Es gibt diverse Ansätze, wie man Beschwerden oder Erkrankungen entgegenwirken kann. Die Wahl der richtigen Methode liegt in der eigenen Hand. In dieser Ausgabe gibt «Fokus» einen Überblick über die Ansätze der klassischen Schulmedizin und der alternativmedizinischen Behandlungsmethode der Homöopathie.
In der heutigen Gesundheitslandschaft stehen Patienten und Patientinnen vor einer Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten. Die Wahl der richtigen Therapie kann oft eine Herausforderung darstellen, da unterschiedliche Ansätze wie die klassische Schulmedizin und die Alternativmedizin jeweils ihre eigenen Philosophien und Methoden verfolgen. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein dafür, dass viele Menschen sowohl schulmedizinische als auch alternative Ansätze kombinieren, um ihre Gesundheit optimal zu fördern. Angesichts der unterschiedlichen Optionen ist es wichtig, die verschiedenen Methoden zu verstehen, um informierte Entscheidungen für die eigene Gesundheit treffen zu können. Ein umfassendes Wissen über die Vor- und Nachteile jeder Therapieform kann dazu beitragen, den persönlichen Gesundheitsweg effektiver zu gestalten und die bestmögliche Unterstützung zu erhalten.
Die klassische Schulmedizin

Die Schulmedizin ist stark auf Forschung und Wissenschaft ausgerichtet, wobei klinische Studien eine zentrale Rolle spielen. Bild: iStock/JulPo
Unter DocCheck Flexikon wird der Begriff folgendermassen definiert: «Als Schulmedizin wird die ärztliche Diagnose und Therapie nach wissenschaftlich anerkannten Methoden bezeichnet, wie sie an den medizinischen Hochschulen gelehrt wird.» Darunter versteht man die Verwendung von standardisierten Behandlungsprotokollen, Diagnosetests und Medikamenten, die durch klinische Studien evaluiert wurden. Sie verfolgt einen evidenzbasierten Ansatz, der darauf abzielt, die Ursachen von Krankheiten zu verstehen und diese gezielt zu behandeln. Oft werden Medikamente, chirurgische Eingriffe oder physikalische Therapien eingesetzt. Beispiele von klassischen schulmedizinischen Behandlungen sind beispielsweise die Behandlung von bakteriellen Infektionen mit Antibiotika, die Verabreichung von Impfungen zur Vorbereitung von diversen Krankheiten und das chirurgische Entfernen von Tumoren.
Die Schulmedizin ist stark auf Forschung und Wissenschaft ausgerichtet, wobei klinische Studien eine zentrale Rolle spielen. Diese Studien sind darauf ausgelegt, die Wirksamkeit und Sicherheit von Behandlungen zu überprüfen, und ihre Ergebnisse bilden die Grundlage für die medizinische Praxis. Ärzt:innen arbeiten in der Regel nach klaren Richtlinien, die auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren. Neben der pharmakologischen Behandlung kommen auch nicht-medikamentöse Ansätze wie physiotherapeutische Massnahmen, Psychotherapie und Verhaltensänderungen zum Einsatz, um die Gesundheit der Patient:innen zu fördern. Dabei wird oft ein multidisziplinärer Ansatz verfolgt, der verschiedene Fachgebiete integriert, um umfassende Behandlungspläne zu erstellen. Das Ziel der Schulmedizin ist es, nicht nur Symptome zu lindern, sondern auch langfristige Lösungen zur Verbesserung der Lebensqualität zu finden.
Die Alternativmedizin der Homöopathie

Nach der homöopathischen Auffassung können Substanzen, die bei gewisse Symptome auslösen, dieselben auch lindern. Bild: iStock/ChamilleWhite
Das im späten 18. Jahrhundert entwickelte medizinische System basiert auf dem Grundsatz, Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen. Der Begriff setzt sich aus den griechischen Wörtern «homoios» (ähnlich) und «pathos» (Leiden) zusammen. Nach der homöopathischen Auffassung können Substanzen, die bei gesunden Menschen bestimmte Symptome auslösen, dazu beitragen, ähnliche Beschwerden bei Kranken zu lindern. Das würde beispielsweise bedeuten, dass Zitronensaft, der bei übermässigem Verzehr Magenreizungen hervorrufen kann, bei kranken Menschen zur Unterstützung der Verdauung und zur Linderung von Übelkeit eingesetzt werden könnte.
Die Homöopathie konzentriert sich systematisch auf den Menschen in seiner Ganzheit. Dabei wird der Körper als eine Einheit von Körper, Geist und Seele betrachtet, wobei alle Aspekte der Gesundheit miteinander verbunden sind. Homöopathen und Homöopathinnen möchten den Körper eines Menschen stärken, damit dessen Abwehrkräfte wirksamer gegen Krankheitserreger und andere Belastungen vorgehen können. Es kommen ausschliesslich Wirkstoffe aus dem Mineral-, Pflanzen- und Tierreich zum Einsatz, die in verdünnter Form angewendet werden.
Akute Beschwerden wie Erkältungen, Sonnenbrand und Prüfungsangst können homöopathisch behandelt werden. Viele Patient:innen suchen jedoch erst dann Homöopath:innen auf, wenn andere Therapien nicht erfolgreich waren. Zudem betonen viele Anhänger der Homöopathie, dass diese Therapieform besonders sanft und nebenwirkungsarm ist. Daher behandeln diese häufig auch chronische Erkrankungen wie Hautprobleme, Allergien oder Migräne.
Wer bezahlt die Alternative?
Gemäss dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) deckt die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) die Kosten für ärztliche Leistungen in den Bereichen Akupunktur, anthroposophische Medizin, traditionelle chinesische Medizin, klassische Homöopathie und Phytotherapie. Diese Leistungen dürfen jedoch nur von Ärzt:innen mit Facharzttitel und entsprechender Weiterbildung abgerechnet werden. Leistungen von nicht ärztlichen Therapeut:innen sind hingegen nicht Teil der OKP und fallen unter die Zusatzversicherungen.
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