Die Kraft des Netzwerkens
Netzwerken ist ein unverzichtbarer Teil des Lebens – privat wie beruflich. Dabei geht es nicht nur darum, Kontakte zu knüpfen, sondern echte Beziehungen aufzubauen, Synergien zu nutzen und gemeinsam zu wachsen.
Netzwerken ist eine essenzielle Fähigkeit, die über das blosse Sammeln von Kontakten hinausgeht. Es erfordert echtes Interesse und Engagement, um dauerhafte und wertvolle Beziehungen zu knüpfen. Das meist hart erarbeitete Netzwerk ist ein entscheidender Faktor für den beruflichen Erfolg und die persönliche Weiterentwicklung, der sich durch authentische Interaktionen und wohlwollende Zusammenarbeit auszeichnet.
Effektives Netzwerken erfordert eine persönliche Herangehensweise. Sich auf wahllosen Events herumzutreiben, Visitenkarten zu verteilen und Menschen vollzulabern bringt genauso wenig, wie willkürliche Personen auf LinkedIn anzuschreiben. «In unserer anonymisierten und digitalisierten Welt ist es umso wichtiger, dass das persönliche Netzwerken ernst genommen wird, damit es zum Netzwirken kommen kann», bestätigt eine Netzwerk-Expertin. Man muss menschliche Kontakte pflegen, um herauszufinden, wo es gemeinsame Synergien gibt.
So gehts
Strategie überlegen
Anfangs macht es Sinn, sich eine Strategie zurechtzulegen und dafür folgende Fragen zu beantworten:
- Was möchte ich mit dem Aufbau meines Netzwerks erreichen?
- Welche wertvollen Kontakte bestehen bereits? Wie kann ich diese ausbauen?
- Welche neuen Kontakte wären nützlich und wie komme ich an sie heran?
- Wie kann ich mich und meine Arbeit in wenigen, aussagekräftigen Worten beschreiben?
Ein zielführendes Netzwerk geht über das eigene Unternehmen hinaus. Externe Kontakte können auf Messen, bei Weiterbildungen und durch Mitgliedschaften in Fachverbänden und Netzwerken geknüpft werden. Unternehmensinterne Kontakte können durch gemeinsame Mittagessen, Firmenevents und Betriebssport gepflegt werden. Netzwerken kann und sollte sowohl online als auch offline stattfinden. Online kann der Austausch über Karrierenetzwerke wie LinkedIn oder Xing erfolgen. So können alte Kontakte gepflegt oder berufliche Veränderungen von Kontakten verfolgt werden.
Erst geben, dann nehmen
Das Prinzip des Gebens und Nehmens spielt im Netzwerkprozess eine zentrale Rolle. Nicht ohne Grund steht das «Geben» an erster Stelle. Es ist wichtig, andere bei Bedarf zu unterstützen, sie zu vernetzen und ihnen generell wohlwollend gegenüberzutreten. Das Gegenüber spürt authentisches Engagement. Nur so kann die Basis für wirkungsvolle Netzwerkbeziehungen geschaffen werden.
Wer hier und da gibt, erhält laut Expert:innen im richtigen Moment häufig ungefragt Hilfe. «Das Nehmen folgt automatisch, ohne dass eine unmittelbare Gegenleistung erforderlich ist.» Nicht vergessen: Es ist völlig in Ordnung, Unterstützung anzunehmen. Annehmen und unbedingt Danke sagen. Man sollte sich auch nicht scheuen, sein Netzwerk zu fragen: «Kannst du mir helfen?» Oder: «Kennst du jemanden, der mir helfen kann?»
Soft Skills optimieren
Es ist wichtig, eine Vertrauensbasis zum Gegenüber herzustellen. Man sollte sich selbst nicht in den Vordergrund drängen und dem Gegenüber zuhören. Höflichkeit und anständige Umgangsformen sind unerlässlich. Wer offen und interessiert auftritt, gewinnt.
- Bewusstes Auftreten: Es ist wichtig, dass wir uns bewusst sind, welche Message wir beim Netzwerken übertragen wollen. Welche Worte wähle ich? Wie ist meine Stimmlage? Wie trete ich auf? Wie wirke ich? Bei der Selbstpräsentation sollte man den Gesprächspartner:innen alle relevanten Informationen zukommen lassen – ohne ihn/sie mit einem fünfminütigen Monolog zu langweilen.
- Körpersprache lernen: Das Ziel ist, das Gegenüber nicht zu langweilen. Dafür lohnt es sich, die Körpersprache zu beherrschen. Hat mein Gegenüber noch Interesse an dem, was ich sage? Auch aufmerksames Zuhören ist ein wichtiger Teil des Netzwerkens. Menschen lesen zu können, kann sehr hilfreich sein. So kann ein Gespräch beendet werden, wenn es nicht ankommt – dann hat es nämlich keine Bedeutung. Um echtes Interesse zu spüren und davon zu profitieren, muss man achtsam sein. Letztendlich ist Netzwerken eine Form von Kommunikation. Jeder Kommunikationsskill kann helfen, ein effektives Netzwerk aufzubauen.
- Gezieltes Netzwerken: Netzwerkanlässe sollten bewusst ausgewählt werden, um den maximalen Nutzen daraus zu ziehen – für sich selbst, aber auch für alle anderen Teilnehmer:innen. Welcher Anlass passt zu meinem Vorhaben? Welche Leute können mir helfen? Ausserdem sollte man nie unvorbereitet zu einer Veranstaltung gehen. Welche Leute könnte ich antreffen? Was will ich mit ihnen besprechen?
Kontakte pflegen
Berufliche Kontakte müssen – genau wie private – kontinuierlich gepflegt werden. Wie? Zum Geburtstag oder zur Promotion gratulieren, nützliche Informationen per Mail zusenden, auf interessante Veranstaltungen hinweisen: Solche kleinen Aufmerksamkeiten sorgen dafür, dass man seinen Kontakten wohlwollend im Gedächtnis bleibt. Weniger ist hier oft mehr. Heisst: lieber auf wenige passende Kontakte konzentrieren und langfristig pflegen, als möglichst viele Kontakte zu sammeln.
Ein Netzwerk aufzubauen, erfordert viel Zeit und Geduld, doch seine Kraft ist enorm. Netzwerken bedeutet, sich gegenseitig zu inspirieren und zu entlasten, Energie zu geben und dies mit Freude zu tun. Erfolgsorientierte Menschen umgeben sich mit Gleichgesinnten, die ein ähnliches Mindset haben, die gegenseitige Erfolge feiern und gemeinsam brillieren wollen – stets wohlwollend und unterstützend. So kommt man dem Traumjob oder der angestrebten Position ein Stück näher.
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