Diese technischen Weichenstellungen sind für das Gelingen der Energiewende nötig
Die Energiewende gehört zu den grössten Herausforderungen unserer Zeit. Um sie erfolgreich zu meistern, sind nicht nur politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen notwendig, sondern vor allem auch die Schaffung einer technisch ausgefeilten Infrastruktur.
Das moderne Energiesystem von morgen sollte gemäss Fachleuten vor allem eines sein: flexibel. Denn die Stromnetze werden künftig vermehrt agil auf die schwankende Verfügbarkeit von Sonnen- und Windenergie reagieren müssen. Damit das klappt, kommen intelligente Steuerungssysteme zum Einsatz, die Angebot und Nachfrage in Echtzeit ausbalancieren. Lastmanagement, bei dem energieintensive Prozesse in Zeiten überschüssiger Stromproduktion verlegt werden, spielt hierbei ebenfalls eine zentrale Rolle.
In diesem Kontext werden Steuerungslösungen und moderne Schaltschränke zu Schlüsseltechnologien: Sie bilden das Herz moderner Energieinfrastrukturen, denen die zentrale Aufgabe zukommt, die Energieflüsse effizient zu lenken und zu sichern. Von der Regelung von Stromerzeugungsanlagen bis hin zur Anbindung dezentraler Energiespeicher – ohne diese Systeme wird eine reibungslose Integration erneuerbarer Energien nicht möglich sein. Intelligente Schaltschränke ermöglichen zudem die Echtzeitüberwachung und -steuerung der Anlagen und Systeme, was deren Zuverlässigkeit und Effizienz erheblich steigert.
Speicherkapazitäten für die Energiewende ausbauen
Erneuerbare Energien erzeugen oft Strom in Spitzenzeiten, in denen der Bedarf allerdings gering ist. Um diese Überschüsse nutzbar zu machen, braucht es leistungsstarke Speichertechnologien. Batteriespeicher, Pumpspeicherkraftwerke und innovative Ansätze wie Wasserstoffspeicher sind entscheidend, um Energie für Zeiten geringerer Produktion zu sichern. Darum müssen der Ausbau sowie die Digitalisierung der Netze vorangetrieben werden. Weil die dezentrale Stromerzeugung hohe Anforderungen an die bestehende Netzinfrastruktur stellt, sind solche Massnahmen essenziell, um erneuerbare Energien effizient und erfolgreich ins Netz einzuspeisen. Smart Grids, also intelligente Stromnetze, können hier durch automatisierte Steuerung und Überwachung den Energiefluss optimieren.
Ein weiterer Knackpunkt für die Energienetze der Zukunft stellt die sogenannte Sektorkopplung zur Effizienzsteigerung dar: Die Verknüpfung von Strom-, Wärme- und Verkehrssektoren schafft Möglichkeiten, Überschussstrom effizient zu nutzen. Beispielsweise kann überschüssige Energie für die Erzeugung von Wärme oder die Ladung von Elektrofahrzeugen verwendet werden. Dies erhöht die Gesamteffizienz des Systems und reduziert Verluste. Apropos Verluste: Um Redundanz und Resilienz in den Stromnetzen sicherzustellen und damit eine sichere Energieversorgung zu gewährleisten, müssen Energiesysteme robust gegenüber Störungen sein. Redundante Strukturen und Notfallkapazitäten sind gemäss Expertinnen und Experten hierfür entscheidend.
Integration neuer Technologien
Für die bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Energiesysteme wird es wesentlich sein, neue Ideen laufend einzubinden. Innovative Technologien wie Power-to-X, bei denen überschüssige Energie in andere Energieformen wie Wasserstoff oder synthetische Kraftstoffe umgewandelt wird, tragen beispielsweise enorm zur Vielseitigkeit des Energiesystems bei. Auch die CO₂-Abscheidung (Carbon Capture) könnte zukünftig eine Rolle spielen, um verbleibende Emissionen zu kompensieren.
Letztlich kann die moderne Technologie aber nur dann ihre volle Wirkung entfalten, wenn die Akzeptanz der Nutzerinnen und Nutzer gegeben ist. Um diese Akzeptanz zu fördern, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher aktiv in die Prozesse einbezogen werden. Modelle wie Eigenverbrauch, Einspeisung von selbst erzeugtem Strom sowie flexible Stromtarife schaffen Anreize und stärken die Identifikation mit dem neuen System. Dieser «Goodwill» der Bevölkerung bildet letztlich das Fundament, auf dem eine erfolgreiche Energiewende aufbauen kann.
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