frischer ing  gemahlenes inggewürz auf holzhintergr
IStockPhoto/tashka2000
Ernährung Gesundheit

Die Wunderknolle Ingwer

20.12.2022
von Julia Ischer

2018 wurde der Ingwer – in der Botanik Zingiber officinale genannt – zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Und dies nicht unverdient: Mit den vielen enthaltenen ätherischen Ölen und Inhaltsstoffen hat die Wurzel zahlreiche positive Wirkungen auf unsere Gesundheit.

Der Ingwer gehört zur Familie der Zingiberaceae (Ingwergewächse), zu der unter anderem auch Kurkuma und Kardamom gezählt werden. Die Pflanze wird in den gesamten Tropen und Subtropen angebaut, kann bis zu 1,5 Meter hoch wachsen und ähnelt an der Oberfläche einem Schilfgewächs. Unter dem Boden bildet sie dicke Wurzeln, die auch Rhizome genannt werden – die eigentliche Ingwerknolle.

Ingwer ist seit über 4000 Jahren als Gewürz und Heilpflanze bekannt.

An Popularität zugenommen

Im Laufe der Jahre wurde der Ingwer immer beliebter und ist mittlerweile in diversen Rezepten zu finden. Dadurch ist es auch nicht verwunderlich, dass sich der Import laut Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit BAZG in den letzten Jahren fast verdreifacht hat. So wurden 2011 noch 900 Tonnen des Wurzelgewächses eingeführt, 2021 waren es schon 2600 Tonnen. Mit 58 Prozent ist China dabei der Hauptlieferant, am meisten produziert wird aber in Indien mit 250 000 Tonnen pro Jahr. Peru hingegen ist Spitzenreiter im biologischen Anbau.

Eine uralte Heilpflanze

Die Knolle wurde schon sehr früh entdeckt. Dem unabhängigen Ingwer-Portal zufolge ist der Ingwer bereits seit über 4000 Jahren als Gewürz und Heilpflanze bekannt. Woher es anfänglich stammt, weiss man nicht, da es keine Wildwüchse mehr gibt. Die Wahrscheinlichkeit ist aber gross, dass der Ursprung in Südostasien liegt. 500 vor Christus erwähnte der chinesische Gelehrte Konfuzius den Ingwer und seine Kräfte in seinen Schriften und brachte so sein Wissen unter das Volk im asiatischen Raum. In den Westen gelangte die Knolle schliesslich durch die Feldzüge von Alexander dem Grossen vor etwas mehr als 300 Jahren vor Christus. Später, im neunten Jahrhundert, pflanzten Mönche in Frankreich das Gewächs in den Klostergärten an und konnten die Kenntnisse über die Heilpflanze dadurch ergänzen.

Die vielfältigen Wirkungsfelder des Ingwers

Der Ingwerknolle werden verschiedene Heilkräfte zugesprochen. Dies ist vor allem aufgrund der rund 150 Inhaltsstoffe und den vielen ätherischen Ölen der Fall. Die wichtigsten Bestandteile sind dabei die Scharfstoffe, so der Bayerische Rundfunk. Diese geben dem Ingwer nicht nur den unverkennbaren Geschmack, sondern beeinflussen das Übelkeitsempfinden des Körpers positiv und helfen gegen Erbrechen. Selbst in der Chemotherapie wird Ingwer eingesetzt, um die Übelkeit als Nebenwirkung der Medikamente zu lindern. Des Weiteren kann die Wurzel verdauungsfördernd sowie kreislaufanregend wirken, kann Erkältungsviren hemmen und gegen Verdauungsbeschwerden helfen.

Da die Ingwerknolle zusätzlich eine entzündungshemmende Wirkung entfalten kann, wird sie in China und Indien schon seit Jahrhunderten zur Schmerzbehandlung bei Rheumapatienten verwendet. Studien konnten in den letzten Jahren diese schmerzstillende und entzündungshemmende Effekte bestätigen, wie die Rheumaliga auf ihrem Blog schreibt. Vor allem bei Arthrosen waren die Ergebnisse der Untersuchungen aussagekräftig.

Wie lagere ich Ingwer richtig?

Damit man den Ingwer nutzen kann und er seine Wirkung so richtig entfalten kann, muss er nach dem Kauf richtig aufbewahrt werden. Am besten verstaut man ihn luftdicht verpackt im Gemüsefach des Kühlschranks oder an einem anderen kühlen, dunklen und trockenen Ort. So bleibt die Knolle mindestens zwei Wochen frisch. Wie auch bei Kartoffeln kann es sein, dass die Ingwerwurzeln nach einiger Zeit kleine Triebe ausbilden. Diese sind aber nicht giftig und nachdem man die Keimansätze abgeschnitten hat, kann die Wurzel trotzdem noch weiterverwendet werden.

Smart
fact

Ingwertee

Der wohl einfachste Weg, von den gesunden Inhaltsstoffen des Ingwers zu profitieren, ist der Ingwertee. Ob zur Prävention oder Behandlung einer Erkältung, gegen Übelkeit oder einfach, um sich etwas aufzuwärmen – es ist immer eine gute Idee. Dafür ein Stück biologisch angebauter Ingwer in Scheiben schneiden. Anschliessend kochendes Wasser darüber giessen, Zitronenschnitz dazugeben, etwa zehn Minuten ziehen lassen und geniessen.

Ingwertee

Bild: iStockphoto/Almaje

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vorheriger Artikel Schweizer Wintergerichte… mal vegan
Nächster Artikel Das Zusammenspiel von Sympathikus und Parasympathikus – ein Schlüsselfaktor der Gesundheit