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Business Deutschland Recht

So klappt die Unternehmensübergabe reibungslos

21.03.2023
von SMA

Gründung, Aufbau, Expansion – dies sind die großen Meilensteine, die jede Unternehmerin und jeder Unternehmer erreichen möchte. Irgendwann kommt aber ein Weiterer, ebenso wichtiger hinzu: das Loslassen bzw. das Abgeben. Damit das eigene Lebenswerk in gute Hände übergeben werden kann, sollte man sich frühzeitig mit der Nachfolgeregelung und Unternehmensübergabe auseinandersetzen.

»Die Nachfolge regelt eine Unternehmerin oder ein Unternehmer nur ein Mal. Umso wichtiger ist es, diese gut vorzubereiten und als Teil in der Unternehmensgeschichte sowie als strategische Aufgabe zu sehen – und nicht als ein Problem oder Schwäche.« Mit diesen Worten bringen die Expertinnen und Experten der unabhängigen Wissensplattform nachfolge-in-deutschland.de die Relevanz des Themas auf den Punkt. Entsprechend finden sowohl Firmeninhaber:innen als auch mögliche Nachfolger:innen auf der Website alle wichtigen Informationen rund um die Nachfolgeregelung. Da das Portal vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird, ist sichergestellt, dass sämtliche Informationen auf dem aktuellen rechtlichen Stand sind. 

Wann ist der richtige Zeitpunkt gekommen?

Wie die meisten Dinge im Leben ist auch die erfolgreiche Unternehmensnachfolge eine Frage des richtigen Timings. Wichtig: Der Zeitraum, den ein geordneter Nachfolgeprozess benötigt, kann sehr unterschiedlich ausfallen – in den meisten Fällen beträgt dieser zwei bis fünf Jahre. Im Einzelfall gibt es gemäß nachfolge-in-deutschland.de eine Vielzahl von Einflussfaktoren zu beachten:

  • Gibt es schon einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin, beispielsweise aus der Familie oder aus dem Unternehmen?
  • Wie lang ist die Einarbeitungszeit eines Übernehmers?
  • Müssen vor der Übergabe noch wichtige Veränderungen im Unternehmen vorgenommen werden?
  • Wie gestaltet sich die Finanzierung und Übertragung?

Grundsätzlich aber gilt: Wer sich so früh wie möglich mit der Nachfolgeregelung auseinandersetzt, kann in Ruhe die notwendigen Entscheidungen treffen und eine strukturierte Übergabe vorbereiten.

Welche Form der Nachfolge strebe ich an?

Die sogenannte »familieninterne Nachfolge« ist die gängigste Art einer Unternehmensübergabe. Bei dieser werden sowohl Eigentum als auch Firmenführung innerhalb der Familie übertragen. Es kann dabei durchaus zu Mischformen kommen, etwa wenn gewisse Anteile in Familienbesitz verbleiben, das Unternehmen aber ganz oder teilweise extern geführt wird. Dies kann vor allem dann sinnvoll sein, wenn der oder die Familiennachfolger:innen (noch) nicht in allen Bereichen die notwendige Expertise besitzen. Denkbar ist auch, dass Familienfremde im Rahmen einer Fremdgeschäftsführung oder Verpachtung das Unternehmen leiten.

Soll oder kann das Eigentum nicht in der bisherigen Unternehmerfamilie verbleiben, bietet sich ein Verkauf, beispielsweise an eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter, an strategische Investor:innen oder auch an Finanzinvestor:innen an. Im Rahmen einer Nachfolge können auch Venturecapital-Geber:innen oder Business Angels eingebunden werden. Eine Stiftungslösung kann im Einzelfall ebenfalls sinnvoll sein.

Wer sich so früh wie möglich mit der Nachfolgeregelung auseinandersetzt, kann in Ruhe die notwendigen Entscheidungen treffen und eine strukturierte Übergabe vorbereiten.

Worauf muss man weiterhin achten?

Für viele Firmengründerinnen und -gründer ist es ein Traum, den eigenen Betrieb irgendwann an ihre Kinder abzugeben. Für die nachfolgende Unternehmer-Generation stellen sich dabei einige wichtige Fragen: 

  • Möchte ich wirklich Unternehmer:in werden oder fühle ich mich vor allem der Familie verpflichtet?
  • Genieße ich den Rückhalt und das Vertrauen aller Beteiligten (Familie und Mitarbeitende)?
  • Verfüge ich über alle nötigen Qualifikationen, um das Unternehmen zu übernehmen? 
  • Ebenso wichtig ist es, die Erwartungen und Wünsche der abgebenden Generation zu kennen – darüber sollte offen kommuniziert werden, damit es nicht zu Missverständnissen kommt. 

Möchte man hingegen als externe Person einen Betrieb übernehmen, ergeben sich dafür verschiedene Möglichkeiten. Eine davon ist der Unternehmenseinkauf. In diesem Fall gehen sowohl das Management als auch das Eigentum auf eine einzelne Person über. Wie bereits angetönt kann aber auch eine Mischform bevorzugt werden, bei der nur die Leitung an eine externe Nachfolge übertragen wird und gewisse Unternehmensanteile im Familienbesitz bleiben. Ein zentrales Thema bei jeder Art der externen Unternehmensübernahme ist die Finanzierung. Aus diesem Grund kann es sich lohnen, parallel zur Suche nach einer passenden Firma die finanziellen Möglichkeiten und Förderangebote zu analysieren. Denn Förderungen zur Existenzgründung gelten auch für die Unternehmensnachfolge. 

Bei weiterführenden Fragen lohnt sich ein Besuch auf nachfolge-in-deutschland.de. Dort kann unter anderem den »nachfolg-o-mat« genutzt werden: Dieser erstellt anhand von Fragen zur Nachfolge eine individuelle Auswertung zum aktuellen Wissensstand und hilft dabei, die relevanten Themenfelder zu identifizieren, in denen noch Wissenslücken bestehen oder Ansprechpartner zu finden. Im ausführlichen »nachfolgewiki« der Website wiederum finden Interessierte viele Artikel, die speziell für die externe Nachfolge relevantes Wissen verständlich vermitteln. 

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