Diamond still life. Symbolbild Innovation und Nachhaltigkeit im Luxussegment
iStock/ilbusca
Business Nachhaltigkeit Luxus

Innovation bei Luxusgütern: Wie Wandel und Nachhaltigkeit das Premiumsegment prägen

31.08.2024
von SMA

Mit hochwertigen Luxusprodukten werden eigentlich Aspekte wie Beständigkeit und Tradition in Verbindung gebracht. Doch auch in dieses Segment bringen neue Ansätze und Ideen frischen Wind hinein. Zwei besonders spannende Innovationen stellen wir hier näher vor: nachhaltige, echte Diamanten aus dem Labor sowie der florierende Secondhand-Handel mit Luxusuhren.

Die Luxusindustrie steht seit Jahrzehnten für beständiges Wachstum und hohe Profitabilität. Trotz globaler Krisen und wirtschaftlicher Unsicherheiten zeigt sich dieser Sektor bemerkenswert widerstandsfähig: Aktuelle Statistiken und Prognosen zeigen, dass der globale Luxusgütermarkt im Jahr 2024 einen Umsatz von rund 342 Milliarden Euro verzeichnen wird. Schätzungen gehen davon aus, dass das Marktvolumen bis 2028 auf 391,7 Milliarden ansteigen wird. Diese kontinuierliche Expansion macht das Luxussegment zu einem faszinierenden Feld für Projekte, Forschung und Innovation. Ein Indiz für die Relevanz dieses Marktes ist auch das steigende Interesse der akademischen Welt: Renommierte Schweizer Hochschulen haben erkannt, dass Luxus ein Segment mit hohem akademischem und wirtschaftlichem Potenzial darstellt. So bieten gewisse Hochschulen innerhalb ihrer Wirtschaftsstudiengänge Studierenden die Möglichkeit, sich explizit mit der Dynamik und den Herausforderungen des Luxusmarktes zu befassen.

Luxusmarken waren schon immer ein Sinnbild für Exklusivität, Handwerkskunst und Tradition. Doch in einer zunehmend digitalisierten Welt und unter dem wachsenden Druck nach ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit müssen sich auch traditionelle Marktplayer neu erfinden. Innovation wird dabei zum Schlüssel für den langfristigen Erfolg: Es geht nicht mehr nur darum, begehrenswerte Produkte zu schaffen, sondern auch um das Erschliessen neuer Geschäftsmodelle, die sowohl den Ansprüchen der Kundschaft als auch den gesellschaftlichen Anforderungen gerecht werden. Zwei Beispiele, die diesen Wandel und die Innovationskraft im Luxussegment besonders gut verdeutlichen, sind Lab-grown Diamonds sowie der Handel mit gebrauchten Luxusuhren.

Echte Diamanten aus dem Labor

Diamanten gelten seit jeher als Inbegriff von Luxus. Die Reinheit, der Glanz sowie die Seltenheit eines echten Diamanten üben eine zeitlose Faszination aus. Doch in den letzten Jahren hat sich eine revolutionäre Entwicklung im Diamantensegment vollzogen: Sogenannte «Lab-grown Diamonds», also im Labor hergestellte Diamanten, rücken vermehrt ins Interesse der Öffentlichkeit. Diese gezüchteten Edelsteine sind chemisch, physikalisch sowie optisch absolut identisch mit natürlichen Diamanten. Was sie jedoch von ihren natürlichen Pendants unterscheidet, ist ihre Herkunft. Statt unter der Oberfläche zu entstehen, werden Lab-grown Diamonds innert Wochen und Monaten in einem kontrollierten Umfeld im Labor hergestellt. Der Clou: Lab-grown Diamonds sind nicht nur nachhaltiger, da sie ohne die ökologisch belastenden und ethisch problematischen Abbauprozesse auskommen, sondern sie bieten auch eine neue Möglichkeit, Innovation und Luxus miteinander zu verbinden. Auch traditionsreiche Unternehmen, die lange ausschliesslich auf natürliche Diamanten gesetzt haben, erkennen zunehmend das Potenzial dieser künstlich hergestellten Edelsteine. Durch Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie durch die Schaffung eigener Produktlinien zeigen diese Marken, dass Luxus und Technologie Hand in Hand gehen können. Ein weiteres Proargument liegt in den geringeren Kosten sowie der Möglichkeit, das Aussehen der Diamanten mithilfe moderner Herstellungsverfahren zu beeinflussen – und damit zum Beispiel Farben zu fördern, die in der Natur nur unter hochseltenen Bedingungen entstehen können.

Nachhaltigkeit durch Zirkularität

Ein weiteres Beispiel für Innovation im Luxussegment ist der boomende Markt für Secondhand-Luxusuhren. Lange Zeit war der Kauf von gebrauchten Luxusartikeln mit einem Stigma behaftet. Doch getrieben von einem wachsenden Bewusstsein für Nachhaltigkeit und dem Wunsch nach Individualität, hat sich diese Sichtweise grundlegend gewandelt. Heutzutage ist der Kauf von gebrauchten Luxusuhren nicht nur sozial akzeptiert, sondern auch äusserst begehrt. Diverse Plattformen sowie eigene Programme etablierter Marken bieten Käuferinnen und Käufern die Möglichkeit, zertifizierte Luxusuhren aus zweiter Hand zu erwerben und zu handeln.

Lab-grown Diamonds sind nicht nur nach­haltiger, da sie ohne die ökologisch belastenden und ethisch problematischen Abbauprozesse auskommen, sondern sie bieten auch eine neue Möglichkeit, Innovation und Luxus miteinander zu verbinden.

Dieser Trend zeigt, dass Luxus nicht mehr zwingend neu sein muss, um begehrenswert zu sein. Vielmehr steht der Gedanke der Zirkularität im Vordergrund: Durch den Weiterverkauf hochwertiger Uhren wird der Lebenszyklus der Produkte verlängert, was sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch Vorteile bietet. Luxusmarken haben erkannt, dass sie durch die Integration von Secondhand-Angeboten nicht nur neue Zielgruppen ansprechen, sondern auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten können. Diese Entwicklung wird unterstützt durch technologische Innovationen wie Blockchain, die eine lückenlose Nachverfolgung der Herkunft und Echtheit der Uhren ermöglichen und so Vertrauen im Secondhand-Markt schaffen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vorheriger Artikel T-Learning: Transformationale Weiterbildung für Führungskräfte
Nächster Artikel Die Wir-Kultur als stärkstes Fundament