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Die Zukunft wird digital

28.08.2021
von SMA

Der technologische Fortschritt wird auch in Zukunft zu steten Veränderungen in unserem Arbeits- und Privatleben führen – sehen wir es als Chance. 

Valérie Müller

Valérie Müller

«Nichts ist so beständig wie der Wandel.» Was der griechische Philosoph Heraklit bereits vor gut 2500 Jahren wusste, ist auch heute noch aktuell. Unser Arbeits- und Privatleben ist stetigen Veränderungen ausgesetzt. Neben der Globalisierung und den demografischen Verschiebungen in der Gesellschaft, gibt es einen weiteren Faktor, der die Entwicklungen in den vergangenen Jahrzehnten stark beeinflusste und wohl auch in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle spielen wird: der technische Fortschritt. 

Die Digitalisierung wird zahlreiche Neuerungen bringen. Denn wer hätte vor rund 30 Jahren, als das «World Wide Web» der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, gedacht, dass viele von uns heute mehr als acht Stunden vor dem Bildschirm sitzen, den bzw. die Liebste über eine App kennengelernt haben oder Essen und Kleidung bequem online bestellen und nach Hause liefern lassen. Doch wie bereiten wir uns auf eine Zukunft vor, von der wir nicht wissen, wie sie aussehen wird? 

Wie bereiten wir uns auf eine Zukunft vor, von der wir nicht wissen, wie sie aussehen wird?

Erstens sollten wir den Fortschritt als Chance und weniger als Bedrohung sehen. Trotz der weit verbreiteten Sorge um das «Ende der Arbeit» wurden wir bisher noch nicht von Robotern verdrängt. Vielmehr sind in der Schweiz seit den 1990er-Jahren mehr Stellen geschaffen worden, als verschwunden sind – pro Jahr sind somit rund 40 000 zusätzliche Arbeitsplätze entstanden. Gerade die vergangenen, von der Covid-19-Krise geprägten Monate haben uns zudem gezeigt, wie hoch der Wert menschlicher Interaktionen ist. Dennoch hat die Digitalisierung unser Leben in vieler Hinsicht vereinfacht und der technologische Fortschritt hat massgebend zum steigenden Wohlstand beigetragen. 

Zweitens ist eine solide Grundbildung gefragt. Denn unser (Arbeits-) Alltag verändert sich: Gewisse Fähigkeiten sind heute kaum noch gefragt, andere hingegen unabdingbar. In den vergangenen Jahrzehnten war vor allem eine Verschiebung weg von Routinetätigkeiten hin zu kognitiven und interaktiven Aufgaben zu beobachten, was mit einer Zunahme des Bildungsstands einherging. Bisher konnten die Qualifikationen der Arbeitnehmenden mit den Erfordernissen der technischen Entwicklung Schritt halten. Damit wir auch in Zukunft schnell auf veränderte Anforderungen reagieren können, ist eine gute Grundbildung vorausgesetzt. Denn diese vereinfacht das lebenslange Lernen: Wer schon viel weiss, hat es leichter, dazuzulernen. 

Drittens sollten wir den Wandel zulassen. Dies setzt einerseits voraus, dass die gesetzlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen so ausgestaltet sind, dass Innovationen und Veränderungen möglich sind. Andererseits ist ein gewisser Grad an persönlicher Offenheit und Neugier gegenüber dem Fortschritt gefragt. Zwar ist es auch im digitalen Bereich wichtig, Entwicklungen zu hinterfragen und einen sinnvollen Umgang mit neuen technologischen Möglichkeiten zu entwickeln – eine ablehnende «früher war alles besser»-Mentalität wird uns längerfristig als Gesellschaft kaum weiterbringen: Freuen wir uns also auf eine digitale Zukunft mit einigen Herausforderungen und vielen Chancen!

Text Valérie Müller, Senior Researcher Chancen-Gesellschaft, Avenir Suisse

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