Die Digitalisierung ist in vielen Unternehmen weit fortgeschritten und wer mithalten will, muss am Puls der Zeit bleiben. Das ist nicht nur für die Wettbewerbsfähigkeit wichtig, sondern auch für die interne Kommunikation und die externe Zusammenarbeit, meint Kay Brüninghaus, CEO der Blank Space AG.
Warum digitalisieren?
Einer der Vorteile der Digitalisierung für Unternehmen ist die gesteigerte Effizienz. Viele mühsame Aufgaben, vor allem in der Verwaltung, können digitalisiert werden und Zeit sparen. Darüber hinaus haben viele Organisationen erkannt, wie wichtig es ist, Dokumente mobil verfügbar zu machen, insbesondere für Mitarbeiter:innen, die von zu Hause aus arbeiten. Auch die zunehmende Nutzung von Cloud-Diensten bringt Vorteile, da sie die erforderliche IT-Infrastruktur verschlanken und die Nutzung von Daten und Applikationen auch über Standortgrenzen hinaus einfach ermöglichen. Es wird oft angenommen, dass nur grosse multinationale Konzerne die Digitalisierung vorantreiben, da sie über mehr Ressourcen verfügen. Doch auch kleine und mittlere Unternehmen können erheblich davon profitieren, benötigen aber eher externe Unterstützung zur Realisierung ihrer Projekte.
Vom Produkt zum Kunden
Einige Branchen und Berufe lassen sich dagegen schwer digitalisieren, meist aufgrund der physischen, handwerklichen oder zwischenmenschlichen Aspekte ihrer Tätigkeiten. Beispiele sind die Landwirtschaft, Handwerksberufe, Gastronomie, Kunsthandwerk etc. Während einige Aspekte dieser Berufe durch digitale Tools unterstützt oder verbessert werden können (z. B. durch Verwaltungssoftware), bleibt der Kern der Tätigkeit oft nicht digitalisierbar.
Der Prozess der Digitalisierung kann individuell auf die Bedürfnisse eines Unternehmens zugeschnitten werden, aber Brüninghaus empfiehlt, dass alle sich mit integrierten ERP-Systemen beschäftigen, die alle operativen Prozesse sowie die Buchhaltung abbilden.
Der Trend geht ausserdem derzeit stark in Richtung generativer KI, doch Brüninghaus warnt vor zu hohen Erwartungen. «Im Moment können die Ergebnisse noch ernüchternd sein», warnt er, «der Weg ist noch länger, als man sich das vielfach vorstellt.» Doch angesichts der derzeitig hohen Investitionen in diesem Bereich rechnet er mit kontinuierlichen Fortschritten in der Zukunft.
Die ersten Schritte in diesem Prozess können für Organisationen, die keine Expertise in diesem Bereich haben, sehr herausfordernd sein. Daher kann es sinnvoll sein, externe Beratung in Anspruch zu nehmen, um ein klareres Bild davon zu bekommen, was die Organisation braucht, oder um die Umsetzung sogar auszulagern.
Die Herausforderungen
Die grösste Aufgabe besteht häufig darin, die Mitarbeitenden ins Boot zu holen, da für eine erfolgreiche Umsetzung ein Kulturwandel notwendig ist. «Es ist alles eine Frage der Einstellung», sagt Brüninghaus. Das lässt sich normalerweise mit Leichtigkeit erreichen, indem man Schulungen und Trainings anbietet und die Veränderungen offen und klar kommuniziert. Aber es braucht Zeit, bis sich die Beteiligten an die Umstellungen gewöhnt haben.
«Oft haben die Menschen Angst, ersetzt zu werden oder den menschlichen Kontakt zu verlieren, aber das halte ich für einen Irrglauben», betont Brüninghaus, «Die Digitalisierung verbindet die Menschen eher und fördert ihre zwischenmenschliche Kommunikation. Sie nimmt die Menschlichkeit nicht weg, sondern verstärkt sie.»
Eine weitere Sorge im Zusammenhang mit der Digitalisierung ist häufig die Datensicherheit. Viele Unternehmen haben mit privaten Daten ihrer Angestellten und Kunden zu tun, und die Zahl der Cyberangriffe nimmt zu. Ein Problem, mit dem sich auch KMU auseinandersetzen müssen, denn die Folgen können katastrophal sein. Brüninghaus empfiehlt Unternehmen, präventiv zu handeln und ihre Mitarbeiter:innen zu schulen, damit sie digitale Gefahren selbst erkennen.
Wie können Unternehmen am Puls der Zeit in puncto digitale Transformation bleiben?
Technologien und Prozesse entwickeln sich rasant und Geschäfte sollten eine zuständige/verantwortliche Arbeitskraft haben, die sich für dieses Thema interessiert und die Verantwortung dafür übernimmt. Ihre Aufgabe sollte darin bestehen, sich über Veränderungen bei bewährten Praktiken und Trends auf dem Laufenden zu halten und das Management darüber zu informieren. Dies muss keine Vollzeitstelle sein, insbesondere nicht in kleineren Organisationen. «Unternehmen, die sich auf dem Laufenden halten, können davon profitieren, dass sie zu den Ersten gehören, die neue Lösungen einführen», betont Brüninghaus. «Derzeit ist zum Beispiel agiles Projektmanagement ein grosses Thema – dabei handelt es sich um eine iterative und flexible Methode zur Planung und Durchführung von Projekten. Es stellt die Anpassungsfähigkeit an Veränderungen während des Projektverlaufs sicher. Hier gibt es digitale Lösungen, die diese Methode gut unterstützen.»
Weitere Informationen unter blankspace-ag.ch
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