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Editorial Reisen

Die Reiselust ist zurück!

18.03.2023
von SMA
Walter Kunz, Geschäftsführer Schweizer Reise-Verband

Walter Kunz
Geschäftsführer Schweizer Reise-Verband

Nach zwei Jahren der Unsicherheit und einer Vielzahl an Reiserestriktionen hat die Reiselust der Schweizerinnen und Schweizer bereits im vergangenen Jahr wieder enorm an Fahrt aufgenommen.

Allerdings beschränkten sich die Reiseaktivitäten vor allem auf Destinationen innerhalb Europas. Obwohl der «Restart» im Jahr eins nach der Pandemie einige Unzulänglichkeiten wie Flugannullationen mit sich brachte, hat die Reisebranche die Feuerprobe während der Hochsaison im Sommer 2022 gut über die Runden gebracht, auch wenn viele der Reisebüro-Mitarbeitenden für ihre Kund:innen weiterhin die bekannte «Extra-Meile» gingen.

Nun stehen wir vor dem Reisejahr 2023 und registrieren wiederum eine steigende Nachfrage. Einerseits, weil das Nachholbedürfnis und das Fernweh nach wie vor sehr gross sind – und andererseits, weil das Verlangen nach fernen Kulturen, Sonne und Strand endlich auch wieder auf anderen Kontinenten ohne Einschränkungen gestillt werden kann. Wie wir vonseiten der Reisebüros vernehmen, stehen insbesondere Fernreisedestinationen auf der Reisewunschliste der Schweizerinnen und Schweizer. Hier macht sich der Nachholbedarf sehr deutlich bemerkbar: Nachdem der Fokus in den vergangenen zwei Jahren auf Ferien in der Schweiz und Reisen in Europa gerichtet wurde, ist das Verlangen nach weiter entfernten Destinationen aktuell entsprechend gross.

Trotz aller Euphorie dürfen wir ein wichtiges Thema nicht aus den Augen verlieren: die Nachhaltigkeit.

Trotz aller Euphorie dürfen wir ein wichtiges Thema nicht aus den Augen verlieren: die Nachhaltigkeit. Geht das überhaupt – nachhaltiges Reisen? Viele denken dabei zuerst an Umweltschutz – emissionsfreies bzw. klimaneutrales Reisen. Zahlreiche Tourismusunternehmen haben sich diesbezüglich ehrgeizige Ziele gesetzt, deren Umsetzung teilweise bereits seit vielen Jahren im Gange ist. Als Reise-Verband begleiten wir die Reisebranche wie auch die Kund:innen auf diesem Weg, fördern das bewusstere Reisen und arbeiten mit unseren Verbandskolleginnen und -kollegen aus Deutschland und Österreich an gemeinsamen DACH-Standards, z.B. für CO2-Emissionsangaben auf Reisearrangements.
In der ganzen Diskussion dürfen wir unsere Verantwortung gegenüber den Reisedestinationen nicht vergessen. Die Reisebranche und die Reisenden steuern gerade in fernen Ländern einen nicht unwesentlichen Anteil zum Einkommen der Bevölkerung und damit auch zum Weltfrieden bei. Es ist uns aber durchaus bewusst, dass Overtourism, fehlende Infrastruktur oder menschenunwürdige Lebens- und Arbeitsverhältnisse nur einige der Themen sind, die den Reise- und Nachhaltigkeitsspagat so schwierig machen. Zahlreiche Schweizer Reiseveranstalter unterstützen bereits heute ihre Reisedestinationen sehr umfassend bei der Entwicklung gesunder und langfristig funktionierender Tourismuskonzepte. So kann sichergestellt werden, dass sich die Destinationen und die dort lebenden Menschen mit und durch den Tourismus entfalten können und Tourist:innen auch morgen noch die Schätze unserer Welt auf ihren Reisen entdecken und in ihrer Ursprünglichkeit geniessen können. Und abschliessend nicht zu vergessen: Reisen bildet, Reisen fördert die Toleranz und Reisen verbindet. Es sind nicht zuletzt Begegnungen mit Menschen und anderen Kulturen, die unser Leben lebenswert machen. In diesem Sinne reisen Sie gut, reisen Sie bewusst und wenden Sie sich für Ihre schönsten Tage im Jahr vertrauensvoll an ein Reisebüro in Ihrer Nähe.

Text Walter Kunz, Geschäftsführer Schweizer Reise-Verband

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