«Viel Wasser zu trinken, ist gesund», hört man oft. Wasser kann aber auch dabei helfen, fitter, schlauer und schöner zu werden. «Fokus» zeigt auf, wie Wasser heilsame Effekte auf Körper und Geist entfalten kann.
Ein gesunder Körper
Unser Körper besteht rund zur Hälfte aus Wasser. Um die Flüssigkeitsbalance im Gleichgewicht zu halten, muss man laut der KULeuven mindestens 1,5 Liter Wasser pro Tag trinken. Dabei spielt es keine Rolle, ob Wasser mit oder ohne Kohlensäure. Genügend Wasser zu trinken ist nötig, um Abfallstoffe aus dem Körper zu entfernen, aber auch um die Organe optimal arbeiten zu lassen. Wer zu wenig trinkt, kann Beschwerden wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel und Trägheit verspüren. Eine einfache Art, um zu kontrollieren, ob man genug trinkt, ist die Beachtung der Farbe des Urins. Ist er hell oder durchsichtig, verfügt der Körper über ausreichend Flüssigkeit.
Eine reinere Haut
Eine angemessene Wasserzufuhr hat noch weitere Vorteile. Laut dem Universitätsspital Leuven sorgt sie für frischere Haut und eine bessere Durchblutung. Wasser ist aber kein Wundermittel: Trockene Haut fühlt sich straff an und sieht fahler aus, wodurch Falten und Krähenfüsse auffallen, aber dennoch kann man die Fältchen nicht einfach wegtrinken. Wenn man unter trockener Haut leidet, ist es ausserdem wichtig, dass man nicht zu lange unter der heissen Dusche steht. Heisses Wasser schädigt die schützende Fettschicht auf der Haut. Deshalb raten Dermatolog:innen kurz, lauwarm und vor allem nicht jeden Tag zu duschen.
Wasser macht schlauer
Unser Gehirn benötigt Wasser, um gut zu funktionieren. Eine unzureichende Hydratation kann laut KULeuven die Verarbeitung und das Abspeichern von Informationen erschweren. Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit sinken, wodurch Zusammenhänge schwieriger zu verstehen und Schlussfolgerungen mühsam zu ziehen sind. Die Universität empfiehlt deshalb, den Tag mit einem grossen Glas Wasser zu starten und zu beenden. Vor dem Schlafengehen noch Wasser zu trinken, kurbelt die Durchblutung an, wodurch wiederum mehr Sauerstoff und Flüssigkeit ins Hirn gelangt. Insbesondere für Student:innen ist das von Vorteil, denn ein Grossteil des Lernstoffs wird im Schlaf verarbeitet.
Entspannung im Wasser
Schon die alten Römer:innen wussten, wie wohltuend das Baden sein kann. Ein grosser Teil des sozialen Lebens spielte sich dann auch in und um die Thermen ab. Die antiken Thermalbäder inspirieren bis heute die Wellnesskultur.
Das merkt man beispielsweise auch beim «Floating». In einem geschlossenen Bad, oftmals Pod oder Tank genannt, lässt man sich im Salzwasser bei Körpertemperatur knapp unter der Wasseroberfläche schweben. Durch die völlige Abschottung der Sinne von der Aussenwelt entspannen sich sowohl der Körper als auch der Geist. Zudem wirkt warmes Wasser nicht nur wohltuend, sondern auch schmerzlindernd. Viele schwangere Frauen entscheiden sich aus diesem Grund für eine Wassergeburt.
Hydrotherapie
Wasser ist ein dankbares Hilfsmittel bei Rehabilitationsübungen. Mehrere Krankenhäuser und Rehabilitationszentren verfügen über Hydrotherapiebecken. «Die Hydrotherapie ist immer Teil eines grösseren Behandlungsplans. Jemand, der sich zum Beispiel nach einem komplizierten Bruch nicht selbst stützen kann, kann im Bad schneller mit den Übungen beginnen, schneller Muskelkraft aufbauen und so schneller rehabilitieren», sagt die Leiterin des paramedizinischen Dienstes des AZ Turnhout Suzy Schorrewegen.
Ausserdem hat die Hydrotherapie einen breiten Anwendungsbereich, der von Onkologie, chronischen Schmerzen und Rheuma bis hin zu orthopädischen und neurologischen Problemen reicht. Aber man kann auch ausserhalb eines Krankenhauses trainieren. Viele öffentliche Schwimmbäder bieten Übungsstunden an, die bei bestimmten Erkrankungen hilfreich sein können.
Wassersport
Schwimmen ist der Wassersport schlechthin. Das Training im Wasser hat den Vorteil, dass man sich intensiv bewegen kann, ohne Verletzungen befürchten zu müssen. Die nach oben gerichtete Kraft des Auftriebs bedeutet weniger Druck auf die Gelenke, was zu weniger Muskelschmerzen führt. Ausserdem werden verschiedene Muskelgruppen trainiert. Die treibende Kraft des Wassers senkt ausserdem den Blutdruck und die Herzfrequenz, während die horizontale Position ideal für einen reibungslosen Blutkreislauf ist. Ein weiterer Vorteil: Da mit einer niedrigeren Herzfrequenz trainiert wird, verbrennt dies mehr Kalorien und mehr Fett. Schwimmen kann auch der Psyche guttun: Britische Untersuchungen zeigen, dass Schwimmer:innen im Durchschnitt 4,3 Prozent glücklicher sind als Nichtschwimmer:innen.
Text Annick Joossen
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