metaverse – die Pläne Südkoreas sind spannend, wenn auch fragwürdig. Wohin soll das führen? Und was sind weitere Pläne für das Metaverse?
Durch das Internet und die sozialen Medien ist eine digitale Welt entstanden. Laut Mark Zuckerberg, CEO von Meta, soll man in Zukunft nicht nur auf das Internet zugreifen, sondern daran teilnehmen und sich darin bewegen können. Das Metaverse, oder auch Metaversum genannt, soll eine Art digitales Paralleluniversum werden.
Was gibt es für Metaversen?
Facebook wurde im Oktober 2021 zu Meta umbenannt und arbeitet zügig am eigenen Metaverse. Vorerst haben sie einen Prototypen namens «Horizon World» veröffentlicht, doch bisher haben andere Unternehmen die Nase vorn. Die Top drei Metaversen des Jahres 2022 sind Decentraland, Somnium Space und The Sandbox.
Frau im Metaverse – Die Zukunft des Internets? Foto: Adobe
Das Grundkonzept aller Metaversen ist gleich. Sie dienen der Entdeckung virtueller Welten, der Erstellung digitaler Kunstwerke oder Gebäude und dem Handel von NFTs in Form von Avataren, Land oder anderen Gegenständen. Das Konzept des Handelns wird in der Metawelt auch «play to earn» genannt. Die Währung, mit der jeweils bezahlt wird, ist Ethereum, kurz ETH. Ausserdem besitzt The Sandbox zusätzlich eine eigene Kryptowährung.
Wie gelangt man in das Metaverse?
Um in das Metaverse zu gelangen, braucht man eine VR-Brille und ein Hardware-Endgerät, zum Beispiel Handy oder Computer, und allenfalls eine App. Je nach Anbieter kann man zusätzlich weiteres VR-Equipment kaufen wie ein Headset, Controller oder auch Handschuhe, die es neu für das Metaverse geben soll. Im Anschluss wählt man aus, in welches der verschiedenen Metaversen man gelangen will.
Südkorea im Metaverse-Fieber
Laut dem Onlinemagazin «Ada» hat die Stadtregierung Seoul Anfang November 2021 angekündigt, umgerechnet 2,8 Milliarden Euro in eine eigene Metaverse-Plattform zu investieren, um die Bürokratie zu revolutionieren. So sei das Ziel, dass ab 2023 Hauptstadtbewohner:innen ihre Behördengänge virtuell mithilfe von Headset und VR-Brille durchführen können. Ein weiterer Vorteil der virtuellen Alternative sei etwa die Möglichkeit, einen Termin im Rathaus anzutreten, ohne im Stau stehen oder eine Wartenummer ziehen zu müssen.
Bei einer südkoreanischen Pressekonferenz wurden bereits Einblicke in die digitale Zukunft ermöglicht. Hierbei wurde ein virtuell animiertes Meeting geführt, wobei Seouls Bürgermeister Oh Se-Hoon auf der Bühne stand und Journalist:innen in Form von Avataren daran teilnehmen und Fragen stellen konnten. Laut cryptoslate.com plant Südkorea bis 2026 der fünftgrösste Metaverse-Markt zu sein. Südkorea will mit 220 Metaverse-Firmen arbeiten, um eine «Metaverse-Akademie» zu bilden, mit dem Ziel, bis 2026 40 000 Metaverse-Expert:innen auszubilden.
Vom Australian Open bis zur Hochzeit
Die Möglichkeiten, welche das Metaverse bietet, scheinen grenzenlos. Ein Paar entschied sich, die Hochzeit im Metaverse abzuhalten. Die Kosten hierfür beriefen sich auf schätzungsweise 30 000 US-Dollar. Stephen Curry lancierte 2974 Sneaker als NFT, die Anzahl seiner Rekord-Drei-Punkte-Würfe, für je 333 Dollar. Diese werden in drei Metaversen genutzt werden können.
Auch die Australian Open zog mit und war das erste Grand-Slam-Turnier, welches im Metaverse übertragen wurde. Neu soll es auch Metawatches in Form von NFTs geben, jedoch soll es auch möglich sein, diese auf Endgeräten wie Smartwatches oder Smartphones zu nutzen. Ausserdem möchte auch das Blockchain-basierte Medizinunternehmen «Aimedis» in das Metaversum. Es soll unter anderem den Informations- und Erfahrungsaustausch unter Patient:innen ermöglichen sowie auch eine E-Apotheke und ein virtuelles Krankenhaus beinhalten.
Text Melanie Cubela
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